Fruehlingsherzen
ich auch gesagt, dachte sie. Wahrscheinlich erinnert er sich ja nicht mehr an meine Liebeserklärung. Hoffentlich.
„Nun, Miss Locke, ich denke, ich gewinne die Wette.“
„Keine Chance.“
„Und was habe ich gesagt, als du gegangen bist?“
Kendra schaute ihn forschend an und suchte in seinen Augen nach einem Hinweis. Auch wenn sie das selbst nicht für möglich gehalten hätte, sie konnte sich nicht an die Worte erinnern, mit denen Bruce sich damals verabschiedet hatte. „Bis dann, Kennie, hast du gesagt.“
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe gewonnen. Ich werde dich heute abholen, nachdem ich die Bar geschlossen habe. Sagen wir, um Mitternacht?“
„Was hast du damals gesagt, als wir auseinandergegangen sind?“, fragte sie und versuchte die innere Stimme zu ignorieren, die rief: Ja, ich werde um Mitternacht bereit sein.
„Das werde ich dir erst heute Nacht verraten. Oder noch besser“, er lächelte sie verschmitzt an, „morgen früh beim Aufwachen.“
8. KAPITEL
J edes Mal, wenn die Vordertür der Bar aufging, schaute Bruce auf, weil er hoffte, Kendra zu sehen. Obwohl er nicht wirklich glaubte, dass sie zu ihm in die Bar kommen würde, um sich die Wartezeit zu verkürzen. Sie wird doch nicht noch abspringen? fragte er sich. Schließlich war eine Wette eine Wette.
Um elf tranken noch zwei Nachzügler an der Bar ihr Bier. Die Zwillinge hatten das Computerspiel beendet und sich zwei Mädchen an ihrem Tisch zugewandt. Sie hatten aber bereits ihre Rechnung bezahlt. Und die Gäste an einigen anderen Tischen hatten ihre letzte Runde bestellt. Schon bald würde Bruce die Bar schließen und dann seinen Wettgewinn einstreichen können. Als er das Quietschen der Eingangstür hörte, drehte er sich um und sah Martin Hatcher hereinkommen.
Er entdeckte Bruce und ging zur Bar. „Hier ist also mein Lieblingsspieler.“
„Es ist schon ein bisschen spät für Ihre Verhältnisse, oder, Sir?“ Obwohl Bruce sich sehr gern ausgiebig mit Martin Hatcher unterhalten würde, wollte er die Bar heute so früh wie möglich schließen.
Martin setzte sich auf einen Barhocker. „Ich bin im Ruhestand und muss daher nicht mehr morgen früh in der Schule sein. Wie steht es mit einem Bier vom Fass?“
„Kommt sofort.“ Bruce zapfte ihm fachmännisch ein Glas Bier. „Hier bitte, Sir.“
„Lassen Sie den Sir weg.“ Martin prostete ihm zu.
Bruce lachte. „Sie werden wohl immer eine Autoritätsperson für mich sein.“
„Das war ich für Sie nie. Sie hatten immer Ihren eigenen Kopf“, sagte Hatcher und tat einen kräftigen Schluck.
Um abzukassieren und die Gäste zu verabschieden, ging Bruce an einen der Tische, bevor er zu seinem ehemaligen Rektor zurückkehrte.
„Haben Sie noch öfter beim Training zugeschaut?“, fragte Martin.
„Ja, ein- oder zweimal“, gab Bruce schließlich zu.
Martin lachte leise. „Und wie geht’s dem Ellbogen?“
„Ganz gut.“ Er rieb sich die empfindliche Stelle. Das war wohl den Übungen zu verdanken, die er täglich heimlich machte. „Ich könnte tatsächlich wieder mit meinen Würfen entscheidende Punkte erzielen. Aber es sind ja auch die Anwälte, die mich nicht mehr spielen lassen, und nicht die Ärzte. Ich bräuchte noch eine Physiotherapie, aber dann …“ Er verstummte. „Wie auch immer – jetzt bin ich Barkeeper.“
„Sie können nicht lange von einem Spielfeld wegbleiben.“ Martin lächelte ironisch. „Schon früher hat bei Ihnen nichts anderes funktioniert, als Ihnen zu verbieten, Baseball zu spielen. Weder mit Nachsitzen noch mit Strafarbeiten oder der Drohung, ihre Eltern zu benachrichtigen, waren Sie zur Vernunft zu bringen.“
„Ja, ich wollte immer unbedingt aufs Spielfeld. Obwohl das Nachsitzen seine Vorzüge hatte. Denn dabei traf man die niedlichen bösen Mädchen.“
Martin lachte und sah sich um. „Aber nicht Ihre jetzige Geschäftspartnerin. Sie hat nie etwas angestellt.“
Aber in einer oder zwei Stunden wird sie es tun, dachte Bruce.
„Wo ist Kendra?“
„Sie arbeitet tagsüber und ich abends.“
„Ein interessantes Arrangement. Wieso?“
„Wir planen einige Veränderungen.“ Bruce ließ Wasser ins Spülbecken laufen, um die restlichen Gläser abzuwaschen.
„Soweit ich es mitbekommen habe, hatte Kendra doch bereits Pläne für einige Veränderungen im ‚Monroe’s‘ gemacht. Hat sie Ihnen davon erzählt?“
„Natürlich. Ich habe doch alle Skizzen und Baupläne gesehen.“
„Und was halten Sie davon?“
Die Wahrheit war,
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