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Fuer immer vielleicht

Fuer immer vielleicht

Titel: Fuer immer vielleicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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sie sich tätowieren lassen kann, wenn sie sechzehn ist. Da ich bei diesem Thema eine völlig andere Meinung vertrete, bin ich runter ins Café und hab die Sache im Internet überprüft. Wie sich herausstellte, hat er aber leider Recht. Trotzdem würde ich gern irgendeine Möglichkeit finden, ihm kräftig in den Hintern zu treten.
    Der nette Typ im Internetcafé hat mich gefragt, ob alles in Ordnung ist, und sah dabei so ehrlich besorgt aus, dass ich dachte, vielleicht entwickelt sich da ja doch was zwischen uns. Aber dann fiel mir auf, dass ich mit der Faust auf die Tastatur einhämmerte, folglich hatte er wahrscheinlich nur Angst um seinen Computer. Ich will keine egoistischen Männer mehr in meinem Leben, deshalb hab ich beschlossen, dass ich mich nicht nach Ladenschluss auf eine leidenschaftliche Affäre auf den Computertischen einlassen werde.
    Was die Sache noch schlimmer macht: Während Katie bei Rupert war, hab ich für die Abschlussprüfung gebüffelt, und das Bohrgeräusch von unten hat mich ständig genervt. Hätte ich geahnt, dass da gerade der Körper meiner eigenen Tochter verstümmelt wird!
    Es war schwierig, Rupert die Meinung zu sagen, weil ich meinen Abscheu vor Tätowierungen nicht ganz ungehemmt äußern konnte – er ist ja selbst ein wandelndes Tattoo. Das wäre ungefähr so gewesen, als hätte ich ein Mitglied seiner Familie beschimpft.
    Aber im Grunde ist die Tätowierung meine geringste Sorge. Katie hat sich auch noch die Zunge piercen lassen. Das hat Rupert sozusagen als Zugabe gemacht. Jetzt hört sie sich an, als hätte sie eine heiße Kartoffel im Mund. Ich war so was von schockiert, als sie mit diesem fröhlichen Gesichtsausdruck und den Worten: »Ai, scha ma, Mam« reinmarschiert kam. John hat übrigens auch ein Tattoo auf der Hüfte, einen Hurling-Schläger samt Ball. Man möchte nicht mal aussprechen, woran einen das Bild auf den ersten Blick erinnert.
    Aber vermutlich hätte es noch viel schlimmer kommen können. Zum Beispiel hätten sie sich ja auch gegenseitig ihre Namen eintätowieren lassen können. Und es gibt sicher auch hässlichere Motive als die Erdbeere von der Größe meines Daumennagels, die jetzt auf Katies Hüfte prangt.
    Meint ihr, ich hab vielleicht doch ein bisschen überreagiert?
    Wie um alles in der Welt mag das für euch gewesen sein, als ich erzählt habe, dass ich schwanger bin? Wenn ich jetzt so drüber nachdenke – vielleicht sollte ich Katie lieber eine Auszeichnung verleihen.
    Jedenfalls muss ich jetzt wieder nach oben und mich der (sehr lauten, dröhnenden) Musik stellen. Und außerdem weiterlernen. Ich kann es kaum glauben, dass ich schon im letzten Jahr bin. Die drei Jahre sind einfach verflogen, und wenn ich dran denke, dass es praktisch unmöglich war, abends zu lernen und tagsüber zu arbeiten und gleichzeitig noch meinen Mutterpflichten nachzukommen, bin ich sehr froh, dass ich den Krempel nicht hingeschmissen habe. Auch wenn ich jeden Tag ungefähr hundertmal Lust dazu gehabt hätte. Stellt euch vor, wir feiern eine richtige Examens-Zeremonie! Du und Dad könnt in der Menge sitzen, wenn ich mir in meiner unvorteilhaften Robe und meinem genauso absurden Hut mein Diplom abhole. Na gut, es sind fünfzehn Jahre später als geplant, aber besser spät als nie.
    Allerdings wird das alles nicht eintreffen, wenn ich durchfalle, also werd ich mich jetzt wieder dahinterklemmen!
    Alles Liebe,
    Rosie
    *
    Von: Rosie
    An: Alex
    Betreff: Dad
    Es ist was Schreckliches passiert. Die Leute in der Klinik haben mir gesagt, du bist im OP, aber kannst du mir bitte ganz bald mailen oder mich anrufen, wenn du meine Nachricht kriegst?
    Mum hat mich vor einer Minute angerufen, in Tränen aufgelöst, weil Dad einen schlimmen Herzanfall hatte und ins Krankenhaus gebracht werden musste.
    Sie steht total unter Schock, hat mir aber gesagt, ich soll nicht kommen, weil morgen meine erste Prüfung ist. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, wie ernst Dads Zustand ist, die Ärzte wollen uns noch nichts sagen. Kannst du vielleicht dort im Krankenhaus anrufen und dich informieren? Du verstehst wenigstens, was sie reden. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Hoffentlich kriegst du diese Mail bald, ich hab niemanden sonst, an den ich mich wenden kann.
    Ich möchte Mum nicht allein lassen. Kevin fährt zu ihr. Ich möchte auch nicht, dass Dad allein ist. Ach, das ist alles so verwirrend.
    O Gott, Alex, bitte hilf mir. Ich möchte meinen Vater nicht verlieren.

    Von:

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