Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)
die verschwundenen Mädchen zu schreiben! Ich will sie vor dem Vergessen bewahren. Das habe ich Lola fest versprochen!“ Wieder machte sie eine Pause. „Vielleicht schreibe ich auch ein Buch darüber.“
„Ein Buch? Wie kommst du denn darauf?“, fragte Braun irritiert.
„Goldmann hat mich auf die Idee gebracht. Er meint, wenn ich ein Buch über die verschwundenen Mädchen schreibe, dann werden sie unsterblich. Und natürlich bleibe auch ich mit einem Buch immer unter den Lebenden, auch wenn ich tot bin.“
„Bis dahin kannst du aber noch viele Bücher schreiben, Kim!“, sagte Braun leichthin, obwohl ihm der merkwürdige Unterton in Kims Stimme nicht entgangen war.
„Wer weiß, wer weiß! Es kann schnell vorbei sein! Das müsstest du doch am besten wissen, Braun! Du hast doch immer mit Mord zu tun!“
„Aber das ist doch etwas ganz anderes. Das ist nicht das normale Leben.“
„Was ist schon normal, Braun! Aber keine Sorge, ich bin jetzt bei Goldmann in guten Händen, denn seine Therapie ist alles andere als normal.“
„Wovon redest du, Kim?“ Braun spürte plötzlich, wie sein Herz heftig zu schlagen begann, denn natürlich hatte er etwas für Kim übrig, obwohl er sich das niemals eingestehen würde. „Was machst du für eine Therapie bei Goldmann?“
„Ich hoffe, du kannst mich mit Exklusivmaterial für mein Buch versorgen, Braun!“ Kim ignorierte Brauns Frage, wurde wieder ganz die lockere Journalistin. „Dann mache ich auch ein großes Interview mit dir!“
„Damals, auf der Autobahn bei Bratislava, hast du gesagt, dass du krank bist. Hat das jetzt damit zu tun, Kim?“, fragte Braun besorgt, doch seine Stimme verpuffte im Leeren.
„Ich melde mich sicher bei dir, Braun!“
*
„Peter Klein ist Ihr Sohn und Sie haben ihn dazu angestiftet, die halb toten Mädchen wegzuschaffen!“
Tony Braun stützte sich mit den Händen auf den Besprechungstisch und sah abwechselnd von Falk Weber zu dessen Anwälten, die sich eifrig Notizen machten.
„Sie sind daher Mitschuld am Tod dieser Mädchen!“
„Moment. Moment. Chefinspektor!“ Einer von Webers Anwälten war aufgesprungen und beugte sich über den Tisch, so als müsste er verhindern, dass Braun handgreiflich werden würde.
„Mein Mandant hat mit den Vorkommnissen unterhalb der Villa nichts zu tun!“
„Vorkommnisse nennen Sie das? Vorkommnisse?“, schrie Braun und schlug mit seiner Faust auf den Tisch. „Sieben tote Mädchen klagen Sie an! Sieben tote Mädchen, die sein Sohn gefoltert und getötet hat!“ Er wandte sich direkt an Weber, wollte ihn zu einer Reaktion provozieren. „Ihr Sohn war ein geisteskrankes Stück Scheiße und Sie haben ihn dazu gemacht! Sie sind schuld, dass Ihr Sohn zum Mörder geworden ist! Er hat es mir selbst gesagt und dafür gibt es eine Zeugin. Das Mädchen, das Klein entführt hat! Sie hat alles mitgehört!“
„Schon wieder eine Zeugin?“ Weber grinste amüsiert und in diesem Moment hätte ihm Braun mit Vergnügen eine gescheuert.
„Sie haben Ihren Sohn beauftragt, die Mädchen verschwinden zu lassen“, blieb er dann trotzdem sachlich.
„Was habe ich damit zu tun? Sie können mir überhaupt nichts beweisen! Wir haben hier unseren Spaß mit Mädchen gehabt, und wenn schon? Peter sollte sich nur um die Mädchen kümmern und sie zurückbringen, mehr nicht.“ Weber fuhr sich durch seine blonden Haare und starrte herausfordernd in Brauns Gesicht.
„Es ist Ihnen also vollkommen egal, dass Ihr Sohn ein Mörder ist? Er war Ihr Sohn und Sie haben ihn zu einem Psychopathen gemacht!“ Braun schüttelte den Kopf über so viel eiskalte Ignoranz.
„Peter war mein Sohn, na und? Nur weil ich sein Vater bin, muss ich doch nicht auch noch Gefühle für diesen kranken Bastard entwickeln.“ Falk Weber lächelte zynisch und griff nach seiner Uhr, die noch immer auf dem Besprechungstisch lag. „Meine Anwälte bereiten übrigens gerade eine Klage gegen Sie vor. Nötigung, Freiheitsberaubung, vor allem aber verlange ich Schadenersatz für meine wertvolle Uhr. Das wird Sie ruinieren, Chefinspektor!“
Braun starrte auf Falk Weber, der eingekeilt zwischen seinen Anwälten saß und wie ein beleidigtes Kind seine kaputte Uhr in der Hand hielt.
„Sie tun mir leid!“, sagte Braun und meinte es aus tiefstem Herzen. „Was muss das für ein beschissenes Leben sein, wenn man so an einer blöden Uhr hängt, weil man zu keinen anderen Gefühlen fähig ist!“
Er drehte sich um und ging hinaus, er konnte keine
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