Fünf Freunde im Nebel
stieg aufs höchste.
»Nun, was ist es?« Julian war ganz aufgeregt. »Dünne Papierscheine. Dutzende und Dutzende zusammengebündelt.
Leuchte etwas näher heran, Georg!«
Alle vier beugten die Köpfe über ihren Fund. Es herrschte Schweigen.
»Nein - so etwas! Seht ihr, was es ist?« fragte Julian ganz erstaunt. »Amerikanisches Geld - Dollar-Noten. Aber seht, was es sind: Hundertdollarscheine! Und davon sind unzählige in diesem einen Paket!« Ungläubig betrachteten die Kinder den Reichtum. »Ju – wie viel sind hundert Dollar in unserem Geld?« wollte Georg wissen.
»Etwa vierhundert Mark, glaube ich«, erwiderte Julian. »Und davon sind so viele in diesem einen Paket -und sie haben mehrere Dutzende von diesen Paketen abgeworfen.«
»Da liegen nun Tausende von Mark um uns herum!« Georg war beinahe sprachlos. »So etwas! Ist das bestimmt kein Traum?«
»Zumindest ein höchst ungewöhnlicher«, meinte Dick.
»Einen Traum, der ein solches Vermögen wert ist, gibt es bestimmt nicht oft. Ju, ist es nicht das Klügste, diese Pakete alle einzusammeln?«
»Ja, das tun wir natürlich«, antwortete Julian. »Allmählich wird mir jetzt alles klar. Die Schmuggler kommen in einem Flugzeug von Frankreich herüber und werfen die Pakete an einer vorher vereinbarten, verlassenen Stelle in der Heide ab. Die Zigeuner müssen die Lampe bedienen und die Pakete einsammeln.«
»Aha - und dann stecken sie alle still und heimlich in ihre Wagen, verlassen die Heide und liefern die Sachen bei jemanden ab, der sie für ihre Mühe gut bezahlt«, ergänzte Dick. »Feine Sache!«
»So wird es sein«, sagte Julian. »Aber ich sehe einfach nicht ein, warum ausgerechnet Dollar geschmuggelt werden. Sie können doch frei ins Land gebracht werden - warum schmuggeln?«
»Vielleicht ist das Geld gestohlen?« gab Georg zu bedenken.
»Jedenfalls ist es kein Wunder, dass uns die Zigeuner nicht in ihrer Nähe haben wollten.«
»Jetzt los! Sammelt die Pakete auf und dann ab zum Gutshof!« drängte Julian. »Die Zigeuner werden kommen, daran ist kein Zweifel. Wir müssen aber bis dahin verschwunden sein.«
Sie fanden fast sechzig Pakete.
»Wir verstecken sie irgendwo an einem sicheren Ort«, rief Julian. »Vielleicht in einer der Sandhöhlen? Ich weiß nicht, wie wir sie tragen könnten.«
»Wir könnten die Decken zu Beuteln zusammenbinden«, schlug Georg vor. »Die Pakete in der Grube zu verstecken, ist nicht klug. Hier werden die Zigeuner zuerst suchen.«
»Das ist eine gute Idee! So machen wir es«, nickte Julian. »Ich glaube, wir haben jetzt alle Pakete. Holt die Decken.«
Georgs Vorschlag erwies sich als sehr gut. Die eine Hälfte der Pakete wurde in einer Decke zusammengebunden, die andere Hälfte in der zweiten Decke. »Ein Glück, dass die Decken fest und groß sind«, sagte Dick. »So - ich habe meinen Packen fertig. Du auch, Ju?«
»Ja - kommt jetzt, Anne, Georg! Geht hinter uns. Wir gehen die Schienen entlang. Lasst alles andere hier liegen, wir holen es später. Wir müssen unbedingt fort, bevor die Zigeuner kommen.«
Plötzlich begann Tim zu bellen. »Das heißt, dass die Zigeuner kommen«, flüsterte Dick. »Kommt! Schnell! Ja, ich höre Stimmen! Um Himmels willen! Schnell!«
Unheimlicher Nebel
Ja - die Zigeuner kamen und mit ihnen kläffend ihre Hunde. Die vier Kinder und Tim verließen in größter Eile die Sandgrube.
»Die Kerle wissen ja nicht, dass wir in der Sandgrube gezeltet haben«, flüsterte Dick. »Sie suchen sicher nur die Pakete und inzwischen können wir einen großen Vorsprung haben.
Beeilt euch!«
Sie steuerten auf die Schienen zu, dort, wo halb im Sand begraben die alte Lokomotive lag. Doch die Zigeunerhunde mussten etwas gehört haben, und durch ihr wütendes Gebell wurden die Zigeuner aufmerksam, blieben stehen - und entdeckten in der Dunkelheit die vier Kinder, die wie vier schwarze Schatten davon hasteten.
»He ihr! Wer seid ihr? Stehen bleiben! Halt, sage ich!« schrie es laut durch die Nacht.
Die fünf Freunde blieben nicht stehen. Sie hatten nun die Schienen erreicht und stolperten beim Licht von Georgs und Annes Taschenlampen eilig weiter.
»Schnell! Schnell!« wisperte Anne. Doch mit der schweren Last war dies für die Jungen unmöglich.
»Sie kommen uns sicher nach«, sagte Julian plötzlich. »Sieh dich einmal um, Georg!«
Georg blickte zurück. »Nein - ich sehe niemanden. Aber Ju alles ist so seltsam. Was ist los? Julian, bleib stehen - irgend etwas stimmt nicht!«
Julian blieb
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