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Friedo Behuetun 02 - Dunkles

Friedo Behuetun 02 - Dunkles

Titel: Friedo Behuetun 02 - Dunkles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommie Goerz
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»Gemütlichkeit« auch noch nach oben zu ziehen. Dahin, wo sie mit ihren Stimmen eigentlich gar nicht mehr hinkamen. Schluss war’s mit der Gemütlichkeit. Endgültig. Zertrümmert, zerschlagen, zermalmt. Tonne zu.
    »Wo bist du denn da hingeraten? Singst jetzt im Frauenchor? Oder haste ein Rendezvous?« Dick feixte sich einen. Er kannte seinen Chef. Behütuns grunzte nur hilflos.
    »Also erstens: Es sieht so aus, als sei das Auto angezündet worden. Das heißt absichtlich abgefackelt. Zweitens: Es hat Beschädigungen vorn. Zum Beispiel der Holm über der Scheibe – wie wenn einer mit ’nem Prügel draufgehauen hätte, aber ziemlich fest. Also ein paar Zentimeter satt eingedellt. Und der ist ja eigentlich ziemlich massiv. Und dann, drittens, und das hat der Typ von der Werkstatt gesagt, der auch bei der Freiwilligen Feuerwehr ist und Unfallerfahrung hat: Die Frontscheibe ist kaputt. Aber nicht durch die Hitze, sondern eher so, als sei sie eingeschlagen worden. Hat er so vermutet. Auf jeden Fall untersuchen die Erlanger das jetzt alles mal.«
    »Also: Mädchen weg«, resümierte Behütuns, »Fahrrad massiv demoliert, das Auto frontal beschädigt …«
    »Right«, bündelte Dick das Gesagte. »Könnte sein, dass das irgendwie zusammenhängt.«
    »Hast du ’ne Ahnung, wo das Mädchen hinwollte?«
    »Mit der Mutter hat noch keiner gesprochen.«
    »Mit Freunden, Freundinnen, Mitschülern oder so?«
    »Nee, noch nichts.«
    Behütuns war schon auf dem Weg zu seinem Auto, Kellerflucht, den Hohlweg hinunter durch den Wald, an den zahlreichen alten Kellereingängen vorbei, die hier links und rechts abgingen. Langsam verschluckte der Wald die jubilierenden Sirenen hinter ihm, Gott sei Dank. Aber so schade um den schönen Keller!
    »Und das Auto?«
    Behütuns war inzwischen am Parkplatz angelangt. Neben seinem Wagen stiegen gerade die drei Männer ein, die zuvor schon den Keller verlassen hatten.
    »Auch wegen denen?«, sprach ihn einer der drei an und deutete mit dem Kopf hoch in Richtung Keller. Behütuns verdrehte die Augen. Schallendes Gelächter kam aus dem Wagen. »Wohlauf, die Luft …«, fing einer an zu singen. Die anderen zwei stimmten mit ein. Was dann kam, war nur mit »Lachsalve« richtig zu beschreiben. Die drei hatten wohl etwas getrunken. Logisch, auf einem Keller.
    »Ein Leihwagen. Wurde heute früh als gestohlen gemeldet.«
    »Lass mich raten: Aserbaidschaner. Libanesen. Polen.«
    Eine Geschichte fiel ihm ein von seinem Neffen, Rechtsunterricht in Göttingen. Denen hatte der Professor zum Thema Versicherungsbetrug gesagt: Wenn früh um drei zwei Autos von Libanesen auf der Langen Geismar einen Unfall haben, dann ist das Versicherungsbetrug. Natürlich dachte er jetzt nicht die vollständige Geschichte, aber er dachte daran. Sie klang so an. Eigenartig eigentlich, dachte er noch, Erinnerung kommt wie in Bildern, obwohl sie doch, wie in diesem Fall, eine Geschichte ist. Er kannte weder den Professor noch diese Libanesen, nur seinen Neffen. Hmm.
    Jetzt war er wieder konzentriert zurück im Gespräch.
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Was weißt du noch nicht?«
    »Wer den Wagen gemietet hatte. Also den Namen des Mieters.«
    »Wieso?«
    »Datenschutz. Geben die nicht so einfach raus. Nicht am Telefon.«
    »Gut, kümmer dich drum.«
    Behütuns war inzwischen losgefahren, die steile Straße nach Pretzfeld hinunter, zwischen den Kirschbäumen hindurch. Direkt auf die untergehende Sonne zu, ein großer, runder, rot leuchtender Ball.
    »Und nirgendwo Unfallhinweise gefunden in der Nähe? Scherben, Blut, was weiß ich?«
    »Nix. Müssen wir morgen noch mal absuchen lassen.«
    »Und wirklich keine Spur von dem Mädchen?«
    »Nee, nichts. Bislang kein einziger Hinweis, wie schon gesagt.«
    In Pretzfeld bog Behütuns ab, er wollte über Kirchehrenbach und Gosberg fahren, unterm Walberla entlang. Nicht über Forchheim. Dieses schöne Stück Straße wollte er sich noch gönnen. Über die Käffer nach Forchheim Süd, dann auf die A 73 und schließlich ab nach Nürnberg.
    »Okay, danke Peter. Rufst du die anderen noch an? Jaczek und P. A.?«
    »Jo.«
    Behütuns sah fast nichts gegen die tief stehende Sonne. Die zerkratzte Scheibe und die Fliegen darauf … Eigentlich sollte man so nicht fahren. Er betätigte die Spritzanlage. Natürlich leer. Nur, dass der Scheibenwischer erst einmal alles verschmierte.
    »Dass morgen früh alle da sind. Pünktlich acht Uhr.«
    »Da wird sich Jaczek freuen.«
    »Na, ist doch schön, wenn wir

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