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Friß Vogel - oder stirb

Friß Vogel - oder stirb

Titel: Friß Vogel - oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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verloren.
    »Donaldchen«, flötete sie in den Apparat, »Donaldchen, du machst dich. Du machst dich wirklich.«

2

    Als das Telefon in meinem Büro klingelte, war es ungefähr vier. Elsie Brand nahm den Hörer ab. »Bertha fragt, ob Sie mal rüberkommen können.«
    Ich zwinkerte Elsie zu und klopfte ihr im Vorübergehen auf die Schulter. Durch das Hauptbüro erreichte ich die Tür mit der Aufschrift: B. COOL — NUR NACH ANMELDUNG.
    Drin saß Nicholas Baffin und sah aus, als wäre er durch die Waschmaschine gedreht worden. Ohne Waschpulver.
    »Das ist Nicholas Baffin«, stellte Bertha vor. »Ihm gehört Baffins Grill-Restaurant. Donald Lam, mein Partner.«
    Ich deutete eine Verbeugung an.
    Bertha zog eine Schublade auf und holte zehn Fünfzig-Dollar-Noten heraus. »Mr. Baffin hat uns eine Anzahlung von fünfhundert Dollar gegeben. Er braucht heute abend deine Dienste.«
    »Wofür?« fragte ich, an Baffin gewandt.
    »Um einen Erpresser auszuzahlen.«
    »Das hat meistens wenig Zweck«, gab ich zurück.
    »Diesmal muß es aber einen Zweck haben«, fiel Bertha schnell ein. Und zu Baffin: »Donald wird schon dafür sorgen. Er hat Köpfchen. Und jetzt hab’ ich noch was zu erledigen. Sie beide gehen am besten und besprechen alles Nötige. Ich werde mir dann morgen früh von Donald berichten lassen.«
    »Wenn alles zu meiner Zufriedenheit klappt«, sagte Baffin, »dann würde ich gern morgen abend in meinem Restaurant eine kleine Feier veranstalten. Lendensteak, Champagner und alles, was dazugehört. Natürlich auf Kosten des Hauses.«
    Bertha blinkerte erstaunt mit den Augen.
    »Wenn Sie zu viert kommen könnten«, fuhr Baffin fort, »würde ich einen Tisch reservieren lassen.«
    »Zu viert?« Bertha spielte Echo.
    Baffin nickte. »Donald Lam hat bestimmt keine Schwierigkeiten, eine Freundin oder so mitzubringen. Und Sie, Mrs. Cool, habe ich Sie nicht vor etwa einem halben Jahr mit einem Polizeibeamten in meinem Restaurant gesehen?«
    »Mit einem Polizisten?« fragte Bertha.
    »Ja. Mit Sergeant Frank Sellers.«
    »Ach so. Ja, stimmt. Wir arbeiteten an einem Fall, der Sellers auch interessierte. Da lud er mich zum Essen ein und gab mir gleichzeitig den Dritten Grad.«
    »Sagen Sie ihm doch, Sie wollten sich revanchieren«, schlug Baffin vor.
    Bertha gefiel die Idee offensichtlich. Sie dachte nach. »Aber ich müßte ihm schon sagen, daß wir etwas für Sie erledigt hätten und Sie uns nun ein Ehrenessen gäben«, gestand sie in schöner Selbsterkenntnis.
    »Aber selbstverständlich«, antwortete Baffin. »Genau, was mir vorschwebte.«
    »Na gut, wir wollen sehen, wie die Dinge morgen stehen«, meinte Bertha und nickte mir zu. »Du gehst mit Mr. Baffin, Donald. Und wenn du den Erpresser vor dir hast, dann jag ihm eine teuflische Angst ein, hörst du?«
    »Erpresser sind gerissene Burschen«, gab ich zurück. »Sonst wären sie nicht in der Branche.«
    »Aber sie sind auch feige und schlüpfrig. Kämpfen liegt ihnen nicht. Alles, was sie können, ist, Abhöranlagen in Schlafzimmer zu schmuggeln und zu spionieren. Und wenn ihnen jemand Paroli bietet, fangen sie zu wimmern an.«
    Baffin musterte mich kritischen Blicks und stellte fest: »Sie scheinen mit Muskeln nicht gerade überbelastet zu sein, Lam. Glauben Sie, daß Sie einen Erpresser zum Wimmern bringen können.«
    »Er ist mit Köpfchen überbelastet«, fiel Bertha ein, ehe ich etwas erwidern konnte. »Warten Sie nur ab, wie Ihr kleiner Erpresser zu wimmern anfängt, wenn Donald sich ihn vorknöpft.«
    Baffin stand auf. »Wollen wir gehen und alles festlegen, Lam?«
    »Auf geht’s.«
    Ich führte ihn in mein Privatbüro. Baffin ließ sich auf einen Stuhl sinken und pfiff leise durch die Zähne. »Fünfhundert!« Es klang nahezu ehrfürchtig. »An Ihrer Partnerin ist keine Spur von Bescheidenheit zu entdecken, Lam.«
    »Habe ich das behauptet?«
    »Na schön«, seufzte er. »Wie Sie wahrscheinlich erraten haben, tue ich das alles nicht für mich, sondern um den unbescholtenen Namen einer Frau zu schützen.«
    »Und wie lautet der unbescholtene Name?«
    »Mir wäre es lieber, wenn Sie nur den Vornamen wüßten: Connie. Wir werden sie heute abend um sieben aufsuchen, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Wann treffen wir uns mit dem Erpresser?«
    »Um acht.«
    »Wieviel zahlen wir ihm?«
    »Zehn Tausender.«
    »Warum müssen wir vorher das Mädchen aufsuchen?«
    »Weil sie das Geld aufbringt. Mir wäre es im Augenblick ungelegen, und außerdem ist es ihre

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