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Fünf Schlösser

Fünf Schlösser

Titel: Fünf Schlösser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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außerdem noch manche andere Offiziers, die zum General kamen, zu Mittag. Wir waren immer zwischen achtzehn bis zwanzig Personen zu Tisch, und des Tafelns war kein Ende. Indessen es ging alles gut. Die Schweden waren mit uns und ich mit ihnen zufrieden. Die Offiziers alle ausgesucht gebildete Menschen, und die Gemeinen das schönste Volk und das gesittetste, welches man sehen mag. – Die Not der armen Sachsen wächst. Dies haben sie ihrem Ölgötzen zu verdanken, der, wenn er auf dem Königstein blieb, seine Truppen in Torgau und Wittenberg beließ und sich zu uns gesellte, keinen Feind im Lande gesehen hätte. Die Franzosen wären nicht weiter als bis an die Saale gekommen. Es wird eine Zeit anbrechen, und sie ist nicht entfernt wo die Völker den Druck ahnden werden, der aus schlechten Regierungen entsteht. Was mich über den Zustand Europas in etwas beruhigt, ist die allgemeine Bedrückung und Anstrengung. Diese letztere ist so groß, daß sie nicht lange bestehen kann, und eine allgemeine Ohnmacht wird den Frieden herbeiführen. Schon leidet die französische Armee durch Desertion, was früher unerhört war, und Moreaus Ankunft weckt manchen seiner alten Freunde.  
L., den 22. August 1813
    Landrat von Schlechtendahl hatte Befehl, mich für die gezwungene Anleihe zu veranschlagen, und auf seine Hervorhebung alles dessen, was ich schon geliefert und gezahlt hätte , schreibt ihm der Präsident von Bassewitz: »Hart wär es, aber Geld müsse geschafft werden.« Alles bare Geld aus den Kassen hat Hardenberg nach Schlesien kommen lassen, und nun liegt es uns ob, diese leeren Kassen wieder zu füllen. Wann wird man doch die Finanzdurchbringer wegjagen und ehrliche Leute einsetzen.  
L., 11. September 13
    Außer dem, was den Franzosen die Retraite aus Schlesien und die Niederlage des Vandammeschen Corps in Böhmen kostet, haben sie auch bei ihrem dritten gescheiterten Vorgehen gegen Berlin, und zwar bei Jüterbog (Dennewitz), arge Verluste gehabt. Der Heerführer Ney, der gegen Blücher unglücklich war (Irrtum, es war Macdonald), und sein Konfrater Oudinot waren es auch hier bei Dennewitz; sie unterlagen. Vermutlich sollte die Niederlage an der Katzbach durch irgendeinen desperaten Coup ausgelöscht werden; das schlug aber so fehl, so daß sie mit einer Einbuße von fast 15 000 Mann eiligst nach Torgau liefen. Der Kronprinz von Schweden, der wohl weiß, mit wem er zu tun hat, ist sehr vorsichtig in seinen Bewegungen; er äußert bei jeder Gelegenheit seine Zufriedenheit über unsere Truppen, die denn auch wirklich Wunder tun. Noch ist kein Treffen gewesen, in dem sie nicht wie Rasende den Feind gepackt und ihn in aller Strenge des Ausdrucks totgeschlagen hätten. Aus dieser Ursache und weil unsere und die russische Kavallerie die feindliche niederreitet, kommt es auch, daß die Franzosen soviel Artillerie verlieren. Es kostet uns aber viele brave Menschen. Hätte der Ölgötze dem Feinde nicht seine Festungen eingeräumt, so magst Du versichert sein, daß der ganze feindliche Schwarm längst schon über die Saale getrieben wäre. Gott wird uns ja wohl von dem Gesindel befreien, das nun, seit Aufhebung des Waffenstillstandes, schon an 70 000 Mann verloren hat. Dazu mehr denn 200 Kanonen.  
L., den 27. Sept. 13
    Die französischen Verluste bei Dennewitz sind sehr groß gewesen, zum Teil dadurch, daß die zu rechter Zeit eintreffende russische und schwedische Artillerie die französischen Massen in die Flanke nahm und dadurch der Reiterei Gelegenheit zum Einhauen gab.
    Wenn die Dänen nicht zu Napoleon hielten, so glaub ich, daß auch Davoust nicht mehr existierte. Die Gefangennehmung seines Waffen- und Gemütsbruders Vandamme bei Kulm und Nollendorf hat auch hier große Freude gemacht. Ich denke, er wird vom General Kleist (dem späteren Kleist von Nollendorf) nicht sagen »cette canaille«, wie er es vom Grafen Goltz gesagt haben soll. Allgemein wird behauptet, daß, wenn unser König nicht standhaft auf die Behauptung der Gegend bei Töplitz gedrungen hätte, der Fürst Schwarzenberg über die Eger zurückgegangen sein würde, wodurch Vandamme Herr des Gebirges bis Glatz geworden wäre. Der König hat sich dadurch die Liebe und das Vertrauen der Armee und der Böhmen erworben. Unsre Landwehrbataillons haben viel verloren, aber auch wie die alten Truppen gefochten. Viele von den beiseite gelegten Offiziers der alten Armee benehmen sich jetzt als Landwehroffiziers wie die Helden, woraus man abnehmen kann. daß

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