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Fuer eine Handvoll Bisse

Fuer eine Handvoll Bisse

Titel: Fuer eine Handvoll Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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gebraucht, die sie sicher unterbringen wollten?«, schlug Catcher vor.
    »Vielleicht«, erwiderte ich. »Der Kunde zahlt ein bisschen mehr, und seine Sachen landen hier im Geheimraum.«
    »Wenn dieses Gebäude in den Vierzigern errichtet wurde«, stellte Catcher fest, »dann war das mitten im Krieg. Nicht weit von hier wurden die Forschungsarbeiten im Rahmen des Manhattan-Projekts durchgeführt. Vielleicht haben sie hier wichtige Forschungsergebnisse aufbewahrt - das würde die Sicherheitsvorkehrungen erklären.«
    Ich nickte, durchmaß den Raum mit langsamen Schritten und bewegte dabei die Taschenlampe immer nur zentimeterweise, wie es die Kriminaltechniker im Fernsehen taten. Und genau wie in diesen Fernsehserien zahlte sich meine Mühe erst am Ende aus, als mir etwas ins Auge fiel.
    »Catcher«, rief ich und bewegte den Lichtkegel keinen Millimeter weiter. Inmitten des Staubs und Schmutzes lag ein kleiner Holzsplitter.
    Jetzt, wo ich wusste, wonach ich suchte, scannte ich mit dem Lichtkegel den Boden ... und fand noch mehr davon. Erst zwei, dann ein Dutzend, dann Hunderte, die in einem Dreieck verstreut lagen, dessen längste Seite etwa drei Meter betrug.
    »Was hast du gefunden?«, fragte Catcher.
    Ich hob einen Holzsplitter auf - kaum größer als ein Zahnstocher, aber viel rauer - und hielt ihn Catcher auf meiner Handinnenfläche hin. »Holzsplitter. Und ich wette darauf, dass sie aus Espenholz bestehen.«
    »McKetrick?«, fragte Catcher.
    »Es könnte sich um Splitter von einem seiner Espenholzgeschosse handeln«, stimmte ich ihm widerwillig zu. McKetrick hatte eine Waffe erfunden, die Espenholzkugeln verschoss und mit der man sich Vampire ganz schnell vom Hals schaffen konnte, weil sie sich in Aschehäufchen verwandelten. Er hatte versucht, mich damit zu erschießen. Glücklicherweise war die Waffe nach hinten losgegangen. Er hatte den schlimmsten Teil der Explosion abbekommen und sich eine Menge Metall- und Holzsplitter eingefangen, und ich hatte ihn seitdem nicht mehr zu Gesicht bekommen. Mir war schon klar, dass ich ihn nicht zum letzten Mal gesehen hatte, aber mir gefiel der Gedanke überhaupt nicht, dass er wieder mit im Spiel war. Zu unserem Pech schien aber alles darauf hinzudeuten.
    Catcher kniete sich auf den Boden und hob einen weiteren Splitter auf. »Oliver und Eve wurden enthauptet. Wenn er eine solche Waffe hatte, warum hat er sie nicht damit getötet? Wollte er sie zuerst einschüchtern?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht war sie nur der Auftakt, die Waffe, womit er sie bedroht und in diesen Raum bekommen hat«, murmelte ich und spürte, wie der Zorn über die Möglichkeit in mir aufstieg, dass McKetrick seine Hände im Spiel hatte und für die Tode zweier unschuldiger Vampire verantwortlich war.
    »Wir wissen nicht, ob McKetrick sie umgebracht hat«, sagte Catcher. »Vielleicht hat er die Waffe zur Einschüchterung benutzt, und jemand anderes hat dann die Drecksarbeit für ihn erledigt. Wir haben keinen Beweis, dass er in den Mord verwickelt ist.«
    Aber ich hatte so ein Gefühl. »Genau
so etwas
wäre McKetrick zuzutrauen. Vampire umzubringen, die sich registrieren lassen wollen. Beweisen, dass uns unser Schicksal ereilen wird, obwohl wir versuchen, die menschlichen Regeln zu befolgen.«
    »Du hast völlig recht«, sagte Catcher. »Aber das reicht nicht.«
    Ich wusste, dass er damit recht hatte, aber ich fühlte mich dadurch keinen Deut besser.
    Wir dankten Horace für seine Unterstützung und fuhren zum Haus meines Großvaters zurück. Noah, Rose und Elena waren gegangen. Sie hatten Jeff, so gut es ging, mit Informationen geholfen, bis sie Rose nach Hause bringen mussten, weil sie von ihrer Trauer übermannt worden war.
    Jeff saß an seinem Rechner, als wir hereinkamen. Ich reichte ihm den Holzsplitter.
    Er wusste von McKetricks Vorliebe für Espenholz und pfiff leise, als er ihn entgegennahm. »Ist es das, wofür ich es halte?«
    »Das müsstest du für uns herausfinden. Kannst du ihn untersuchen lassen?«
    »Bin schon dabei.«
    Catcher setzte sich an seinen Schreibtisch, knallte die Füße auf die Tischplatte und rieb sich dann mit den Händen übers Gesicht. Da sein Tag bereits vor mehreren Stunden damit begonnen hatte, Beweismittel abzuholen, war er sicherlich sehr erschöpft.
    »Grundbucheinträge?«, fragte er. Catcher war offensichtlich schon zu müde, um ganze Sätze zu bilden.
    »Wie ihr ja gesehen habt«, sagte Jeff, »ist das Gebäude ein ehemaliges Lagerhaus. Aber ich konnte nicht

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