Für immer Dein
dass die beiden Glück hatten.
Mary lebte im Süden Englands und war dort mit einem reichen Earl verheiratet, von dem sie bereits drei Kinder bekommen hatte. Robert lebte mit seiner Frau in der Nähe, doch ihre Ehe war bis jetzt kinderlos geblieben.
Bis zu dem Tag ihrer Trauung, hatte sie Thomas noch nie gesehen. Beim ersten Treffen fand sie ihn zwar nett, jedoch nicht hübsch. Sein kupferfarbenes Haar und die Sommersprossen rund um seine Nase, hatten sie gleich irritiert. Doch als diese Sommersprossen bei jedem Wutanfall, der in den sieben Ehejahren folgte, wie Flammen zu leuchten begannen, hatte ihre Angst ein Fundament bekommen. Dieses eine Jahr, um das er älter war, war nicht zu erkennen, da er bereits so verbittert war. Er hatte nicht ein Wort mit ihr gesprochen. Weder in der Kirche, noch beim Essen. Man könnte sogar behaupten, er hätte sie links liegen lassen. Dies hat sich in den sieben Ehejahren nicht großartig geändert. Joselyne tat dies anfangs als Schüchternheit ab, musste aber bald erkennen, dass es Jähzorn und Gleichgültigkeit ihr gegenüber war, die ihn damals schweigen ließen. Seine Stimmung änderte sich innerhalb weniger Minuten. Man wusste nie, wie er gerade gelaunt war.
Oft genug hatte er ihr klar gemacht, wie viel er von Frauen hielt. Sie waren da um Kinder zu kriegen und ihrem Mann zu dienen. Dies bekam Joselyne am eigenen Leib zu spüren.
Doch die größte Angst, hatte Joselyne damals vor der Hochzeitsnacht gehabt. Die wildesten und erschreckendsten Geschichten hatte sie schon darüber gehört. Obwohl es als Frau und noch dazu als adelige verpönt war darüber zu sprechen, tat es jeder. Natürlich würde es nie jemand zugeben, doch auch Joselyne war einfach zu neugierig gewesen. Zuerst hatte sie mit ihren Freundinnen schüchtern darüber gekichert, ehe sie es gewagt hatte ihr Schwestern Mary danach zu fragen. Mary war damals gerade frisch verheiratet gewesen und hatte ihr alle Einzelheiten erklärt. Mary beschrieb den Akt selbst als höchst erfreulich und fantastisch. Sie sagte damals ihr fehlten einfach die richtigen Worte, doch eines Tages würde Joselyne den Beweis erhalten.
Dann kam der Beweis dafür, wie das Ehebett wirklich war. Und Joselyne hatte sich getäuscht - es war noch schlimmer als gedacht. Nicht nur, dass ihr Mann nicht zärtlich war. Er nahm keinerlei Rücksicht auf ihre Gefühle und verhielt sich wie ein Bulle.
Als er dann fertig war und Joselyne wieder alleine in ihrem Bett lag, weinte sie die ersten, von tausend folgenden bitteren Tränen in ihrer Ehe.
Die Jahre vergingen und Joselyne erfüllte scheinbar nicht die Anforderungen an die Ehe, da sie Thomas keinen Sohn gebar. Bald machte das Gerücht die Runde, sie sei unfruchtbar.
„Wo ist Thomas? Ich habe ihn heute den ganzen Tag nicht ein Mal gesehen“, hörte sie Paul fragen, der vor ihr herging und die Wörter, ob der Anstrengung nur mühevoll hervorbrachte.
„Ich glaube er repariert das Tor. Oder besser gesagt, er versucht es.“
„Ich hoffe er schafft es auch, ansonsten steht jedem der Eintritt frei und du weißt, dass sie alles mitnehmen werden, was ihnen in die Finger kommt.“
Das Unglück mit dem Tor hatte sich zugetragen, als Thomas und Paul gestern in die naheliegende Stadt geritten waren, um etwas Schmuck, den Joselyne noch besaß, gegen Lebensmittel zu tauschen – ja, so schlecht stand es um sie. Kaum waren sie durch das äußere Tor geritten, schlug es hinter ihnen zu Boden. Die Halterungen waren rostig gewesen und hatten der schweren Last nicht mehr Stand gehalten.
Überall hatte Thomas nach noch einigermaßen intakten Halterungen gesucht, denn auch der Schmied hatte schon längst das Weite gesucht.
Warum nur, konnte Joselyne diese Halterungen so gut verstehen, wie nie etwas anderes zuvor. Auch sie fühlte sich rostig und drohte dem Druck, der auf ihren Schultern lastete, bald nicht mehr aushalten zu können.
An der steilen Treppe angekommen, konnte Joselyne von draußen lautes Hufgeklapper hören. Im Kopf zählte sie die Schläge und erkannte, dass es sich um mindestens drei Pferde handeln musste. Fragend blickte sie zu Paul. Jeder Besucher der die zerfallene Burg betrat, schien nichts Gutes zu wollen.
Sekunden später kam auch schon Thomas angelaufen, sein kupferfarbenes Haar, welches sie nie wirklich gemocht hatte, war schweißgetränkt, seine Hände schwarz von den Halterungen des Burgtors, durch welches diese Männer mit Sicherheit, ohne zu fragen, durchgeritten sind.
Der Staub und Schmutz des
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