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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ihren vielen Pflichten. — Na, wieviele Komplimente haben Sie entgegennehmen müssen?«
    Anna lächelte ziemlich zerstreut. »Die Leute sind sehr nett, aber es muß doch schwierig für sie sein. Ich wünschte wirklich, sie würden sich nicht verpflichtet fühlen, über diese albernen Bücher zu sprechen. Jetzt bricht alles auf. Der Rest der Gesellschaft ist in der Halle.«
    Erst kamen einige unvermeidliche Reden, die Gott sei Dank kurz waren. Die hervorragendste Leistung wurde von dem Maorihäuptling des Distrikts erbracht, einem großen, sehnigen Mann mit leicht adlerähnlichen Gesichtszügen. Zuerst sprach er in Maori, dann in schönem und fließendem Englisch. Freddie, die neben ihrem Retter stand, war ganz gefesselt. »Was für eine Stimme! Außerdem sieht er gut aus. Ich könnte mich Hals über Kopf in ihn verlieben.«
    Er lächelte über ihre kindliche Art und flüsterte zurück: »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun. Er hat eine Frau und neun reizende Kinder.«
    »Neun? Wie gräßlich. So eine Enttäuschung. Wir wollen hineingehen und tanzen.«
    »Was ist mit dem unbekannten Verehrer? Sollten Sie den ersten Tanz nicht für ihn aufheben? Pralinen sind teuer, wissen Sie.«
    »Ja, aber er ist nicht aufgetaucht. Glauben Sie, das muß ich tun? Kann ich es nicht ihm überlassen?«
    Sie sagte das so ernst, daß er sich nicht zum erstenmal fragte, wie alt sie wohl sein mochte, und als sie nun als erste die Tanzfläche betraten, fragte er: »Sind Sie schon aus der Schule?«
    »Oh, seit Ewigkeiten«, entgegnete sie lebhaft. »Letztes Jahr habe ich sogar unterrichtet.« Dann bekam sie plötzlich Gewissensbisse: »Na ja, es ist vielleicht keine Ewigkeiten her. Ich scheine mich daran zu gewöhnen, etwas zu schwindeln, aber mit der Zeit bekommt man es schon satt, für so jung gehalten zu werden. In Wirklichkeit bin ich achtzehn, und ich habe letztes Jahr an meiner alten Schule beim Sportunterricht geholfen.«
    Daraufhin erzählte sie ihm ihre Lebensgeschichte, alles über ihre eigenartige Familie und ihre Eltern. »Jetzt sind wir also für einen langen Urlaub hier. Es ist so eigenartig, zu einer Familie zu gehören.«
    »Schön, oder das Gegenteil?«
    »Beides. Man fühlt sich mehr wie die anderen auch. Das Schlimme ist nur, daß sie meinen, sie könnten einen herumkommandieren, auch wenn sie einen kaum kennen. Aber das ist wahrscheinlich genau das, was man allgemein Familienleben nennt.«
    Er lächelte. »Es muß dennoch seine guten Seiten haben.«
    »Ja, nur Bill ist ziemlich traurig, weil er hinkt, und Shelagh scheint sehr unruhig zu sein. Angela behauptet, sie sei immer so gewesen, aber ich meine, es kommt daher, weil sie von ihrem Mann getrennt ist.«
    »Könnte sein, meinen Sie nicht?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Wir waren immer ziemlich erleichtert, wenn Vater wegging. Wir mochten ihn schon, aber Mutter hatte ihn nicht sehr gern, und irgendwie machte das alles kaputt, als wir klein waren.«
    Er empfand plötzlich Mitleid mit ihr. Trotz ihrer Schönheit und ihrer fröhlichen Munterkeit hatte sie viel verpaßt. Dann lächelte er über sich selbst. Das war die verheerende Wirkung eines schönen Gesichts. Dieses Kind würde jeden anständigen Mann zu einem fahrenden Ritter machen.
    Dann sagte sie plötzlich: »Jetzt habe ich Ihnen alles über uns erzählt, nun sind Sie an der Reihe.«
    »Das ist nicht weniger als recht und billig. Was möchten Sie wissen?«
    »Oh, alles. Wie es kommt, daß Sie hier sind, wie Sie heißen, was Sie tun, wie lange Sie bleiben. Und natürlich, ob Sie verheiratet, verlobt oder mit jemandem befreundet sind.«
    Er lachte, als er sie zu einem Stuhl führte. »Dazu werde ich einige Zeit brauchen. Zunächst einmal, mein Name ist Jonathan Blake. Zweitens bin ich Arzt. Vor drei Jahren habe ich mein Examen gemacht, und jetzt komme ich gerade von einer Forschungsreise aus Edinburgh zurück.«
    »Ein Arzt? Deshalb haben Sie das sofort gesehen — mich und das Schweinefleisch, meine ich.«
    »Dazu brauchte man kein geübtes Auge. Warum ich hier bin? Weil ich Zeit habe, und weil ich diesen Teil des Landes erforschen wollte und das Glück hatte, noch eine Hütte zu bekommen. Der Mann, der sie gemietet hatte, wurde in die Stadt zurückgerufen. So bin ich eingezogen. Wie lange ich hier sein werde? Das hängt davon ab, wie es mir gefällt. Ich werde in der Praxis jetzt nicht gebraucht, denn ich habe bis Ende Februar Urlaub. Und nun zum Schluß: Ich bin Junggeselle, und, wie Sie es so taktvoll

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