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Für Sloane ging sie durchs Feuer

Für Sloane ging sie durchs Feuer

Titel: Für Sloane ging sie durchs Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Typewriter ist sie unschlagbar. Wussten Sie, dass die Schreibmaschinen von derselben Firma hergestellt werden wie der Revolver, den Sie bevorzugt tragen?«
    Lassiter nickte. »Remington ist eben eine gute Marke.«
    Sie nippten an ihrem Kaffee.
    Dann griff Starkey nach dem Hefter, schlug ihn auf und seufzte schwer. »Kommen wir zum eigentlichen Grund Ihres Besuchs, Mr. Lassiter. Ihnen wird nicht entgangen sein, dass Senator McDermott kürzlich verstorben ist. Ganz plötzlich. Herzanfall. Er fiel um und konnte gerade noch einige Worte mit seinem Assistenten wechseln, dann war’s aus.«
    »Ja, ich hörte davon. Wirklich sehr tragisch, der Fall. Der Senator hat eine Tochter im Backfischalter, wie mir zu Ohren kam.«
    »Mitnichten.« Starkey entfernte spitzfingrig ein Stäubchen von seinem Rockaufschlag. »Bevor der Mann ins Jenseits wechselte, hat er Chip Balfour, das ist sein Vertrauter, in ein Geheimnis eingeweiht. Ein sehr dunkles Geheimnis, wie ich meine.«
    »Ich mag dunkle Geheimnisse.«
    Starkey blieb ernst. »John McDermott hat noch ein zweites Kind, aus einer nicht ehelichen Beziehung.«
    »Ach so?« Das war Lassiter neu. Sofort schrillte seine innere Glocke. McDermott war nicht nur Senator, sondern auch stiller Teilhaber an einigen gigantischen Unternehmen, wie der Southern Pacific und der Comstock Lode-Mine in Virginia City, Nevada. Das Auftauchen einer neuen Erbin würde seiner Witwe und seiner Tochter Angela bestimmt eine Menge schlafloser Nächte bescheren. Lassiter ahnte, woher der Wind wehte.
    »Das Mädchen, um das es geht«, fuhr Starkey fort, »heißt Martha Coffins, ist zweiundzwanzig Jahre alt, wohnhaft derzeit in San Carlos, Texas.« Es entstand eine kurze Pause. »Ihre Aufgabe, Mr. Lassiter, besteht darin, McDermotts Tochter aufzusuchen und sie mit ihrer wahren Herkunft vertraut zu machen, natürlich auf möglichst schonende Weise.«
    Lassiter leerte seine Tasse, während er aufmerksam zuhörte.
    »Die Zentrale der Brigade Sieben erwartet äußerstes Fingerspitzengefühl Ihrerseits«, erklärte Starkey und schenkte Kaffee nach. »Bringen Sie Miss Coffins hierher nach San Francisco. Den Rest erledigt meine Kanzlei, im Sinne des verblichenen Senators.«
    Lassiter dachte eine Zeitlang über die Sache nach. Ein Job mit Fingerspitzengefühl, dachte er amüsiert. Okay, mal was anderes als die halsbrecherischen Selbstmordkommandos in den letzten Monaten .
    »In welchen Verhältnissen lebt Martha Coffins?«, hakte er nach.
    »Meinen Recherchen zufolge arbeitet sie in einem Livery Stable am Rand von San Carlos«, antwortete der Anwalt. »Sie führt ein sparsames, bescheidenes Leben. Keinerlei Schulden, keine krummen Sachen. Angeblich hat sie sich kürzlich mit einem jungen Mann aus der Nachbarschaft verlobt. Glaubt man den Gerüchten, die um ihn kursieren, ist ihr Bräutigam ein Schürzenjäger, der sie nach Strich und Faden betrügt und auf ihre Kosten die Hände in den Schoß legt. Aber Miss Martha hat, aus welchem Grund auch immer, einen Narren an diesem Windhund gefressen.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Duke Sloane.«
    Lassiter schlug ein Bein übers andere. »Sobald der Bursche erfährt, was auf seine Braut zurollt, wird er sich an sie hängen wie eine Klette.«
    »Genau das befürchte ich auch.« Starkey sah Lassiter durchdringend an. »Versuchen Sie, dieses Anhängsel loszuwerden. Ihnen wird schon was einfallen, nehme ich an.«
    »Ich gebe mir Mühe«, gab Lassiter schmunzelnd zurück. »Eine Frage, Mr. Starkey: Existiert eine Fotografie von Martha?«
    »Meines Wissens nicht.«
    »Schade.«
    Starkey grinste. »Wie ich hörte, soll sie ein Wildfang sein, wie er im Buche steht. Sie reitet, schießt und kann auch vorzüglich mit Peitschen und Messern umgehen.«
    »Mit Messern?«
    »Speziell mit schweren Wurfmessern.«
    Lassiter pfiff leise durch die Zähne. » All devils ! Wäre ich dieser Duke Sloane, würde ich die Finger von anderen Frauen lassen.«
    »Offensichtlich vertraut Martha dem Mann blindlings.« Starkey seufzte. »Sie kennen sich ja selbst bestens mit Frauen aus und wissen, dass sich viele lange etwas vormachen, bis sie zu dem Punkt kommen, wo ihnen der Hut hochgeht.«
    »Stimmt. Sie klammern sich so lange an das Bild ihres Liebsten, bis die Bombe platzt.«
    »Man sagt nicht umsonst: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht«, bemerkte Starkey versonnen. »Und dann kommt das böse Erwachen.«
    »Ich hoffe, so weit wird es nicht kommen.«
    Als Lassiter bald darauf die Kanzlei

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