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Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Schweinsäuglein nach links und rechts, doch es war niemand in Sicht, der ihn retten konnte.
    „Geh zurück aufs Eis, Petersen! Los, mach schon!“
    „Braun, bist du verrückt? Dort ist das Eis ja ganz dünn, so dünn, dass ich einbreche und ertrinke. Dort hinten ist der Fluss und kein Eis mehr!“
    Ja, sie ist dünn, diese Eisschicht, die Gut von Böse trennt, Leben von Tod oder Freude von Schmerz. Es ist nur eine dünne Schicht, die als Humanität und Zivilisation eingezogen ist, um uns vor unseren Dämonen zu schützen. Der Psychiater Goldmann hat gesagt, die dünne weiße Linie wird überschritten, wenn man tötet. Ich sage, die dünne Eisschicht bricht und man wird zum Tier .
    Es war eine existenzialistische Stimmung, in der sich Tony Braun befand, und schuld daran waren sicher auch die verdammte Kälte und der Eisregen, sonst hatte er selten diese merkwürdigen Gedanken. Aber sie passte zu seinem Vorhaben, sich bald Falk Weber, den so genannten Vorstandsvorsitzenden der Krell Holding vorzuknöpfen, obwohl er natürlich wusste, dass ihm die Aussage des Zuhälters nicht helfen würde, er hatte keinerlei Beweise, um Falk Weber mit den toten Mädchen in Verbindung zu bringen. Aber alles der Reihe nach, jetzt musste er erst diese Sache hier zu Ende bringen.
    „Nach hinten, Petersen, oder ich schieße dir eine Kugel in das Bein!“ Braun schoss durch den Eisregen und die Kugel ratschte jaulend über das Eis und hüllte Petersen in eine Wolke feiner Splitter. „Du hast ja die Chance, dich zu retten. Deine Mädchen hatten diese Chance nicht!“
    Dann feuerte er systematisch Schuss um Schuss durch die Eisdecke, bis das Eis zu Schollen zersplitterte und Petersen draußen im Eisregen schreiend zu schwanken begann, wie in Zeitlupe kippte und langsam im schwarzen Wasser verschwand. Braun drehte sich um, riss einen vereisten Rettungsring von einem Pfosten und warf ihn mit Schwung über die treibenden Eisschollen in Petersens Richtung.

47. Die Cinderella-Maske

    Die Villa der Krell Holding auf dem Römerberg war abgesichert wie eine Festung. Seit einigen Tagen verhandelte der Vorstand mit hohen Regierungsvertretern aus Ulan Bator, dem Industrie-Minister von Turkmenistan und hochrangigen EU-Kommissaren über die Fusion mit einem zentralasiatischen Industriekonzern, der die Krell Holding schlagartig zu einem der größten Industrieunternehmen der Welt machen würde. An die Öffentlichkeit war durchgesickert, dass die Verträge vor der Ratifizierung waren, doch die Krell Holding hatte diese Informationen geschickt lanciert, um den Aktienkurs in die Höhe zu treiben und die über Briefkastenfirmen günstig erworbenen Aktien jetzt teuer zu verkaufen. Die österreichische Börsenaufsicht hatte zwar einen Tipp wegen Insidertrading bekommen, aber nach einem geheimen Treffen, bei dem ein Umschlag mit einem sechsstelligen Geldbetrag den Besitzer gewechselt hatte, kümmerte man sich nicht mehr darum.
    Doch hinter verschlossenen Türen war noch keine Rede vom positiven Ende der Verhandlungen, jetzt wurde erbittert um Details des Milliardendeals diskutiert und die Stimmung war angespannt und aggressiv. Nursultan Alhabrich, der Industrieminister von Turkmenistan, hatte langsam genug von den Verhandlungen, von deren Inhalt er sowieso nichts verstand. Aber dafür hatte er ja seine Ökonomen und Harvard-Absolventen, die alles detailliert für ihn aufbereiteten. Auf der Suche nach Ablenkung ging er zügig die breiten Fensterfronten entlang, durch die man normalerweise einen Panoramablick auf die Stadt hatte, doch jetzt peitschte der Eisregen gegen die Fenster und der Himmel war fast schwarz wie um Mitternacht. Nursultan stieg in den Lift und steckte seine Chip-Karte in den Schlitz, der den Lift diskret am Erdgeschoss vorbei in die Räume der Villa führte. Noch immer schwirrte ihm der Kopf von dem endlosen Gerede und den vielen Zahlen, die über die Laptops liefen, als er einen Korridor entlangging, von dem links und rechts Türen abgingen. In regelmäßigen Abständen saßen die Männer einer privaten russischen Securityfirma in ihren schwarzen Uniformen in dem Korridor und blickten stoisch ins Leere. Als Nursultan sein Ziel erreicht hatte, leckte er sich schon erwartungsvoll über die Lippen und öffnete die Tür mit der Nummer dreizehn.
    Drinnen sah noch alles genauso aus wie am Morgen, als er das Zimmer verlassen hatte. Elektrische Heizstrahler hatten die Temperatur in dem fensterlosen Raum so aufgeheizt, dass er einen

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