Für immer - Blue
und Tränen glänzten in ihren Augen. „Du hast gesagt‚ du wärst kein Gentleman.“
„Bin ich auch nicht.“
Und genau deshalb musste er hier weg. Sofort. Blue stand auf‚ und das Wasser rann an seinem Körper hinab. Bemüht‚ nicht zu humpeln‚ stieg er die Stufen hoch und aus dem Whirlpool. Er spürte Lucys Blick‚ wie sie seinen nackten Körper musterte‚ und schlang sich ein Handtuch um die Hüften. Ihr konnte nicht entgangen sein‚ wie erregt er war. Auch wenn er sich nach Kräften angestrengt hatte‚ sein Verlangen zu zügeln – es wäre selbst dann noch da‚ wenn er für alle Zeit in der Wanne sitzen geblieben wäre.
„Was hältst du davon‚ wenn ich runtergehe und uns beiden etwas zu essen mache?“‚ fragte Blue. Er ließ ihr keine Zeit zum Antworten‚ weil er kein Nein hören wollte. „Zieh dir was an und komm dann in die Küche.“
Es war fast zehn Uhr‚ als sie ihr Dinner beendeten.
Lucy war ziemlich beklommen zumute‚ als sie in die Küche gekommen war. Wie dämlich sie sich gerade im Bad benommen hatte! Doch Blue hatte nichts gesagt oder getan‚ um sie daran zu erinnern.
Er hatte sie lediglich gebeten‚ den Tisch zu decken und sich hinzusetzen‚ während er eine köstlich duftende Pastasoße und Spaghetti zubereitete.
Während des Kochens und noch beim Essen hatte er ihr erzählt‚ wie sein Freund und Schwimmkumpel Joe Cat seine Frau Veronica kennengelernt hatte. Sie‚ das „anständige Mädchen“ aus gutem Hause‚ hatte als Medienberaterin für ein Königshaus gearbeitet. Und war dabei dem raubeinigen‚ toughen Navy SEAL aus New Jersey begegnet. Es war Liebe auf den ersten Blick – nur‚ dass sowohl Joe Cat als auch Veronica das zunächst stur ignoriert hatten.
„Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?“‚ fragte Lucy ihn‚ als er mit dem Geschirrspülen begann.
„Ja“‚ gab er zu. „Ich weiß‚ es klingt abgedroschen‚ aber ich glaube tatsächlich daran. Ich habe mitbekommen‚ was mit Joe passiert ist. Ihn hat einfach etwas gepackt und nicht mehr losgelassen. Das hat mich ziemlich erschreckt. An einem Tag war noch alles wie immer‚ und am nächsten war Cat völlig außer Kontrolle geraten.“
Lucy blieb still. Sie konnte es nachvollziehen. Denn sie verliebte sich in Blue‚ und das lag jenseits ihres Einflussbereichs. Sie konnte es nicht kontrollieren.
„Cat und Veronica haben beide versucht‚ vor ihren Gefühlen davonzulaufen“‚ sagte Blue langsam. „Aber man kann nicht vor sich selbst weglaufen‚ das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Cat war ohne Veronica sehr unglücklich.“
Genau‚ wie Lucy ohne Blue unglücklich war. Warum sollte sie sich dazu zwingen‚ mit ihm genauso unglücklich zu sein? Sie konnte ihn doch haben – wenn auch nur für ein paar Tage‚ wenn auch nur für ein paar lustvolle Stunden.
Sie wusste‚ dass Blue eine mehr als platonische Beziehung mit ihr eingehen wollte. Obwohl er sie im Whirlpool sehr höflich zurückgewiesen hatte‚ hatte er das mehr als deutlich gemacht. Sie konnte seinen Körper haben. Sie musste nur fragen. Das war besser als nichts‚ und es musste genug sein.
Warum sollte sie sich sogar ein oder zwei Stunden Glück und Vergnügen versagen? Ja‚ Blue würde abreisen. Nein‚ Blue liebte sie nicht. Ja‚ sie wäre vermutlich nur ein Ersatz für Jenny Lee Beaumont. Darüber musste sich Lucy allerdings keine Gedanken machen. Sie musste sich nicht selbst unglücklich machen. Das konnte sie noch für den Rest ihres Lebens tun. Sie verdiente jetzt wenigstens ein oder zwei Tage voller Glück – auch‚ wenn es ein falsches Glück war.
Doch wie sollte sie ihm sagen‚ dass sie jetzt endlich wusste‚ was sie wollte – dass sie mit ihm schlafen wollte?
Mach mir ein Angebot ‚ hatte er gesagt. Aber das erschien ihr so unromantisch‚ so kalkuliert und kalt. Eine Einladung dagegen …
Lucy stand auf. „Ich gehe nach oben“‚ sagte sie. „Es sei denn‚ du möchtest‚ dass ich dir beim Aufräumen helfe.“
Über die Schulter warf er ihr einen Blick zu und sah dann auf die Uhr. Es war noch früh am Abend‚ und Blue war offensichtlich enttäuscht‚ weil sie sich schon verabschiedete. „Nein‚ ist schon okay“‚ erwiderte er. „Ich bin hier schon so gut wie fertig.“
„Dann gute Nacht.“ Sie ging auf die Tür zu.
„Lucy.“
Schließ deine Tür ab. Er musste es nicht aussprechen. „Ich weiß“‚ sagte sie. Und als sie die Treppe hochstieg‚ umspielte ein Lächeln ihre
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