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Fuck

Fuck

Titel: Fuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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schäumte explosiv, als hätte ich Coke Light und Menthos hineingestopft.
    Ich panschte, ermutigt lächelnd, mit meiner Gabel im ungenießbaren Brei herum. War das nur Trugschluss meiner Verliebtheit, oder lief es gut mit uns? Wenn auch auf eine recht absurde Art. Immerhin, ich hatte ihn verlegen gemacht. Ich hatte ihn dazu gebracht, zu erröten – oder eher – zu
erpinken
.
    Ich konzentrierte mich auf meinen Teller und redete mir ein, nun würde er mein Gesicht ebenso intensiv erforschen wie ich vorhin seines. Sein Blick würde auf meinen glühenden Ohren ruhen und ihm Einblick in meine Seele geben, ihm alles verraten. Verknallt prickelnd schielte ich zu seinem Tablett, dann auf seinen Teller, der beinahe leer gegessen war. Seine Hände hielten das Besteck, ruhten aber. Und zwar länger, als man zum Kauen und Schlucken benötigte.
    Mutig schaute ich ihm ins Gesicht. Er fixierte meinen Teller, auf dem ich Brei und Garnitur so lange hin und her geschoben hatte, bis er einen erigierten Penis inklusive praller Hoden darstellte. Wann hatte ich
das
denn gemacht? Als wäre das nur ein reines Zufallsprodukt bei meiner kreativen Arbeit (und ich schwöre, das war es auch) zerstörte ich das Kunstwerk, nicht zu hastig, aber konsequent.
    „Wir hatten bis jetzt leider noch nicht so viel miteinander zu tun, aber es stimmt, was die anderen über dich sagen“, merkte Leo an und stopfte sich wieder Essen in den Mund. Man sprach über mich? Hinter meinem Rücken? Mit Leo? Ich wollte nicht zu neugierig wirken, die Sache lässig hinnehmen, warten, bis er mir von ganz alleine erzählte, was man so über mich sagte. Aber er aß einfach weiter ohne seine Andeutung zu vertiefen.
    „Ähm“, machte ich, kratzte etwas ungeschickt über den Teller, so dass ein schmerzhaft quietschendes Geräusch entstand, und legte die Gabel rasch weg.
    „Was sagt man denn so … über … mich?“
    Ich stützte dabei meinen Ellenbogen auf dem Tisch ab und fuhr mir mit der Handfläche über den Nacken. Dabei ließ ich wie beiläufig den Blick neugierig über seine Locken gleiten, auf seine Schultern purzeln, seinen Oberarm messen. Interessiert stützte ich das Kinn auf meinen Handballen, streichelte mit den Fingerspitzen meine Schläfe, schaute Leo endlich in die Augen und meine Mundwinkel wackelten im Kampf gegen ein blödes Grinsen.
    „Nichts Besonderes …“, begann er und ließ mich zappeln, indem er einen weiteren Bissen zwischen seine Lippen schob, gemächlich daran kaute. „Nur …“, fuhr er fort und steckte sich eine weitere Gabelladung in den Mund, mampfte genüsslich. Meine Anspannung entlud sich durch mein Bein, das beherzt gegen seines schlug und wie an einem Magnet kleben blieb. Ich wollte es wegziehen, aber es gelang mir nicht. Leo zog seines auch nicht weg, dafür schaute er nun endlich von seinem Teller auf, schluckte, wobei der Adamsapfel über seinen Hals glitt, und jagte mir einen Schauer von meinem Steißbein hoch bis zwischen die Schulterblätter. „… dass du lustig bist.“
    Lustig? Was sollte das bedeuten:
'Lustig'
!
    „Lustig?“, wiederholte ich fassungslos. Okay, es gab Schlimmeres, das man über andere sagen konnte. Dass sie stanken, beispielsweise, oder gruselig waren, faul, versoffen oder Kameradenschweine. Ich hatte es doch vergleichsweise gut getroffen.
    „Inwiefern lustig? Ich meine,
wie
– lustig.
Lusti
g lustig oder lächerlich? Amüsant oder peinlich? Auf unterhaltsame Art lustig oder irgendwie nervig?“
    Leo gluckste. Grübchen schlugen tiefe Kerben in seine Wangen.
    „Genau das“, kicherte er. Ich blickte ihn entsetzt an, was ihn nur noch mehr amüsierte.
    „Deine Art“, erklärte er, senkte kurz den Blick, blinzelte mich unter seinen tiefschwarzen Wimpern hinweg an, traf genau in mein Herz und sagte mit samtweicher Stimme: „Du bist auf liebenswerte Art lustig.“
    Ich hielt den Atem an, meinen Herzschlag, unterbrach die Zellteilung und alle anderen Stoffwechselvorgänge. Es wäre der perfekte Moment gewesen, mit einem schönen Gefühl aus dem Leben zu scheiden. Wäre ich nicht bereits in Leo verschossen gewesen, ich hätte mich in genau diesem Moment Hals über Kopf in ihn verliebt.
    „Irgendwie wie Woody Allen“, schob er hinterher. Als müsste ich tonnenschwere Turbinen in Gang setzen, nahm mein Körper beleidigt alle seine lebenswichtigen Funktionen wieder auf.
    „Woody … Allen?“, entfuhr es mir heiser und es passte mir gar nicht, dass er mich dabei so bezaubernd anlächelte. Vermutlich

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