Frühlingsmorgen
Matt ihn tadelnd an, als Kendrick sich dagegen wehrte, dass Matt sein Gesicht zu sich herumdrehen wollte, worauf Kendrick verblüfft zu Matt sah. „Hör' auf, Ken. Du musst dich dafür nicht schämen, klar? Und jetzt sag' mir, wie ich helfen kann. Du musst aus dem Bett und den nassen Sachen raus. Was machst du bei solchen Unfällen? Dusche? Wanne?“
„Aber der Pflegedienst...“
„Ist nicht hier. Ich schon. Bin ich dein Freund oder nicht, Ken?“, unterbrach Matt ihn ernst. „Denn wenn ich es bin, gehören auch diese Details zu deinem Leben. Ich hätte dich ohnehin bald danach gefragt, oder denkst du, mir ist das egal?“
„Nein“, gab Kendrick verlegen zu, denn so schätzte er Matt nicht ein. „Ich schäme mich trotzdem in Grund und Boden.“
Matt seufzte. „Das brauchst du nicht, Ken. Nicht vor mir. Lass mich helfen.“
Kendrick gab nach. Es war sinnlos, sich weiter mit Matt zu streiten und außerdem hatte sein Freund nun mal recht. Er musste aus den nassen Sachen raus, bevor er sich eine Erkältung oder etwas anderes einfing.
„Dusche geht schneller. Putzzeug ist in der Kammer“, murmelte er und zuckte zusammen, als Matt die Arme unter ihn schob. „Matt...“
„Hey, ich dusche nach dir.“ Matt lächelte ihn an. „Es ist okay, Ken. Stell' dir einfach vor, wir hätten draußen im Regen geknutscht.“
Kendrick wollte nicht lachen, er tat es trotzdem. Wie konnte Matt aus dieser Peinlichkeit eine alberne Farce machen? Es war ihm ein Rätsel, aber es funktionierte und darauf hatte Matt es wohl auch abgesehen, begriff Kendrick, als er sich unter der Dusche wiederfand, den Blick auf seinen Rollstuhl gerichtet, den Matt ihm noch gebracht hatte, bevor er gegangen war, um das Bett abzuziehen und die Matratze sauber zu machen.
Eine halbe Stunde später hatte Matt alles erledigt und trat frisch geduscht zu ihm ins Wohnzimmer, sich die Haare trocken reibend. „Hast du eine Reisetasche?“
Kendrick sah Matt fragend an. „Wozu?“
Matt gähnte. „Du kannst nicht den Rest der Nacht auf der Couch schlafen, also kommst du mit zu mir. Wir packen dir ein paar Sachen ein. So kannst du bleiben, bis die Matratze und das Bettzeug trocken sind.“
„Aber ich muss arbeiten“, sagte Kendrick verblüfft, was Matt mit den Schultern zucken ließ.
„Und? Du hast mir gesagt, du machst das meiste am Laptop und den können wir mitnehmen. Außerdem ist seit ein paar Stunden Samstag, falls dir das entgangen sein sollte. Oder arbeitest du am Wochenende durch?“
„Oh“, machte Kendrick überrumpelt.
Matt grinste. „Na? Noch eine Ausrede, um nicht mit zu mir kommen zu müssen?“
„So war das nicht gemeint“, murmelte Kendrick und lief rot an, als Matt lachte. „Na schön, war es doch. Ich habe noch niemals bei einem anderen Mann geschlafen, zufrieden?“
Matt kam zu ihm zur Couch und stupste ihm neckend gegen die Nase. „Ich auch nicht, Mister Hasenfuß.“
„Ehrlich?“, fragte Kendrick und Matt nickte. „Oh“, wiederholte er wenig geistreich und grinste schief, als Matt ihm zuzwinkerte. „Im Schrank. Unten rechts.“
Sieben
„Er hat super reagiert“, sagte Samuel und setzte sich im Schneidersitz neben ihn auf den Boden. „Ich schätze, ihr habt in der Nacht nicht mehr viel geschlafen, oder?“
Kendrick schüttelte den Kopf. „Matt wollte es wissen und ich habe es ihm erzählt. Es ging einfacher, als ich dachte, aber Matt hat es mir leicht gemacht. Das ganze Jahr, seit ich ihn kenne, Sam. Ich habe mich manchmal gefragt, ob ich nur träume und er der perfekte Mann ist. Zumindest, bis ich aufwache und feststelle, dass es ihn gar nicht gibt, aber es gibt ihn.“
Samuel fuhr sich durch die Haare und sah ihn danach von unten herauf mit einem schiefen Grinsen an. „Tust du mir einen Gefallen?“
„Klar“, antwortete Kendrick nickend.
„Schickst du mir deinen Zukünftigen hoch, damit ich ihn aushorchen und danach verhauen kann?“
Kendrick lachte los und schlug Samuel mit der Hand auf den Hinterkopf. „Du bist unmöglich.“
„Ich weiß“, konterte Samuel belustigt und wich einem weiteren Schlag aus, um ihn unschuldig anzusehen.
Kendrick kommentierte das mit einem belustigten Augenverdrehen, bevor er sich auf den Weg nach unten machte, um Samuel seinen Wunsch zu erfüllen. Es war wirklich Zeit, dass sein Bruder und Matt sich ausführlich unterhielten. Wenn jemand Samuel erklären konnte, was es mit ihrer Spielerei auf sich hatte, dann war das Matt.
„Und?“
Matt sah zu ihm. „Was
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