Für immer - Blue
Sie zurückkommen können. Geben Sie Ihre Marke und Ihre Waffe ab.“ Er streckte eine Hand aus. „Ich werde Ihre Suspendierung in der Akte als unbezahlten Urlaub vermerken. Es werden keine weiteren Fragen gestellt‚ kein Gerede über diese Angelegenheit und kein hässlicher Eintrag in Ihrer Akte. Natürlich‚ solange Sie Stillschweigen bewahren.“
Lucy schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich taub. „Ich habe nichts falsch gemacht.“
„Ich verlange von Ihnen kein unterzeichnetes Geständnis“‚ sagte er. „Wie gesagt‚ von diesem Moment an werden keine Fragen mehr gestellt …“
„Ich bin schon suspendiert?“
„Ja‚ das sind Sie.“
„Weil Sie glauben‚ dass ich mit Blue McCoy Sex hatte?“
Bradley zuckte zusammen. „Ich wünsche nicht‚ das im Detail zu diskutieren …“
„Aber ich habe es nicht getan.“
„Andere haben ihre Besorgnis und Vermutungen zum Ausdruck gebracht und fürchten‚ Sie hätten sich dazu hinreißen lassen … sagen wir‚ unter dem … Einfluss des Verdächtigen zu stehen.“ Bradley schloss die Akte. „Ich habe nicht das geringste Verlangen‚ zu klären‚ wer in dieser Sache recht hat oder nicht …“
„Das tun Sie doch bereits! Indem Sie mich suspendieren‚ befinden Sie mich einer Sache für schuldig‚ die ich nicht getan habe“‚ stieß sie aufgebracht hervor.
„Wollen Sie behaupten‚ dass Sie bei diesem Fall zu hundert Prozent neutral sind?“
Darauf wusste Lucy keine Antwort. Und sie wusste‚ dass ihr Schweigen für sich sprach.
Bradley lehnte sich vor. „Tun Sie sich einen Gefallen‚ Lucy. Nehmen Sie Urlaub. Verlassen Sie die Stadt für ein paar Tage‚ zumindest so lange‚ bis dieses Chaos vorbei ist.“
„Das kann ich nicht“‚ antwortete Lucy. Sie war so wütend‚ dass ihr die Stimme zitterte.
„Machen Sie es nicht noch schlimmer‚ Tait. Bringen Sie mich nicht dazu‚ Ihnen zu kündigen.“
„Wenn Sie mir sexuelles Fehlverhalten vorwerfen‚ will ich offiziell angeklagt werden.“
„Sollte ich Sie anklagen“‚ erwiderte Bradley entschlossen‚ „wird sich die Konsequenz nicht auf eine Suspendierung belaufen.“
„Wenn ich für schuldig befunden werden“‚ fügte Lucy hinzu.
Bradley hatte genug. „Gut. Ich befinde Sie für schuldig. Anhörung beendet. Sie sind gefeuert‚ Darling.“ Er warf ihre Personalakte in den Papierkorb. „Lassen Sie Ihre Marke und Ihre Waffe gleich hier auf meinem Schreibtisch und verschwinden Sie aus meinem Büro.“
„Wenn das Ihr Verständnis von einer fairen Anhörung ist‚ will ich nicht länger für Sie arbeiten. Sie können mich nicht feuern – ich kündige!“
Sie schleuderte Marke und Waffe auf Bradleys Schreibtisch.
„Ich übergebe Ihre Ermittlungen Travis Southeby“‚ bemerkte der Chief.
Travis Southeby? „Sie übergeben Travis den Fall?“ Lucy war fassungslos.
Travis Southeby‚ der bei den Leuten gewesen war‚ die Blue an diesem Nachmittag angegriffen hatten. Travis Southeby‚ der im Lokal aufgestanden war‚ weil er nicht im selben Raum essen wollte wie Gerrys „Mörder“.
Travis Southeby? Ein unvoreingenommener Ermittler?
Nicht einmal annähernd.
Lucy kochte regelrecht vor Wut und vor Frustration. Sie ging aus Bradleys Büro und schlug die Tür hinter sich zu.
Blue schloss die Augen und lehnte sich in der Wanne zurück‚ während die Wasserstrahlen sanft sein schmerzendes Bein massierten.
Als Lucy ihm gesagt hatte‚ dass sie einen Whirlpool hatte‚ hatte er sich im ersten Moment eine dieser typischen Badewannen vorgestellt. Stattdessen war es ein großer Jacuzzi‚ in dem man eine Party feiern konnte.
Er versuchte‚ sich auszumalen‚ wie Lucy Champagner und Wein servierte‚ wenn sie mit ein paar Freundinnen in der Wanne saß‚ plauderte und lachte. Doch irgendwie konnte er sich das nicht so recht vorstellen; das passte einfach nicht zu ihr. Als Nächstes überlegte er sich‚ wie Lucy mit dem Mann auf dem Foto hier eine ganz private Party feierte. Das hatte er dagegen nur allzu deutlich vor Augen. Blue schüttelte den Kopf‚ um die Bilder zu vertreiben.
Stattdessen stellte er sich vor‚ dass Lucy vom Revier zurückkam. Er sah sie im Geiste deutlich vor sich‚ in diesen sündhaft engen Jeans und den schwarzen Cowboystiefeln‚ mit dem schwarzen Top‚ das sich an ihre Kurven schmiegte. Das glänzende Haar fiel ihr offen auf die Schultern. Einen Augenblick lang lehnte sie sich gegen den Türrahmen und warf ihm aus ihren braunen Augen einen
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