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Frühstück um sechs

Frühstück um sechs

Titel: Frühstück um sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Überraschung sagte sie nachdenklich: »Na, vielleicht kommt das bald. Ich will erst mal deine Symptome beobachten, und wenn sie nicht zu abschreckend sind, werde ich mich vielleicht für ein Kind entscheiden.«
    So trocken über Mutterfreuden zu reden mag merkwürdig erscheinen, doch sie meinte das ganz ernst. Einige Wochen später teilte sie mir das Ergebnis ihrer Beobachtungen mit. »So schlimm ist es wirklich nicht, denn du machst ja einen ganz normalen Eindruck. Gewiß siehst du ein bißchen — na, sagen wir, ein bißchen drall aus, aber davon abgesehen, würde dir eigentlich keiner das süße Geheimnis anmerken.«
    Im März, als es kein Geheimnis mehr sein konnte, freute ich mich über die freundliche Anteilnahme, mit der alle Leute meine frohe Botschaft begrüßten.
    »Das ist ja sehr schön, meine Liebe«, sagte Mrs. Archer. »Ohne ein Kindchen oder zwei hat das Leben wenig Inhalt, und Sie sind die rechte Mutter, um sich an Kindern zu erfreuen.«
    »Meine liebe Mrs. Russell, Sie glauben ja gar nicht, wie aufgeregt ich bin«, sagte Mrs. Jolson. »Sie sind eine vorbildliche Mutter, das habe ich schon immer gesagt, als ich Sie mit Elizabeth umgehen sah. Sie werden bestimmt hübsche Kinder bekommen, und wie stolz wird Ihr Mann sein!«
    Und Miss Adams sagte: »Braves Mädchen! Paul kommt sich ja schon sehr wichtig vor. An einem Baby werden Sie sehr viel Freude erleben.«
    Was Mrs. Grant bemerkte, wurde mir nicht wiederholt. Mrs. Millar erkundigte sich sehr nett nach mir, sie sprach allerdings die Hoffnung aus, daß meine literarischen Pläne nicht unter den Pflichten und Nöten einer jungen Mutter zu kurz kommen würden. Da meine schriftstellerischen Leistungen bisher nur in >Belinda< und ein paar Kurzgeschichten verkörpert waren, befürchtete ich kaum einen großen Verlust für die Weltliteratur.
     
    In den heißen Monaten blieb ich mehr als sonst im Hause, und im Februar beschäftigte ich mich mit dem Einkochen von Gelee und Früchten. Das schien Paul zu gefallen. Ich sagte ihm aber nicht, daß ich es viel reizloser und weit anstrengender fand als kriminelle Taten.
    Ende Februar nahm er sich eine Woche frei — die erste seit unseren Flitterwochen — und fuhr mich in die Stadt, wo ich beim Rundfunk weitere Fortsetzungen von >Belinda< sprechen sollte. Anscheinend verschlangen die >Durchschnittshörer< diese Geschichten förmlich. Einer hatte an Miss Graham geschrieben, sie seien >genau das richtige für einen arbeitsmüden Menschen, der kaum noch Lust zum Nachdenken hat<.
    Ohne viel Federlesens sprach ich diesmal sechs Fortsetzungen und brachte Miss Graham langsam bei, daß es besser sei, die nächste Serie im Juni von jemand anders besprechen zu lassen; denn mir war der Gedanke unerträglich, in meinem dann noch auffallenderen >Zustand< — von dem Larry so oft sprach, daß ich fast tobte — in dem Glaskäfig auf dem Präsentierteller zu sitzen.
    Ende März — es war Julians letzte Woche vor der Abreise — rief Larry in höchster Alarmstimmung an. »Susan, rate mal, was passiert ist!«
    Diese Einleitung war mir bestens bekannt, sie klang so sehr nach den >vergangenen Tagen<, daß ich ängstlich gespannt auf die weiteren Eröffnungen wartete.
    »Onkel Richard kommt her! Heute nachmittag mit dem Wagen. Sag doch etwas, Susan! — Ja, gewiß, ich bin entzückt, den braven Alten wiederzusehen, aber... Na, du weißt ja ganz gut, was mich bedrückt: der verflixte Anhänger, den er mir zu Weihnachten geschenkt hat.«
    »Nun, ein bißchen peinlich ist das schon, aber du hattest doch damals gesagt...«
    »Ach, Susan, du willst mich ärgern! Mich zu erinnern, was ich früher gesagt habe! Selbstverständlich habe ich nicht im Traum daran gedacht, daß er einmal zu uns auf die Farm kommen könnte.«
    »Vielleicht hat er’s schon vergessen?«
    »Zu seinen unerfreulichen Eigenschaften gehört, daß er nie vergißt, was er einem geschenkt hat.«
    »Ich denke, du könntest ihm sagen, das Ding sei zur Reparatur beim Juwelier.«
    »Dann denkt er, ich hätte es so schlecht behandelt, daß es gleich kaputtging. Außerdem würde er es unbedingt selbst abholen und die Reparatur bezahlen wollen. Er ist ja so gründlich! Nein — ich wollte ihm eigentlich sagen, ich hätte es dir geliehen, das wäre ja ganz einfach. Bist doch gewiß einverstanden?«
    »Nein, absolut nicht! Ich weiß, wie die Dinge verlaufen, wenn du behauptest, alles sei ganz einfach. Im Nu sitzt man in der Tinte, Außerdem habe ich Paul versprochen...«
    »Ach

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