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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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Minuten später begann das Spiel. Schon in den ersten beiden Quarters schafften Hawks Jungs mühelos drei Touchdowns. Fünf Minuten vor Halbzeit war der Punktestand einundzwanzig zu zehn. Gerade als die Spieler dann das Feld verlassen wollten, spielte die Band einen Tusch, der schnell in den Hochzeitsmarsch überging.
    Nicole runzelte die Stirn. Durch die Menge ging ein Raunen.
    „Nicole, sieh doch!“
    Sie starrte auf die Anzeigetafel und musste feststellen, dass dort nicht mehr der Punktestand, sondern vielmehr eine Nachricht zu lesen war.
    „Nicole, heirate mich!“
    Sie war wie versteinert. Das geschah doch jetzt nicht wirklich! Sie wollte weglaufen, aber wie es aussah, war sie unfähig sich zu bewegen. Dann sah sie runter aufs Spielfeld und entdeckte Hawk, der zu ihr hinaufgrinste, als wäre es die coolste Sache der Welt.
    Einfach so? Er machte ihr einen Heiratsantrag in aller Öffentlichkeit? Ohne ein Wort zu sagen? Ohne eine Entschuldigung dafür, dass er ihr ausgewichen war? Ohne mit ihr über die konkrete Situation zu reden – wie sie mit den Schwierigkeiten umgehen sollten, die ihrer beider Leben und das Leben, das sie gemeinsam geschaffen hatten, mit sich brachten? Bloß ein Heiratsantrag, weil ja schließlich – hey – alles okay sein musste, wenn er nur bereit war, sie zu heiraten?
    Sie hätte nicht geglaubt, dass der Schmerz noch schlimmer werden könnte, aber so war es. Wenn er sie wirklich lieben würde, hätte er mit ihr gesprochen. Begriff er denn gar nicht, wie sehr sie die Worte hören und daran glauben musste?
    Sie konnte fühlen, dass er sie ansah. Genau genommen konnte sie fühlen, dass alle sie ansahen. Die Röte stieg ihr in die Wangen, und sie wollte sich einfach nur noch in Luft auflösen.
    Stattdessen griff sie nach ihrer Handtasche, erhob sich und verließ das Stadion. Sie ging direkt zu ihrem Wagen und fuhr davon.

21. KAPITEL
    N ach einem Tag in der Bäckerei, der ihr wie eine Ewigkeit erschienen war, kam Nicole nach Hause, nur um festzustellen, dass sie ihr Haus kaum noch betreten konnte. Wohin sie auch sah, Footballspieler. Sie waren höflich, verschlangen solche Mengen an Essen, dass es für fünfmal so viele gereicht hätte, und verhielten sich ihr gegenüber seltsam beschützerisch.
    Auf der Strecke von der Hintertür bis zum Durchgang zwischen Küche und Wohnzimmer wurde ihr die kleine Tasche, die sie getragen hatte, abgenommen, zweimal wurde sie nach ihrem Befinden gefragt, und sie hatte ein Angebot erhalten, den Wagen für sie vollzutanken.
    „Es geht mir gut“, verkündete sie allen.
    „Ja, Madam. Das wissen wir“, meinte ein Junge namens Kenny. „Wir werden auch leise sein. Sie werden nicht einmal wissen, dass wir überhaupt da sind.“
    Sie waren mindestens zu zehnt. Das würde sie wissen.
    „In der Vorratskammer sind noch Plätzchen“, sagte sie. „Und eine große Schachtel tiefgefrorener Mini-Tacos, die man gut in der Mikrowelle aufwärmen kann. Bedient euch.“
    Costco sei Dank, dachte sie, während sie sich ihren Weg durch die Spieler bahnte und die Treppe hinaufging. Bevor Raoul bei ihr eingezogen war, hatte sie nie einen Grund gesehen, für vierhundert Personen Vorräte einzukaufen. Jetzt aber begriff sie.
    Sie verschloss die Schlafzimmertür hinter sich und ging zum Bett. Sie wusste, warum die Jungs hier waren. Es war Mittwoch, und sie hatten sich in dieser Woche jeden Nachmittag in ihrem Haus eingefunden. Sobald Raoul von seiner Arbeit in der Bäckerei nach Hause kam, würden sie wieder verschwinden. Aus irgendeinem Grund hatte er etwas dagegen, sie allein zu lassen, was irgendwie süß von ihm war, denn er versuchte, sich um sie zu kümmern.
    Aus ihm würde einmal ein außergewöhnlicher Mann, glaubte sie. Eines Tages würde er eine Frau finden, die ebenso erstaunlich war, und dann würden sie eine Hochzeit feiern, um die sie Millionen beneiden würden. Sie selbst mit eingeschlossen, denn ihr Liebesleben schwamm noch immer in der Toilette herum.
    Sie liebte Hawk genug, um sich neben ihrer Wut auf ihn auch noch schlecht für ihn zu fühlen. Seine Aktion war völlig hirnrissig gewesen. Warum wohl sollte sie ihm bitte schön das Jawort geben, wenn sie noch nicht einmal über das Baby gesprochen hatten oder darüber, was sie füreinander empfanden? Und seine Liebeserklärung war davon überschattet worden, dass sein Freiheitsdrang ihn wie um sein Leben laufen ließ, als sie ihre Schwangerschaft erwähnte.
    Dennoch fühlte sie sich schlecht, weil er

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