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Fuck Buddies - Wilde Spiele

Fuck Buddies - Wilde Spiele

Titel: Fuck Buddies - Wilde Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Klein
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standen in dem spärlich eingerichteten Flur, dessen Ausstattung aus einer alten Messinggarderobe mit Flohmarkt-Appeal und einem überdimensionalen Poster von der Sesamstraße bestand. Cem war nie zuvor in einer Studentenwohnung gewesen, aber er hatte sich so etwas in der Art vorgestellt. Ein Blick in die Küche mit ihren chaotisch zusammengewürfelten Möbeln bestätigte ihm den improvisierten Eindruck dieser Wohngemeinschaft.
    Wo die wohl alle ihre Bücher haben? Studenten lesen doch bestimmt den ganzen Tag. Und kiffen. Und suchen sich was zum Ficken. So wie er.
    Cem war angespannt. Hoffentlich wacht die Kleine nicht auf, dachte er. Doch er hatte sich bereits eine passende Ausrede zurechtgelegt. Als Kettenraucher musste er schließlich öfter mal raus. Er würde sagen, dass ihm die Kippen ausgegangen waren. Das würde Alara ihm schon abkaufen.
    Kai nahm ihn sanft am Arm und zog ihn in sein Zimmer. Cem war verblüfft. Während der Flur und die gemeinschaftliche Küche irgendwie unorganisiert wirkten, hatte er bei Kais Zimmer den Eindruck, er befände sich in einem kleinen, aber feinen Designerhotel. Kai hatte jeden Quadratzentimeter raffiniert ausgenutzt. Alles war in einem einheitlichen Stil und in gedeckten Farben gehalten. Sogar eine Tapete mit abstrakten blauen Blumen schmückte die Wand über dem Bett. Alles wirkte edel und chic.
    „Das sieht aus wie ein Frauenzimmer“, sagte Cem.
    „Wie meinst du?“
    „Na, als wenn ’ne Frau hier wohnt.“
    „Ne, hier wohne nur ich.“
    Cem beobachtete Kai, der nun auch leicht nervös schien und offensichtlich Probleme hatte, seine Hände ruhig zu halten. Er griff in die Hosentasche, zog ein Kondom, eine kleine Tube Gleitcreme und ein Poppers-Fläschchen heraus und warf alles aufs Bett.
    „Wow. Du bist ja ein richtiger Profi. Und ich dachte, ich sei die Quotenschwuppe hier“, meinte Kai, der mit dem lockeren Spruch offenbar seine Unsicherheit kaschieren wollte.
    Auf einmal wurde Cem eins bewusst: Obwohl er nur heimlich mit Männern Sex hatte und sich nie im Leben outen würde, während Kai offen schwul lebte, war doch er derjenige von ihnen beiden, der mehr Erfahrung hatte. Er war abgezockter. Rationeller. Für ihn lief immer die Stoppuhr. Bei schwulem Sex gab es für ihn gezwungenermaßen keine Möglichkeit, sich fallenzulassen – dabei wünschte er sich das insgeheim. Er konnte nicht einfach die Zeit und die Welt um sich herum vergessen. Unter Druck zu ficken war für ihn der Normalfall. Dieser Druck war sein getreuer Gefährte. Und beim Sex mit Alara verhielt es sich genauso. Allerdings aus einem anderen Grund: Wenn er sich nicht bemühte, konnte er in ihr schon seit langem nicht mehr dauerhaft hart bleiben. Bei seiner Frau hatte er, wenn er sie fickte, immer die Augen geschlossen und im Kopf einen Mann vor oder unter sich. Das half ihm, in ihr abzuspritzen.
    Er sah den Kleinen an. Kai schien noch Träume zu haben. Irgendwie niedlich.
    Cem zog die Jeansjacke aus und stand nun mit seinem behaarten und muskelbepackten Oberkörper da. Das jahrelange Krafttraining und der Boxverein hatten sich ausgezahlt. Zwar hatte er in den letzten Wochen das Trimmen seiner Brustbehaarung vernachlässigt. Aber er hoffte, den Kleinen störte das nicht.
    Kai schien es tatsächlich zu mögen. Mehr als das sogar. Mit großen Augen betrachtete er das Gesamtkunstwerk – und bekam binnen weniger Sekunden einen Ständer. Sein Schwanz wölbte sich unter seinen Shorts.
    Cem hatte die Oberhand in diesem Sex-Duell. Das wurde ihm schnell bewusst. Seine Routine leistete ihm nun gute Dienste. Er wusste schließlich, was ihn geil machte. Und das, was ihn geil machte, nahm er sich. Das Gefühl, über andere Macht zu haben, brachte ihn auf Touren. Doch Cem bemerkte, dass da noch etwas anderes war, das ihn magisch anzog. Die Ahnung, dass eine Sehnsucht, die lange in einer vergessenen Ecke seiner Seele verstaubt war, nun endlich gestillt werden könnte …
    Kai stammelte: „Willst … Willst du vielleicht was trinken? Ein Bier? Ich habe auch noch Rotwein …“
    Die Souveränität, die er beim Chatten noch gezeigt hatte, war verschwunden. Im Hier und Jetzt wurde deutlich, wer und was er war. Ein unsicherer, zerbrechlicher junger Mann. Leichte Beute. Und der türkische Wolf stand ihm gegenüber. Cem turnte diese Situation an. Es kam ihm vor, als würde er gleich jemanden entjungfern und ihn für immer verderben. So wie er verdorben worden war, als er vor vielen Jahren zum ersten Mal mit einem Mann Sex

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