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Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Titel: Fuer immer zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Gewissheit haben wir allerdings nur, wenn wir ihr das Buch vorlegen und sie fragen.“
    Jinxy klickte auf den Menüpunkt Impressum , dann markierte sie mit dem Mauszeiger einige Zeilen. „Hier steht die Adresse – das ist nur ein paar Stunden Fahrt entfernt.“
    Plötzlich flog Sams Kopf hoch, und sein Blick wanderte durch die Runde. „Leute“, sagte er theatralisch, „ihr wisst, was das bedeutet, oder?“
    Rasmus seufzte. „Ich hab da so eine Ahnung.“
    Neben mir begann Jinxy auf und ab zu hibbeln, während Serafina die Stirn runzelte. „Was denn?“
    Zu meiner Überraschung verzogen sich Sams Lippen zu einem breiten Grinsen. „Seid ihr bereit für einen kleinen Roadtrip?“

9. Kapitel
     
    „Das kann unmöglich euer Ernst sein.“ Sam legte eine Hand auf den Kofferraumdeckel, um ihn wieder zuzuklappen. Dabei hatte er allerdings die Rechnung ohne Jinxy gemacht, die sich an ihm vorbeidrängte und ihren gigantischen Rucksack in den Wagen hievte.
    „Was denn? Wir werden unterwegs doch was zu futtern brauchen!“
    „Und Bücher sind Futter für die Seele“, ergänzte ich, während ich meine Tasche mit den drei Hardcover-Romanen hinterherschob.
    „Ach, ihr und eure Seelen verhungern auf einer achtstündigen Reise?“
    „Diese Gefahr besteht – immer vorausgesetzt natürlich, dass man überhaupt eine Seele hat“, antwortete Jinxy spitz.
    Rasmus, der bereits auf der Rückbank saß, wandte sich um und zwinkerte mir grinsend zu. Die Missstimmung zwischen meiner Freundin und Sam hatte sich auch nach einer fast einwöchigen Pause nicht beruhigt und wurde nun, da wir endlich zu unserem „Roadtrip“ aufbrechen wollten, eher noch stärker. Allmählich bekam ich Angst, dass die beiden einander irgendwann an die Gurgel springen würden – aber wenn mein Freund sich über ihr Gezanke amüsieren konnte, hatte es zumindest etwas Gutes.
    Während der vergangenen Tage hatte ich Rasmus nicht zu Gesicht bekommen, weil er immer noch nicht zur Schule ging und ich zu feige gewesen war, ihn und Serafina zu besuchen. Bei unserem heutigen Wiedersehen hatte ich erleichtert festgestellt, dass er sich ein wenig erholt hatte. Zwar wirkte er nach wie vor geschwächt, aber auch unternehmungslustig und von einer Zuversicht erfüllt, die uns alle ansteckte. Vielleicht würden wir ja nach der Entschlüsselung der alten Schrift wissen, wie der Abaddon zu beseitigen war, und dann würden die Richter hoffentlich dauerhaft auf ihren Wächter verzichten.
    „Also, der seelenlose Typ fährt in dreißig Sekunden los“, verkündete Sam. „Wenn die Damen sich nun bitte auch bequemen würden, einzusteigen?“
    Weil der Beifahrersitz schon von Serafina belegt war, blieb Jinxy und mir nichts anderes übrig, als uns zu dritt mit Rasmus auf die Rückbank zu quetschen. Spätestens nach der ersten Kurve wurde mir klar, dass mir eine äußerst unangenehme Zeit bevorstand: Obwohl Jinxy so winzig war, schaffte sie es, mir bei jedem Schlenker des Wagens mindestens ein Knie oder einen Ellenbogen in die Seite zu bohren.
    Serafina schaute nach hinten und stellte überflüssigerweise fest: „Sieht ziemlich eng aus.“
    „Wehe, einer von euch beschwert sich darüber“, mischte sich Sam ein. „Ich verstehe sowieso nicht, warum wir gleich zwei irdische Weiber mitschleppen mussten!“
    „Ich bin Lilys beste Freundin!“, erwiderte Jinxy, was nicht besonders viel zur Sache tat – aber sie sagte es mit solcher Entschiedenheit, dass es doch überzeugend klang. „Und außerdem“, fügte sie giftig hinzu, „hätten wir zum Beispiel auch dich zu Hause lassen können. Du bist ja nicht unbedingt die vertrauenswürdigste Person.“
    Sam gab einen Laut von sich, der an das Knurren eines gereizten Bären erinnerte. „Mal abgesehen davon, dass ihr gerade in meinem Wagen sitzt, solltest du endlich diese alten Geschichten stecken lassen.“
    „Dass du Lily töten wolltest, zum Beispiel?“, fauchte Jinxy. „Fällt mir komischerweise gar nicht leicht!“
    Abrupt nahm Sam die Hände vom Lenkrad und drehte sich zu uns um. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt, und ich sah, wie sich sein Kiefer anspannte. „Könntest du in Erwägung ziehen, dass ich mich während meiner ganz speziellen Haftstrafe verändert habe?“, fragte er scharf.
    Die Ampel sprang auf Grün, aber Sam kümmerte sich nicht darum. Er fixierte Jinxy weiterhin mit seinem Blick, sodass sie unruhig auf ihrem Sitz herumzurutschen begann.
    „Fahr weiter.“
    „Jinxy, könntest du dir das

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