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Für Leichen zahlt man bar

Für Leichen zahlt man bar

Titel: Für Leichen zahlt man bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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weiß nicht, bei wem Laka Tong den Auftrag untergebracht hat«, fuhr ich
entschlossen fort. »Aber ich glaube, wir können uns getrost darauf verlassen,
daß es ein Mann ist, der sein Geschäft versteht. Die Chancen, daß Sie den
nächsten Morgen noch erleben, halte ich für äußerst gering .«
    »Ach, wirklich?« Cook sah mich
mit mildem Interesse an. »Haben Sie mir irgendwelche Vorschläge zu
unterbreiten, Mr. Boyd ?«
    »Sie brauchen einen Leibwächter«,
antwortete ich eifrig, »einen Spezialisten, der Ihr Leben schützt. Es muß ein
Mann sein, der mit allen Wassern gewaschen und mit allen Hunden gehetzt ist,
der Sie nicht eine Sekunde aus den Augen läßt und der keine Furcht kennt, ein
Mann —«
    »— ein Mann wie Sie?«
    »Wie kommen Sie darauf ?« fragte ich vorsichtig zurück.
    »Mich schätzt man selten um
meiner selbst willen, Mr. Boyd .« Die schmalen Lippen
verzogen sich zu einem verächtlichen Lächeln. »Sicherlich fordert ein Fachmann
wie Sie hohe Preise ?«
    » Wieviel ist Ihnen Ihr Leben wert ?« fragte ich gereizt zurück.
    »Ich glaube, daß ich mich
selber ausreichend schützen kann«, flüsterte Cook. »Trotzdem bin ich Ihnen
außerordentlich verbunden, Mr. Boyd, und ich möchte mich gern erkenntlich
zeigen .« Er zückte seine Brieftasche. »Zumindest
bestehe ich darauf, Ihnen Ihre Auslagen zu vergüten. Wie teuer war die
Taxifahrt — hin und zurück, natürlich...«
    Während ich noch heftig
bereute, daß ich nicht doch Laka Tongs großzügiges
Angebot angenommen hatte, klopfte es kurz und energisch.
    »Entschuldigen Sie mich !« sagte Cook höflich, stand auf und ging zur Tür. »Wer ist
dort ?« rief er. Der plötzliche Stimmwechsel nach dem
ständigen Geflüster war so unerwartet, daß ich zusammenfuhr.
    »Mr. Cook ?« ließ sich eine angenehme Baritonstimme vom Gang her vernehmen. »Ich muß sofort
mit Ihnen sprechen. Es ist dringend. Es handelt sich um Leben oder Tod .«
    Cook sah mich an und zuckte
vielsagend die Schultern.
    »Was soll das heißen ?« rief er zurück.
    » Laka Tong ist hier in New York«, erklang wieder der angenehme Bariton. »Ich bin
Privatdetektiv, Mr. Cook, und muß Ihnen Mitteilungen machen, die für Sie im
wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig sind .«
    »Wie heißen Sie ?« fragte Cook scharf.
    »Boyd«, antwortete der Bariton
wie aus der Pistole geschossen. »Danny Boyd!«
    Ich habe selten einen Mann so
schnell reagieren sehen. Wie aus der Luft gegriffen lag plötzlich ein .38er
Revolver in Cooks Hand. Er riß die Tür auf und drückte dem Besucher den
Revolverlauf in den Leib.
    »Nur hereinspaziert, Mr. Boyd«,
flüsterte er. »Ich habe eine Überraschung für Sie .«
    Der Bariton, der mit seinem
dicken Bauch den Revolverlauf wie ein seltsames stählernes Ornament vor sich
her schob, betrat das Zimmer mit einem Ausdruck der Verblüffung auf seinem
breiten rosigen Gesicht. Er war groß und rundherum kugelig wie ein Wasserball.
Erst beim zweiten Blick erkannte man, daß seine Leibesfülle nicht nur aus Speck
bestand, sondern daß unter der Fettschicht gewaltige Muskelpakete verborgen
waren.
    »Schließen Sie die Tür«, flüsterte
Cook herrisch. Der Bariton stieß sie gehorsam mit dem Fuß zu.
    »Jetzt kommt die versprochene
Überraschung«. Cook deutete mit einer Kopfbewegung zu mir herüber. »Mr. Boyd —
darf ich Sie mit Mr. Boyd bekannt machen .«
    Das freundliche Lächeln verschwand
nicht von dem runden Gesicht, aber die Augen, die mich einen Augenblick
betrachteten, blieben ganz ernst. Dann zuckte unser Besucher ungeduldig die
Schultern.
    »Eine schöne Bescherung, was ?« meinte er spöttisch.
    »Wie wollen Sie herauskriegen,
welcher von uns der Richtige ist? Durch Abzählreime?«
    Er zuckte schmerzhaft zusammen,
als Cook ihm den Revolver in den Magen stieß. Das Lächeln verlöschte.
    »Wenn Sie das noch einmal
machen«, sagte der Bariton drohend, »bekommen Sie es mit mir zu tun !«
    »Einer von euch ist ein
Betrüger«, zischte Cook, »und ich werde herausbekommen, wer es ist. Wenn es
sein muß mit Gewalt. Im Augenblick tippe ich auf Sie !«
    Der Bariton lächelte schon
wieder. »Die Lage ist, wie gesagt, durchaus reizvoll. Wir behaupten beide, ein
und derselbe Mann zu sein, nämlich Danny Boyd. Einer von uns lügt also. Und
Sie, mein dürrer Freund, behaupten...«
    Wieder reagierte Cook so
schnell, daß ich kaum der Bewegung seines Armes folgen konnte. Mit dumpfen Laut schlug der Revolverlauf gegen die Schläfe
unseres unerwarteten Besuchers. Er

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