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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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schaffen, die nur Euch ganz allein gehören. Und darüber hinaus möchte ich, dass Du Dir dieses Jahr eine weitere bleibende Erinnerung schaffst.
    Versprochen?
     
    Ich durchforstete mein Gehirn, ließ die Ereignisse des vergangenen Jahres an mir vorüberziehen. Wie Mum Bingo-Mann kennenlernte und es zwischen ihnen langsam ernst wurde; wie sie ständig an mir herumkritisierte; wie sie mich ins Kaufhaus schleppte, damit ich mir in aller Öffentlichkeit einen «Sport-BH» aussuchte. Ehrlich, dieses Jahr konnteman vergessen, aber für Dad musste ich es einfach tun. Ich musste noch eine Erinnerung schaffen, bevor ich dreizehn wurde.
    Am gleichen Abend sprach ich mit Carla darüber.
    «Wir könnten ja eislaufen gehen», lautete ihr nutzloser Vorschlag. Seit sie sich eine Woche zuvor ihr Haar noch kürzer hatte schneiden lassen, hatte sie sich eine neue Identität ausgedacht. Sie tat jetzt total mondän. Ich fragte mich, was wohl mit mir passieren würde, wenn ich mal mit der Schere an meine Kräuselmähne ginge. Trotzdem war ich gerne bei ihr und ihrer Familie, denn sonst musste ich mit Mr. und Mrs.   Langweilig zu Hause sitzen. Wenn ich Sonntagmittag zum Essen bei Carla war, bekam ich wenigstens eine Ahnung davon, wie es in einer normalen Familie zugehen konnte. Ihre Mutter sah nicht nur aus wie ein Filmstar, sondern kannte sich auch noch mit allem aus, was mich interessierte. Und außerdem war sie immer toll angezogen. Sogar Carlas Vater sah richtig gut aus, wenn man was für Mummelgreise übrig hatte (schließlich war er mindestens fünfunddreißig). Abgesehen von einem Flugticket zum Mond für Corey bekam Carla einfach alles, was sie wollte – Platten, Klamotten, Schuhe. Und das Wichtigste war: Ich hatte ihre Eltern noch nie streiten hören, was ich von Mum und Bingo-Mann wahrhaftig nicht behaupten konnte. Ich wollte gern genauso hübsch sein wie Carla mit ihrer zarten Haut und dieser schlanken Taille, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. In mir dagegen lauerten wahrscheinlich die Gene meiner fetten Großtante Elizabeth.
    «Was ist jetzt mit eislaufen?», fragte Carla.
    «Das machen wir doch ständig!», protestierte ich. Im gleichen Moment platzte Corey zum vierten Mal an diesem Abend herein. Seine übergroßen Hosen hingen weit unterder Taille, und jeder, der wollte, konnte einen Blick auf den Ansatz seines mageren Hinterns werfen. Elastische Hosenträger hinderten sie daran, gänzlich vom Körper zu rutschen. Ich hatte diesen Look schon bei ein paar älteren Typen auf dem Spielplatz gesehen, aber an Corey sah er einfach nur bescheuert aus.
    «Und, was geht, Mädels?», fragte er cool.
    «RAUS AUS MEINEM ZIMMER , DU IDIOT!», giftete Carla. Ich bildete wie üblich das Publikum für den Geschwisterstreit. Meistens war Corey schuld, wenn die beiden sich zankten, denn es schien ihm riesigen Spaß zu machen, seine Schwester zu provozieren und sich wie der größte Idiot zu benehmen, den man sich vorstellen konnte. Außerdem stank er nach Zigaretten.
    «Lolli?», sagte er und grinste, sodass sich seine Grübchen zeigten.
    «Ich hab gesagt, raus aus meinem Zimmer, sonst sage ich es Mum!», rief Carla und sah sich nach etwas um, das sie nach ihm werfen konnte. Carla und ich hatten uns seit einiger Zeit von ihm zurückgezogen. Corey verbrachte ohnehin die meiste Zeit mit seinen Jungs. Und seit ich den
Leitfaden
las, fühlte ich mich sowieso tausend Jahre älter als die beiden. Irgendwie veränderte sich gerade etwas zwischen uns.
    Schließlich schnappte sich Carla einen ihrer alten Teddys und schleuderte ihn auf ihren Bruder.
    «Blöde Kuh!», zischte er und verschwand.
    An diesem Abend himmelten Carla und ich ein Poster von Bobby Brown an und tanzten madonnamäßig vor dem Spiegel.
    Als ich wieder nach Hause kam, lag Mum mit Bingo-Mann auf dem Sofa. Sie gurrten sich irgendwelchen Blödsinn ins Ohr. Ich verdrückte mich in mein Zimmer. Dortzog ich meinen gelben Schlafanzug mit den rosa Punkten an und holte das Notizbuch aus seinem Versteck unter dem Bett. Der einäugige Teddy starrte mich an, als hätte er mir etwas zu sagen. Ich fragte mich, ob ich langsam zu alt wurde, um mit einem Teddy im Bett zu schlafen.
     
    Du bist jetzt schon in der weiterführenden Schule. Dort wollen alle lockigen Kinder glattes Haar, die dickeren träumen davon, wie eine Bohnenstange auszusehen, und alle wollen unbedingt einen besten Freund oder eine beste Freundin.
    Eine beste Freundin ist was Schönes, aber es ist auch eine gute Idee, noch

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