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Frühlingsmorgen

Frühlingsmorgen

Titel: Frühlingsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Schlaf.
    Kendrick blinzelte in der Dunkelheit herum, schaute zur Seite und entdeckte Matts Silhouette, der neben ihm lag und schlief. Er rieb sich die Augen und horchte in sich hinein. Kein Hunger, kein Durst und auch sonst keine Beschwerden. Merkwürdig. Kendrick schaltete die Nachttischlampe ein. Normalerweise schlief er durch, bis sein Wecker klingelte und ihm verkündete, dass es an der Zeit war, ins Bad zu verschwinden.
    Kendrick war an seinen Tagesablauf gewöhnt und es irritierte ihn, ohne Grund wach geworden zu sein. Vielleicht lag es an Matt. Sein Freund war das erste Mal über Nacht bei ihm, aber da er nicht der erste Mensch war, der bei ihm schlief, schob Kendrick die Überlegung beiseite und setzte sich auf.
    Er brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, was die Feuchtigkeit unter seinen Handflächen zu bedeuten hatte. Kendrick wurde übel. Das musste ein Albtraum sein. Er sah zu seinem Wecker und schloss gequält die Augen, denn die Anzeige war eindeutig.
    „Scheiße“, flüsterte Kendrick und warf die Decke ein Stück zurück, um sich die Bescherung anzusehen. Seine Bettseite war versaut. Er hatte vergessen, den Alarm zu stellen und war selbst nicht rechtzeitig aufgewacht, um auf die Toilette zu gehen.
    „Hm?“ Matt drehte sich auf die Seite und gähnte, bevor er ihn ansah. „Hey, kannst du nicht schlafen?“
    Kendrick zog die Decke wieder über sich und suchte hilflos nach Worten. Er wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. „Nein, ich...“
    Oh Gott, wie sollte er das Matt erklären? Am besten gar nicht, aber spätestens morgen früh würde Matt es merken, und Kendrick wollte nicht die restliche Nacht im Nassen verbringen. Er musste Matt irgendwie aus seiner Wohnung bekommen, damit er den Pflegedienst anrufen konnte, der für solche Notfälle rund um die Uhr erreichbar war.
    Matt runzelte die Stirn. „Geht's dir nicht gut? Du bist so blass.“
    Kendrick schluckte. Er wusste absolut nicht, was er jetzt sagen sollte. „Ich... ähm...“
    „Ken? Was ist los?“ Matt setzte sich auf und hielt sich prompt den Kopf. „Gott, ich hasse Bier.“
    Kendrick hätte fast losgelacht. Na wenigstens war Matt wieder einigermaßen nüchtern. Hoffentlich kam er heil nach Hause. Kendrick wollte Matt nicht anlügen, aber er brachte die Wahrheit nicht über seine Lippen. Das war ihm zuletzt vor einigen Jahren passiert, als er beruflich über mehrere Monate hinweg so eingespannt gewesen war, dass sein Tagesrhythmus gelitten hatte. Normalerweise dachte er immer an den Wecker. Egal, wie müde er war, denn Kendrick wusste, wie wichtig diese feste Zeiten für ihn waren. Wie hatte er das nur vergessen können?
    „Nichts ist los“, wehrte Kendrick zu Tode verlegen ab und sah zur Seite. Er konnte Matt nicht erzählen, was passiert war. Es ging einfach nicht. „Würdest du bitte gehen?“
    Schweigen.
    Matt antwortete nicht und das machte ihn nervös. So nervös, dass er schließlich nicht anders konnte, als zu Matt zu schauen, der ihn beunruhigt ansah. Kendrick wich seinem Blick wieder aus und sah auf die Bettdecke.
    „Was ist los, Ken? Ich gehe, wenn du das willst, aber ich möchte wissen, warum? Bist du wütend auf mich? Weil ich getrunken habe? Habe ich irgendetwas falsch gemacht?“
    Kendrick schüttelte den Kopf. „Nein, es liegt an mir. Nur an mir. Nicht an dir.“
    Das war zwar nicht gelogen, aber die Wahrheit war es auch nicht. Kendrick biss sich auf die Unterlippe und wagte nicht, zu Matt aufzusehen. Er spürte, wie sich die Matratze kurz bewegte, und hörte Matt dann leise im Schlafzimmer herumgehen. Mit jeder Sekunde, die sie sich anschwiegen, wuchs sein schlechtes Gewissen, und als Matt die Tür aufzog, um zu gehen, hielt Kendrick es nicht mehr aus.
    „Warte.“
    Die Tür wurde wieder geschlossen, und erst als Matt sich neben ihn vors Bett hockte, fand Kendrick genug Mut, ihn anzusehen. Matts besorgt fragender Blick gab ihm den letzten Schubs.
    „Es liegt wirklich nicht an dir. Ich wollte nicht, dass du es siehst.“
    „Was sehen?“, fragte Matt und Kendrick biss sich erneut auf die Unterlippe, bevor er seine Bettdecke beiseiteschob und Matt freien Blick auf die Sauerei gewährte, während er den Kopf abwandte. „Ist es das, was ich denke?“, wollte Matt leise wissen und Kendrick nickte nur, weil er vor Scham kein Wort herausbrachte. „Was kann ich tun?“
    „Nichts. Ich rufe den Pflegedienst an und...“
    „Ken.“ Matt legte eine Hand unter sein Kinn. „Lass' den Blödsinn!“, fuhr

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