Frühlingsmorgen
werden, sein ganzer Kram schon.“
„Sam...“ Kendrick seufzte. „Matt weiß, wie man mit diesem ganzen Kram umgeht und er würde nie von mir verlangen, ihn zu benutzen. Ja, Matt spielt. Ja, er schlägt seine Partner. Ja, dabei bleiben ab und zu blaue Flecken oder Druckstellen zurück. Davon stirbt aber keiner und ganz davon abgesehen, soll ich mal Devin wegen blauer Flecken befragen?“
Samuel schnappte entrüstet nach Luft. „Das kannst du nicht vergleichen.“
„Doch, Sam, das kann ich, weil ich Matt gerne zusehe, wenn er spielt. Weil es mich anmacht.“ Kendrick nickte, als Sam das Gesicht verzog. „Leb' damit, denn so bin ich nun mal. Akzeptier' es, auch wenn es dir nicht gefällt. Ich mag es, ein Teil dieser Spiele zu sein und Matt kann nicht ohne sie existieren, also spielen wir. So, wie es für uns richtig ist und für die anderen Männer, die dabei sind. Bei Adrian machst du doch auch nicht so ein Theater. Was ist bei Matt anders?“
„Adrian ist eben Adrian“, erklärte Samuel störrisch, was Kendrick ungewollt grinsen ließ.
„Könnte es zufällig damit zu tun haben, dass du und er mal die Bettfedern zum Quietschen gebracht habt?“
„Ken!“
Kendrick prustete los. Wieso wunderte ihn das nicht? Manchmal war keine Antwort auch eine Antwort und in diesem Fall sprachen Samuels rote angelaufene Wangen eine eindeutige Sprache. Bei seinem Bruder hatte dieser sture Anwalt aus Baltimore Narrenfreiheit. Es wunderte ihn nicht sonderlich.
„Du bist unmöglich“, nörgelte Samuel und sah ihn danach eine Weile nachdenklich an, bis er schlussendlich nachgebend seufzte. „Entschuldige. Ich schätze, ich muss das alles erst mal sacken lassen.“
Kendrick nickte. „Das ist in Ordnung. Damit habe ich kein Problem, solange du keines mehr daraus machst.“
Samuel war ziemlich verlegen. „Ich gebe mir Mühe. Ehrenwort.“
„Mehr verlange ich nicht.“
„Und Matt? Was verlangt er?“
Kendrick schmunzelte, denn auf diese Frage hatte er schon gewartet. „Das kann er dir gleich selbst erzählen. Er wollte sowieso mit dir reden. Nimmst du von deinem kleinen Bruder einen Rat an?“
„Ausnahmsweise“, murrte Samuel, grinste aber dabei, was Kendrick amüsiert die Augen verdrehen ließ.
„Idiot. Und was den Rat angeht, bleib' ehrlich. Darauf hat er bei mir bestanden, egal wie verletzend es anfangs war.“
„Ich kann deinem Verlobten doch nicht sagen, dass ich diesen Kram für...“ Samuel brach ab.
„Pervers, krank und abartig hältst? Wolltest du das sagen?“, führte Kendrick den Satz seines Bruders zu Ende, worauf Samuel beschämt zu Boden sah.
„Es tut mir leid.“
„Ist schon gut“, wiegelte Kendrick ab, auch wenn es im ersten Moment verdammt wehgetan hatte. „Ich weiß, was in dir vorgeht, denn ich habe ähnlich reagiert. Daher mein Rat, sei ehrlich und hör' ihm zu.“
„Das wird nicht leicht werden“, gab Samuel zu.
„Seit wann ist das Leben leicht?“, konterte Kendrick belustigt, was Samuel lächeln ließ, bevor er sich zu ihm beugte und ihn umarmte.
„Ich liebe dich, du Nervensäge.“
„Gleichfalls, du Oberglucke.“
„Hey, das ist Adrian, nicht ich“, beschwerte sich sein Bruder umgehend und Kendrick fing an zu lachen. „Wie kam es eigentlich dazu?“ Samuel löste sich von ihm. „Ich meine Matts Heiratsantrag.“
„Ach so.“ Kendrick grinste. „Eigentlich haben wir uns nur gestritten.“
Samuel blinzelte verdutzt. „Wie kann man sich denn 'nur' streiten?“
„Es ging um Sex.“ Kendrick wedelte amüsiert mit den Händen. „Es war ein Hin und Her, ich kann mich nicht mehr an den Wortlaut erinnern. Jedenfalls erklärte Matt mir, dass er nicht mit mir schlafen kann, weil er es dir versprochen hat.“
„Ähm...“
„Ich weiß“, unterbrach Kendrick Samuel und winkte lässig ab. „So war das nicht gemeint, das hat er mir auch erklärt, nachdem ich kurz davor war, ihn zum Teufel zu jagen und dich gleich mit. Am Ende gab er zu, dass er mit mir keinen Sex haben kann, weil er dir versprochen hat, mir niemals wehzutun, sein Versprechen aber nicht einhalten kann, wenn wir Sex haben, weil es beim ersten Mal eben wehtun kann. Ich habe gekontert, ich würde da unten ohnehin nichts fühlen, aber das hat er nicht gelten lassen. Es gab wieder ein Wort das nächste und am Ende habe ich ihn angebrüllt, dass ich mit dem Mann schlafen will, den ich liebe, ganz egal, ob meinem großen Bruder das passt oder nicht.“
„Und dann?“, fragte Samuel neugierig, als
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