Fruehlingsherzen
handelt impulsiv und neigt dazu, die verrücktesten Dinge zu tun – genau wie du.“
„Aber …“ Kyla schaute sich stirnrunzelnd um. „Was wird sie denken, wenn sie mich hier sieht? Wo du doch verlobt bist und …“
„Nichts“, erklärte Pete entschieden. „Sie hat nämlich den gleichen Eindruck von mir wie du. Sie würde es nie für möglichhalten, dass ich mit dir ins Bett gehe, solange ich mit Lillian zusammen bin. Ein solches Verhalten wäre völlig uncharakteristisch für mich – obwohl es fast dazu gekommen wäre. Und obwohl ich es noch immer gern tun würde, wenn ich dich so da stehen sehe.“
„Oh.“ Das Verlangen, das Kyla am Abend zuvor gequält hatte, flackerte wieder ihr auf. „Es … es wäre ein Fehler gewesen.“
„Und Fehler müssen um jeden Preis vermieden werden?“
Kyla brachte kein Wort über die Lippen. Sein einschmeichelnder Tonfall und sein eindringlicher Blick wurden ihr fast zum Verhängnis. Am liebsten hätte sie ihn jetzt berührt. Sie brauchte nur die Hand auszustrecken. Doch eine zärtliche Geste, ein sanftes Streicheln, und sie wären beide verloren. Das wussten sie. So ballte sie ihre Hand zur Faust.
Pete schaute sie unverwandt an. „Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, Fehler zu vermeiden, Kyla, und ich bin gar nicht sicher, dadurch glücklicher geworden zu sein.“
Ein heißer Schauer überlief sie.
„Wie hast du geschlafen?“, erkundigte er sich leise.
Sie schluckte. „Nicht besonders gut.“
„Kyla …“ Er brach verblüfft ab. „Was …?“ Die Katze war auf seinen Schoß gesprungen und schlug ihre Krallen seine Hose. Kyla lächelte schwach. „Sex.“
„Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich, solange diese Katze in der Nähe ist. Au! Verdammt, Kyla, würdest du diese tragbare Nähmaschine von mir entfernen, bevor sie noch größeren Schaden anrichtet?“
Kyla hob die Katze vorsichtig auf. „Sie wird hungrig sein.“
„Ich glaube eher, dass dein Bruder sie abgerichtet hat, Männer mit unmoralischen Gedanken von dir fernzuhalten.“ Pete stand auf und klopfte die silbergrauen Katzenhaare von seiner Hose.
„Oder verlobte Männer daran zu hindern, etwas zu tun, was sie später bereuen würden.“
„Bereuen?“ Petes Blick glitt über ihr Gesicht und verweilte auf ihrem Hals und ihren Brüsten. „Nein. Es war eine lange Nacht, und ich hatte Zeit genug zum Nachdenken.“ Er schauteKyla in die Augen. „Ich glaube nicht, dass ich es bereuen würde, egal, was daraus entstehen mag.“
Wieder blieb sie stumm und starrte ihn nur sprachlos an.
„Vielleicht wäre es besser, wenn du dich jetzt anziehen würdest“, schlug Pete seufzend vor. „Ich gebe der Katze etwas von dem Fisch, der gestern Abend übrig geblieben ist.“
Aber Kyla widerstrebte es, ihn zu verlassen. Sie musterte ihn nachdenklich und fragte sich, ob sie ihm vertrauen durfte.
„Geh jetzt, Kyla. Ich schätze, dass Peggy in zwanzig Minuten hier sein wird. Wenn nicht, müssen wir uns auf die Suche nach ihr machen. Ich glaube zwar nicht, dass sie in unmittelbarer Gefahr ist, aber man kann nie wissen.“
Seine Sorge um Peggy riss die letzte schützende Barriere um Kylas Herz ein. Ja, hier war endlich ein Mann, dem sie vertrauen konnte – aber die Götter hatten ihr einen bösen Streich gespielt. Was nützte es ihr, jemanden wie Pete kennenzulernen, wenn er einer anderen Frau gehörte?
In ihren schlecht sitzenden italienischen Anzügen betraten Vinnie und Dominic Jerald T. Johnsons Vorzimmer. Nachdem sie die blonde Sekretärin am Schreibtisch gesehen hatten, wechselten sie einen vielsagenden Blick.
„Was kann ich für Sie tun, meine Herren?“
„Wir möchten Mr Johnson sprechen“, sagte Vinnie.
„Haben Sie einen Termin bei ihm?“
„Wir dachten, den brauchten wir nicht, wenn wir bereit sind, eine halbe Million Dollar anzulegen.“
Die Frau wirkte überrascht. „Einen Moment bitte. Ich werde sehen, ob er Zeit hat. Würden Sie mir bitte Ihre Namen nennen?“
Vinnie räusperte sich. „Manfred Bullwinkle und Rocky Brown.“
Die Sekretärin betätigte die Sprechanlage und murmelte etwas in den Hörer, bevor sie wieder auflegte. „Sie können hineingehen.“
Vinnie zupfte an seiner Krawatte. „Danke. Hören Sie, sind Sie zur Aushilfe hier?“
„Wie bitte?“
„Arbeiten Sie immer hier, oder nur heute?“
„Ich bin seit neun Jahren bei Mr Johnson“, entgegnete die Vorzimmerdame pikiert.
„Ach so. Na ja, vielen Dank. Komm, Dominic.“
„Ob sie sich
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