Fünf Schlösser
das Gesamtgewicht der Orden zehn Pfund betrage.
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8. Kapitel
Des Prinzen Friedrich Karl Orientreise im Winter 1882 auf 1883
Anfang Dezember 1882 war wieder Gesellschaft in Dreilinden. Bei Tisch nahm der Prinz das Wort und sagte, sich an Brugsch wendend: »Wir werden reisen. Ich habe von Seiner Majestät den erforderlichen Urlaub erhalten. Ich rechne daher auf Ihre persönliche Teilnahme bei der Orientfahrt , die ich vorhabe.«
Allgemeine Überraschung.
Dann fuhr der Prinz fort: »Wir werden zunächst nach Ägypten gehn, um mit jenem alten Sergeanten aus der ersten Kaiserzeit sagen zu dürfen: ›Il faut avoir été en Egypte pour avoir vu quelque chose . J'ai vu de mes propres yeux des crocodiles et des serpents à sonette, qui mangeaient des tambourmajors comme des cornichons.‹ Gehen wir also nach Ägypten . Ihnen aber, grimmer Basse (Brugsch), werde ich an Ort und Stelle gehörig auf den Zahn fühlen.«
Nach diesem Tage lebte der Prinz nur noch in Vorbereitungen zur Reise, die sich nicht nur auf Ägypten beschränken, sondern sich auch auf die Sinaihalbinsel und ganz Syrien ausdehnen sollte. Reisegefährten waren: Brugsch-Pascha 1) , Oberst Gneomar von Natzmer, Kommandeur des 28. Infanterieregiments zu Koblenz, Franz Xaver von Garnier, Major im Leibgrenadierregiment in Frankfurt a. O., und Hauptmann Georg von Kalckstein, persönlicher Adjutant des Prinzen. Am 27. Dezember abends begann die Reise von der Friedrichstraße, Zentralbahnhof, aus.
I. Von Berlin bis Kairo
27. Dezember 1882. Abfahrt. Berlin, Friedrichstraße.
28. Dezember . Gegen Abend Ankunft in Wien.
28. zum 29. Dezember . Von Wien nach Triest.
29. Dezember. Ankunft in Triest. Besuch von Schloß Miramar . Der Prinz war tief bewegt als er vor das Bild Kaiser Maximilians von Mexiko trat, und sagte: »Ich habe dich an Bazaine gerächt.« 2) Am Nachmittag an Bord des österreichischen Lloyddampfers »Ettore«, Kapitän Colombo.
30. Dezember . An Bord des »Ettore«. Plauderabend. Der Prinz erzählt kleine Geschichten aus dem Jahre 70 und 71. Einmal erhielt er von seiner jüngsten Tochter, der späteren Herzogin von Connaught (damals zehn Jahre alt), einen kurzen Brief. Derselbe lautete: »Lieber Papa. Ich habe so lange nichts von Dir gehört. Siege doch mal wieder .«
31. Dezember . Ankunft in Korfu. Der Prinz besucht den Platz der Esplanade samt der dem venezianischen Feldmarschall, Grafen von Schulenburg, um seiner siegreichen Verteidigung Korfus willen errichteten Statue. Weiterfahrt. Am Abend zwischen Ithaka und Kephalonia.
1. Januar 1883. An der Küste von Elis und Messenien. Der mit Schnee bedeckte Taïgetos wird sichtbar. Der Prinz, nach einem in seinem Besitze befindlichen Gemälde, erkennt ihn zuerst.
2. Januar . Auf hoher See.
3. Januar . Alexandrien. »Wie aus Tragant gebaut«, lag es da. Brugsch suchte nach der Nadel der Kleopatra. Sie fehlte. »Vergebens spähte mein Auge nach dem alten Wahrzeichen von Alexandrien. Die weltberühmte ›Nadel der Kleopatra‹ hatte ihre 2000 Jahre behauptete Stelle verlassen, um in der Neuen Welt, inmitten der Stadt New York, als einsame Größe von dem Glanze längst entschwundener Zeiten zu träumen, nachdem ihrer im Schutt der alexandrinischen Erde begrabenen Schwester an den Ufern der Themse dasselbe Schicksal nicht erspart geblieben war.« Gegen Mittag ging man vor Anker. Am Nachmittage Besuch von Alexandrien. Rückkehr an Bord des »Ettore«.
II. In Kairo
4. Januar . Der Prinz verläßt den »Ettore«. Acht pommersche Matrosen vom Kanonenboot »Cyklop«, Kapitän Kelch, rudern ihn an Land. In fünfstündiger Eisenbahnfahrt von Alexandrien nach Kairo . Der Generalkonsul des Deutschen Reiches Baron Saurma und der deutsche Konsul in Kairo von Treskow empfangen den Prinzen am Bahnhof. General Alison, Kommandierender der englischen Okkupationstruppen, ist gleichfalls zugegen. Quartier in Shepeards Hotel. (Besitzer deutsch.) Besuch der Bazare. Rückkehr ins Hotel. Baron Saurma, ein leidenschaftlicher und erfahrener Jäger, erzählt von seinen Jagden im Niltale. Der Prinz beschließt während seines dreitägigen Aufenthalts in Kairo, begleitet von Baron Saurma, Major von Garnier und Hauptmann von Kalckstein, Jagdausflüge in die Umgegend zu machen. (Geschah. Solche Jagdausflüge wiederholten sich auf der ganzen dreiwöchentlichen Nilfahrt, und sei dabei gleich hier das Resultat derselben gegeben. Bis zum 30. Januar belief sich die gesamte Beute der ägyptischen Jagden des
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