Frühlingsmorgen
Kendrick im nächsten Moment kopfschüttelnd lachte.
„Matt hat mich fassungslos angestarrt, dass ich mich schon fragte, was ich gerade Schlimmes gesagt habe, bis er seine Jacke genommen hat und abgehauen ist.“
„Was ist er?“, fragte Samuel fassungslos.
Kendrick nickte. „Ich war genauso verblüfft und auch stinksauer, weil ich in seiner Wohnung praktisch festsaß, aber nicht sofort jemanden anrufen wollte, bevor ich wusste, was das soll. Also habe ich abgewartet und Matt war recht schnell zurück. Bevor ich ihn dafür anschreien konnte, dass er mich alleingelassen hatte, ist er vor mir in die Knie gegangen, hat mir den Ring hingehalten und mich gebeten, ihn zu heiraten, weil er mich auch lieben würde und dass er sofort mit dir reden müsste, um das Versprechen an dich rückgängig zu machen, damit wir miteinander schlafen und nicht nur miteinander spielen können. Tja, deswegen sind wir jetzt hier.“
Samuel gluckste. „Damit ich das richtig verstehe... Ihr streitet über Sex, über mich, über Liebe und am Ende hast du Matts Ring am Finger und willst ihn heiraten?“
„Ja, so kann man es zusammenfassen.“
Samuel prustete los. „Ihr seid ja schlimmer, als Devin und ich.“
„Hey, immerhin musste ich meinem Verlobten nicht nach Australien hinterher fliegen“, sagte Kendrick breit grinsend, was seinen Bruder nur noch mehr lachen ließ.
Nach einer Weile sahen sich beide belustigt an.
„Sag' mal...“ Samuel lehnte sich wieder gegen den Fensterrahmen. „Weiß Matt Bescheid? Ich meine deinen Tagesablauf, das medizinische Zeug, einfach alles.“
Oh je, ausgerechnet diese Frage. Dabei war klar, dass sie hatte kommen müssen, aber Kendrick erinnerte sich nicht gerne daran, wie Matt praktisch einen Crashkurs hatte nehmen müssen, was das betraf. Das Ganze war ihm heute noch peinlich, dabei hatte Matt ihm schon in jener Nacht gesagt, dass es das nicht sein musste, weil all diese Dinge nun mal zu seinem Leben dazugehörten.
„Ja, weiß er.“
Samuel runzelte die Stirn. „Ken, dein Blick gefällt mir nicht. Was ist los?“
Kendrick zuckte mit den Schultern. „Matt hat auf die harte Tour erfahren, dass mein Tagesablauf etwas anders ist, als der von gesunden Menschen. Und glaub' mir, ich wollte nicht, dass er so davon erfährt“, antwortete er und entschied, seinem Bruder die ganze peinliche Geschichte einfach zu erzählen.
„Kann es sein, dass das letzte Bier schlecht war?“
Kendrick betrachtete Matt belustigt, während sein Freund versuchte aus der Hose zu kommen, ohne dabei umzufallen. Matt war ziemlich angeheitert und ihn mit zu sich zu nehmen, war eindeutig richtig gewesen.
„Ich glaube eher, dass du ein Bier zu viel hattest.“
Kendrick grinste kopfschüttelnd, als Matt daraufhin empört schnaubte und bei dem Versuch sich die rechte Socke auszuziehen, auf dem Hinterteil landete.
„Aua“, nörgelte Matt und rieb sich den Hintern.
Kendrick hatte es sich im Bett bequem gemacht und lachte leise, als Matt mit seiner zweiten Socke kämpfte. Der Anblick war einfach zu herrlich. Dabei hatten sie sich nur einen gemütlichen Abend zu zweit in diesem chinesischen Restaurant am Stadtrand machen wollen. Von einer feuchtfröhlichen Party mit Chris und ein paar Jungs aus dem Club war nicht die Rede gewesen. Das hatten die jedoch anders gesehen, als sie im Restaurant auf die Jungs getroffen waren und das Ergebnis hatte Kendrick jetzt direkt vor Augen.
„Du bist ziemlich breit“, sagte er belustigt, weil Matt drei Anläufen brauchte, zu ihm ins Bett zu krabbeln.
„Ich bin nicht breit“, widersprach Matt entrüstetet und deutete auf sich. „Ich bin schlank und sportlich und sexy und... und...“ Matt brach ab und runzelte die Stirn, um zu überlegen. „Und geil. Das wollte ich sagen. Ja, geil.“
„Geil auf mich?“, fragte Kendrick amüsiert und half Matt unter die Bettdecke zu kommen, weil er das allein nicht hinbekam.
„Oh ja“, nuschelte Matt und schaffte es, sich auf den Bauch zu drehen, das Gesicht im Kopfkissen vergraben. „Voll geil auf dich, echt.“
Kendrick zog lachend die Decke hoch, worauf Matt sich seufzend an ihn schmiegte und einschlief. „Schlaf gut“, flüsterte er liebevoll und strich Matt die Haare aus der Stirn, der darauf reagierte, in dem er einen Arm um ihn legte und das Gesicht an seiner Schulter vergrub. „Ich mag dich wirklich sehr, Matthew Pace“, murmelte Kendrick, bevor er die Nachttischlampe ausschaltete.
Irgendetwas riss ihn aus dem
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