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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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fest.
    Josef setzte sich neben seiner Tochter auf den Boden. »Du weißt doch, mein Schatz, dass Mama heute nicht bei uns sein kann, weil Mama und Papa sich nicht mehr so gut vertragen.« Er zog Uli auf den Schoß und strich zärtlich über ihre blonden Haare.
    »Man muss sich aber vertragen, immer muss man sich vertragen«, schniefte Uli und wischte ihre laufende Nase mit dem Ärmel ihrer Jacke ab.
    Nicht am Ärmel, wollte Josef gerade noch sagen, aber da war die Nase schon sauber.
    »Ihr sagt dauernd, dass ich mich mit Andi vertragen muss, dann müsst ihr euch auch vertragen.«
    »Aber bei Mami und Papi ist das ein bisschen anders, weißt du? Manchmal geht es einfach nicht mehr. Es war doch zu Hause auch nicht so schön, als Mama und Papa sich die ganze Zeit gestritten haben, oder?«
    »Nein, das war es nicht.« Die Bestimmtheit ihrer Stimme tat ihm weh.
    Er hatte sich nicht streiten wollen, aber seine Frau Johanna hatte sich in ihrer Ehe eingesperrt gefühlt. So zumindest hatte sie es ausgedrückt, als sie vor einem halben Jahr ihre und die Sachen der Kinder gepackt hatte und in eine andere Wohnung gezogen war.
    »Hey, Melissa … Melissa«, rief Uli plötzlich und schon stand sie wieder auf den Beinen. »Papi, da ist Melissa, schau.« Sie deutete völlig überflüssig in Richtung der Einfahrt, wo Thomas Wagner in Begleitung seiner Frau und seiner Tochter Melissa erschienen war.
    »Das war ja klar, dass Melissa auch hier auftaucht«, sagte Josef und grinste. »Ihr zwei könnt ja wirklich nichts getrennt machen.«
    Auch Melissa schob ein hübsches, rosafarbenes Rad. Ihre blonden Haare leuchteten im Sonnenlicht fast silbern und ihre helle Haut wirkte durchscheinend und zart.
    »Wie Zwillinge«, sagte Uli und deutete auf die beiden gleich aussehenden Fahrräder. Sie klang furchtbar stolz.
    »Klar«, höhnte Andreas, der wie immer alles hörte, was nicht für seine Ohren bestimmt war.
    »Du bist viel dicker als Melissa und ihr seht euch gar nicht ähnlich.«
    Uli streckte ihrem Bruder die Zunge raus, drehte sich um und ließ ihn einfach stehen. »Guck mal, Melli. Ich kann schon fast ein bisschen fahren, gell, Papi?«, protzte Uli und stemmte ihre Hände in die Hüften.
    »Jetzt könnt ihr zwei ja zusammen üben.« Thomas Wagner lachte und hielt das Fahrrad fest, damit Melissa sich daraufsetzen konnte.
    »Hast du die Kamera gerichtet?«, fragte Thomas und jetzt wusste Josef auch, was er zu Hause vergessen hatte.
    »Kamera läuft«, sagte Stephanie, als das rote Kontrolllämpchen aufleuchtete. »Auf die Plätze, fertig, los!«, rief sie und die beiden Mädchen traten kräftig in die Pedale.
    Josef kam, im Gegensatz zu Thomas Wagner, der mit seinen fünfunddreißig Jahren zehn Jahre jünger war als er, schneller außer Atem, während sie, eine Hand am Sattel, hinter den Fahrrädern ihrer Töchter herrannten.
    Als sie wieder einmal auf der anderen Seite des Parkplatzes angekommen waren, glaubte Josef, die Silhouette eines Mannes hinter einem der Büsche zu sehen. »Was zum Henker …?« Er blieb stehen. »He!«, rief er und rannte zu der Stelle, an der er den Schatten gesehen hatte. Er bog das Gebüsch auseinander, doch dort stand nur eine alte Weide, die ihre Äste hängen ließ.
    »Papa!«, rief Uli traurig und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er einfach ohne jede Vorwarnung das Fahrrad losgelassen hatte.
    Sicher war Uli hingefallen und hatte sich wehgetan. Er drehte sich um und beobachtete staunend, wie Uli wacklig, aber allein am anderen Ende des Parkplatzes eine Kurve fuhr. Nach einer halben Stunde, die Josef wie eine Ewigkeit erschienen war, radelten Uli und Melissa zwar noch immer ein bisschen unsicher, aber dafür sichtlich stolz Runde um Runde.
    »Ich mache dir dann eine Kopie vom Film, Josef, wenn es dir recht ist?«, fragte Stephanie Wagner, während sie alle drei zusammenstanden und Uli und Melissa zusahen, wie diese immer mutiger versuchten, genauso cool und lässig auf dem Fahrrad zu sitzen wie Andreas.
    »Das ist nett, Stephanie, danke. Ich habe wirklich nicht daran gedacht, die Kamera mitzunehmen.«
    »Es hätte auch nicht allzu viel Sinn gemacht. Du musstest ja schließlich neben Ulrike herrennen.«
    Das stimmt, dachte Josef und fühlte sich auf einmal wieder sehr einsam. Ohne die Wagners hätte er niemanden gehabt, der diesen wunderschönen Morgen für die Zukunft festgehalten hätte.
     
    *
     
    »Ich halte es nicht mehr aus«, brüllte er und biss die Zähne so fest zusammen, dass es schmerzte. Seit

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