Fuck machine: Storys
ist wegen derselben Sache angerufen worden. Denken Sie etwa, es macht uns Spaß, rumzulaufen und Leute zu verhaften?«
»Ja.«
»Obermeister Bradley sagt, es ist ihm egal, ob Sie schwarz sind oder weiß.«
»Sagen Sie Obermeister Bradley, ich empfinde da genauso.«
Ich blieb still. In der Ecke die zwei Huren, die unter der Stehlampe bibbernd ihre verschrumpelten Körper aneinanderkuschelten. Die angenehme und lastende Stille von Weidenlaub in einem unfreundlichen Matschwinter.
Sie hatten vom Hausmeister den Schlüssel gekriegt, und die Tür stand einen Spalt offen, wurde aber gehalten von der Kette die ich vorgelegt hatte. Der eine Bulle redete auf mich ein, während der andere mit einem Schraubenzieher versuchte, die Kette aus ihrer Schlitzhalterung zu fummeln. Ich ließ ihn machen, bis er sie fast draußen hatte, dann schob ich das Kettenende wieder hinein. Und die ganze Zeit steh ich da nackt und mit ‘nem Steifen.
»Sie verletzen meine Rechte. Sie brauchen einen Durchsuchungsbefehl, um hier reinzukommen. Sie können nicht einfach nach eigenem Gutdünken gewaltsam hier eindringen. Was zum Teufel ist los mit euch Kerlen?«
»Welche von den beiden soll Ihre Mutter sein?«
»Die mit dem dicksten Arsch.«
Der andere Bulle hatte die Kette wieder fast draußen. Ich schob sie mit dem Finger zurück.
»Nun los, lassen Sie uns rein. Wir wollen uns nur mit Ihnen unterhalten.«
»Worüber? Über die Wunder von Disneyland?«
»Nein, nein, aber Sie scheinen ein interessanter Mann zu sein. Wir wollen bloß reinkommen und miteinander reden.«
»Sie halten mich wohl für’n Trottel. Wenn ich mal so schwul werden sollte, daß ich scharf bin auf Armreifen, dann kauf ich sie mir bei Thrifty’s. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen als’n steifen Schwanz und’n lautes Radio, und bis jetzt haben Sie mich noch nicht darum gebeten, eins davon abzustellen.«
»Nun lassen Sie uns doch schon rein. Wir wollen ja bloß‘n bißchen mit Ihnen reden.«
»Hörn Sie, Sie versuchen hier unbefugt einzudringen. Das ist Hausfriedensbruch. Ich habe den besten Anwalt der Stadt, und wenn…«
»Einen Anwalt? Wozu brauchen Sie denn’n Anwalt?«
»Der hilft mir schon seit Jahren - Mißachtung des Einberufungsbefehls, Exhibitionismus, Notzucht, Trunkenheit am Steuer, Ruhestörung, schwere tätliche Beleidigung, Brandstiftung - lauter so üble Anklagen.«
»Und die ganzen Fälle hat er gewonnen?«
»Er is’ der beste. Also passen Sie auf, ich geb Ihnen jetzt drei Minuten. Entweder Sie hören auf, gewaltsam die Tür aufkriegen zu wollen und lassen mich in Ruhe, oder ich hol ihn ans Telefon. Er wird nicht sehr erfreut sein, um diese nachtschlafene Zeit geweckt zu werden. Er wird sich Ihre Dienstnummern geben lassen.«
Die Bullen traten zurück und entfernten sich ein kleines Stück auf dem Gang. Ich horchte.
»Meinst du, der weiß, wovon er redet?«
»Ja, ich glaube schon.«
Sie kamen zurück.
»Ihre Mutter hat wirklich ‘n dicken Arsch.«
»Zu schade, daß SIE’n nich’ haben können, was?«
»Also schön, wir gehn jetzt, aber Sie halten Ruhe da drin. Machen Sie gefälligst das Radio aus und sorgen Sie dafür, daß dies Gestöhn und Geschrei aufhört.«
»In Ordnung, wir machen das Radio aus.«
Sie gingen weg. Was für eine Freude, sie weggehen zu hören! Was für eine Freude, einen guten Anwalt zu haben! Was für eine Freude, nicht ins Gefängnis zu kommen! Ich machte die Tür zu.
»Alles okay, Mädchen, sie sind weg. Zwei nette junge Burschen auf’m Holzweg. Und jetzt guckt euch das an!«
Ich blickte nach unten.
»Er ist weg, futsch.«
»Ja, futsch und weg«, sagte Baby.
»Wo ist er nur hin? So traurig sieht er aus.«
»Scheiße«, sagte Tito, »wie’n totes Wiener Würstchen sieht er aus.«
Ich setzte mich in einen Sessel, goß mir Wein ein. Baby drehte uns drei Zigaretten.
»Wie steht’s mit dem Wein?« fragte ich.
»Nur noch 4 Flaschen.«
»Große oder kleine?«
»Kleine.«
»Lieber Gott, wird Zeit, daß wir Glück haben.«
Ich nahm eine 4 Tage alte Zeitung zur Hand. Las die Witze; dann den Sportteil. Während ich las, kam Tito und sank vor mir auf den Teppich. Ich merkte, wie sie sich zu schaffen machte. Sie hatte einen Mund wie so ein Gummisaugnapf, mit dem man verstopfte Abflüsse freikriegt. Ich trank meinen Wein und paffte meine Zigarette.
Sie würden einem das Hirn aus dem Schädel suckeln, wenn man sie ließe. Ich glaube, wenn ich nicht da war, trieben sie’s auch miteinander.
Ich kam zur Rennseite.
»Nu sieh dir das an«,
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