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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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genannt!“, brachte ich vor.
    Ramirez schloss die Augen. Er zählte stumm bis drei, und ich konnte sehen, dass er ein paar dieser Lamaze-Atemübungen machte, die ich seit Kurzem lernte.
    „Kommen wir auf die Leiche zurück“, sagte er schließlich und öffnete die Augen wieder. „Du hast gesagt, du hast sie in der Toilette gefunden, korrekt?“
    Ich nickte. „Sie war in einer der Kabinen.“
    „Wer sonst war noch zu der Zeit in der Toilette?“, fragte er.
    Ich zog die Nase kraus und versuchte, mich an die Einzelheiten zu erinnern. „Da standen ein paar Mädchen vor dem Spiegel, aber sie waren nur da und haben sich geschminkt. Und in der Nebenkabine war ein Pärchen, das anderweitig beschäftigt war.“
    Ramirez‘ einer Mundwinkel zuckte. „Anderweitig beschäftigt?“
    Ich spürte, wie ich rot wurde. „Naja … du weißt schon. Egal, nein, ich habe niemanden den Tatort fluchtartig mit einem Messer in der Hand verlassen sehen.“ Ich machte eine Pause. „Oder einer Pistole?“, fragte ich, als mir auffiel, dass ich überhaupt nicht sicher war, auf welche Weise die Zickentussi ihr Ende ereilt hatte. Zugegeben, ich hatte die Leiche in der Kabine auch nicht gründlich untersucht.
    Ramirez schüttelte den Kopf. „Kein Hinweis bislang auf eine Schussverletzung.“
    „Wie ist sie dann gestorben?“, wollte ich wissen.
    Ramirez schaute an mir vorbei zum Schauplatz des Verbrechens. „Wir müssen noch auf den Bericht des Gerichtsmediziners warten, um ganz sicher zu sein. Aber es sieht ganz nach massivem Blutverlust aus.“
    „Sie ist verblutet?“, fragte ich nach.
    Ramirez nickte.
    Ich zog meine Brauen zusammen. „Aber da schien gar nicht so viel Blut zu sein“, wandte ich ein und musste an das kleine Rinnsal denken, das ich gesehen hatte. „Ich meine, ich habe ein bisschen auf ihrer Kleidung gesehen, aber nicht viel.“
    Er nickte. „Ich weiß. Wir sind dran. Es ist möglich, dass sie woanders umgebracht und hier abgeladen wurde.“
    Die Falte zwischen meinen Brauen vertiefte sich. Sicher, das wäre möglich … aber erst eine halbe Stunde vorher war sie an der Bar gewesen und hatte mich beleidigt. Das ließ dem Mörder nicht unbedingt viel Zeit, sie woanders hin zu bringen, sie verbluten zu lassen und dann ihren Leichnam in aller Eile wieder her zu schaffen.
    „Warum glaubt ihr, dass sie verblutet ist?“, erkundigte ich mich und überlegte, ob ihre Theorie vielleicht Löcher hatte.
    Ramirez schürzte die Lippen. „An ihrem Hals waren Wunden.“
    „Wunden?“, wiederholte ich. „Wie Schnitte? Oder Stichverletzungen?“
    Er runzelte die Stirn. „In gewisser Weise. Aber es handelt sich eher um punktförmige Einstiche.“
    Ich schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Punktförmige Einstiche. An ihrem Hals. Wie viele?“
    Ramirez räusperte sich. „Zwei.“
    „Warte“, verlangte ich und hielt eine Hand hoch. „Willst du mir damit etwa sagen, dass sie Bisswunden am Hals hat?“
    Ramirez‘ Mund wurde schmal. „Punktförmige Stichverletzungen.“
    „Gütiger Himmel, ist sie von einem Vampirbiss getötet worden?“
    Ramirez sandte mir einen gequälten Blick. „Das reicht. Genug Moonlight , Springer.“
    „Aber du hast doch gerade eben gesagt, ihr sei das Blut ausgesaugt worden.“
    „Sie ist verblutet. Ich habe nicht gesagt, ihr sei das Blut ausgesaugt worden.“
    „Und sie hat Bisswunden.“
    „Punktförmige Stichverletzungen. Und für alles darüber hinaus warte ich den Bericht des Gerichtsmediziners ab, ehe ich weitere Mutmaßungen darüber anstelle, wie oder warum sich solche Wunden auf ihrem Hals finden. Und“, fügte er mit einem strengen Blick zu mir hinzu, „ich schlage vor, dass du das auch sein lässt.“
    Richtig. Nur, wie sollte ich nicht? Blasse Haut, langes schwarzes Haar, Bisswunden und Tod wegen Blutverlustes. Das alles ergab meiner Ansicht nach ein unmissverständliches Bild.
    Tod durch einen Vampir.

    „Nein! Die dürre Zickentussi war ein Vampir?“ Marco starrte mich am nächsten Morgen über meinen Küchentisch hinweg an und hätte fast den Kaffee aus seinem Becher verschüttet.
    Ich setzte mich anders hin. „Ich bin nicht sicher, ob wir sie weiter so nennen sollten, nachdem sie jetzt tot ist. Und nein, sie war kein Vampir, sie wurde von einem Vampir gebissen.“
    „Gütiger Himmel, das ist das Aufregendste, das mir je passiert ist“, erklärte Marco. „Echte Moonlight -Tussis unter uns.“ Bei dem Gedanken lief ihm sichtlich das Wasser im Mund zusammen.
    Dana

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