Fuer dich mein Glueck
gemeinsam.“
Zach gab Sonnet die Flasche zurück und wühlte in der Ablage im Cockpit herum. Dann flammte ein Streichholz auf, und er zündete ein paar Votivkerzen an, die vom Fotoshooting mit dem Brautpaar am Abend übrig geblieben waren. Als er Sonnet die Flasche wieder abnahm, lächelte er vielsagend. „Jetzt aber trinke ich auf deine Schönheit.“
Sonnet hielt seinem Blick stand. Die Gefühle, die in ihr aufstiegen, verwirrten sie, denn sie hatten nichts mit dem Champagner zu tun, den sie am Abend getrunken hatte. Zach war ihr so vertraut wie der Willow Lake und die Stadt Avalon und gleichzeitig so unerklärlich fremd. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie sich so unbeschreiblich nah gewesen waren, doch nach der Highschool hatten sich ihre Wege getrennt. Seitdem sahen sie sich nur noch unregelmäßig und kurz. Entweder war sie nur kurz zu Besuch oder er sehr zu beschäftigt.
Doch heute Nacht war alles anders. Heute Nacht musste keiner von ihnen mehr fort. Ihnen gehörte dieser kostbare Augenblick.
Sonnet spielte an einem Knopf am Armaturenbrett herum. „Hat das Boot ein Radio?“
„Ja, sogar ein Stereoradio.“ Zach beugte sich vor und drückte auf einen Knopf. Eine wohlbekannte Melodie erklang. Sonnet kannte das Lied aus der Zeit ihrer Großeltern. „What a Wonderful World.“
„Was ist das?“ Sie zeigte auf einen kleinen Monitor.
„Ein Fischsucher. Willst du ihn mal anschalten und sehen, wo die Fischlein sind?“
„Nein. Und das?“ Sie zeigte auf ein würfelförmiges Objekt, das in der Mitte stand.
„Ein GoPro. Es ist ein Camcorder, den man hauptsächlich bei Sportereignissen einsetzt.“
Er machte die Musik lauter. „Du hast heute Abend nicht ein einziges Mal mit mir getanzt“, sagte er.
„Du hast mich nicht aufgefordert.“ Sonnet sah ihn herausfordernd an.
„Dann tanz jetzt mit mir.“
„So fordert man eine Dame nicht auf.“
Zach seufzte übertrieben und bot Sonnet seine ausgestreckte Hand an. „Okay. Darf ich bitten?“
„Und ich dachte schon, du würdest niemals fragen.“ Sie stand auf, und das Boot schwankte ein wenig.
„Vorsichtig. Vielleicht solltest du etwas vorsichtiger mit dem Champagner umgehen.“
Zach führte Sonnet aus dem Boot heraus auf den Steg. Ihr Kopf reichte ihm bis zur Schulter. Als sie in der Unterstufe auf der Highschool waren, konnte sie ihm noch direkt in die Augen sehen. Heute musste sie den Kopf dafür in den Nacken legen. Damals war Zach so dünn wie eine Bohnenstange gewesen. Doch das war vor seinem Wachstumsschub.
Jetzt war er keine Bohnenstange mehr. Wie ihre Mutter so richtig gesagt hatte, war Zach über sich hinausgewachsen. Im Kerzenlicht sah er einfach umwerfend aus. Er war Prinz Charming, der mit seinem jungenhaften Lächeln alle bezauberte. Sonnet behielt diese überraschende Einsicht für sich, weil sie instinktiv wusste, dass sie nicht weiter in diese Richtung gehen sollte.
Zach hielt ihre Taille sanft umschlungen. Die alten Freunde wiegten sich mit einer Leichtigkeit im Takt der Musik, als wäre es das Natürlichste der Welt. Sonnet hatte an diesem Abend mit einigen Männern getanzt, aber mit keinem hatte sie sich so im Takt und so gefangen gefühlt wie mit Zach.
„Du hast das seit unseren glorreichen Tagen in der siebten Klasse tun wollen“, murmelte er leise.
„Also bitte. Du warst klein und unausstehlich, und ich hatte den ganzen Mund voller Metall.“
„Ich weiß. Aber ich erinnere mich, dass ich mir trotzdem mehrmals gewünscht habe, dich zu küssen.“
Sonnet schob ihn ein Stück von sich. „Ich bin froh, dass du mir das nie erzählt hast. Das hätte das Ende unserer wunderbaren Freundschaft bedeutet. Ich hätte es sowieso niemals zugelassen. Du hast ganz bestimmt grauenhaft geküsst.“
„Du weißt nicht, was du verpasst hast, mein kleines Metallmädchen. Ich war gut und ich bin sogar noch besser geworden. Ich hoffe nur, dass auch du dich weiterentwickelt hast.“
„Oh, und wie“, versicherte sie ihm und erkannte in dem Moment, dass sie flirtete. Und mit wem sie flirtete. Sie löste sich aus der Umarmung und sagte: „Ich möchte zum Haupthaus zurück. Ich habe bislang noch gar nichts von der Hochzeitstorte abbekommen.“
„Da hast du Glück.“ Er griff in den Bauch des Bootes und holte eine große Platte mit einer kuppelförmigen Abdeckung heraus. Im Radio lief „Muskrat Love“, ein grauenhaft tonloser Song aus den Siebzigern.
„Zachary Lee Alger. Das hast du nicht getan.“
„Hey, sie hätten sie
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