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Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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genauso blass wie zwölf Stunden zuvor auf der Fähre.
    «Hast du das nicht gewusst?», fragte Brit.
    «Nein!» Finn schüttelte den Kopf. Er hatte zwar einige Papiere erhalten, die er und seine Eltern unterschreiben mussten, bevor er im Internat aufgenommen wurde, aber er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie vorher durchzulesen.
    «Und jetzt hast du ein Problem?», fragte Dani.
    «Nein, jetzt noch nicht.» Finn lachte bitter. «Erst beim nächsten Zeugnis.»
    «Wie stehst du denn?», wollte Filip wissen.
    «In Ferien und große Pause bin ich super!»
    «Das ist überhaupt nicht lustig, Finn», sagte Dani. «Herr Petersen hat recht, es gibt schon zu viele dumme Fußballer. Willst du etwa der nächste sein?»
    «Ich wäre schon froh, wenn ich überhaupt erst einmal Profifußballer wäre», antwortete Finn ausweichend.
    «He, Finn, ich meine es ernst», sagte Dani.
    «Ja, ich auch», entgegnete Finn scharf. Diese Diskussion kannte er zur Genüge. Genau davor war er doch geflüchtet! Und jetzt sollte es hier nahtlos mit den Vorwürfen weitergehen? O nein!
    Finn fasste einen Entschluss.
    «Nur zu eurer Information», zischte er den anderen zu: «Ich bin nicht dumm, okay?! Wenn ich eine Drei im Schnitt brauche, dann mache ich eben eine Drei. Und wenn ich dafür eure Hilfe brauche, dann sage ich es schon!»
    Die anderen starrten ihn erstaunt an, bis einer nach dem anderen begriff, dass Finn soeben mit einem Riesensatz über seinen eigenen Schatten gesprungen war. Josh war der Erste, der anfing zu lachen.
    «Manchmal bist du echt ein Blödmann, weißt du das?», sagte er, und wie immer, wenn er seinen Mund aufmachte, hatte er auch diesmal vollkommen recht.
    «Weiß ich», sagte Finn. «Kommt, lasst uns zum Bus gehen. Sonst bleibe ich doof und kann später nur Fußball-Funktionär werden. Und wenn man Max Merkel glaubt, wissen die nicht einmal, dass im Ball Luft ist. Die glauben, der springt, weil ein Frosch drin ist!»
    «Super!» Luca lachte Tränken. «Wenn es ein Fußballsprüche-Abitur gäbe, hättest du eine Eins plus mit Stern!»
    «Schön wär’s», sagte Finn. «Also, schaun mer mal, was die Haupt- und Realschule Norderdünen uns zu bieten hat   …!»

Die Haupt- und Realschule Norderdünen war in einem alten, herrschaftlichen Gebäude untergebracht, einem richtigen Schloss, und deshalb hieß sie auch «Schlossschule». Sie lag inmitten eines kleinen Parks und war umringt von einem Wassergraben. Der einzige Zugang zur Schule führte über eine Zugbrücke.
    Der Schulbus mit den Jungs und Mädchen des Fußballinternats fuhr durch einen Torbogen und hielt auf dem Vorplatz des schönen Schlosses. Der Platz war fast rechtwinklig, mit dem Schulgebäude an der einen Stirnseite. Rechts davon erstreckten sich mehrere flache Gebäude über die gesamte Längsseite des Platzes, die wie Stallungen aussahen.
    «Seht mal, die haben Pferde!», rief Julia.
    Die meisten Mädchen jubelten, während die Jungs anfingen zu stöhnen.
    «Tut mir leid, aber ich muss euch enttäuschen», sagte der Busfahrer. «Hier gibt es schon lange keine Pferde mehr. Die alten Stallungen wurden zu Garagen umgebaut, in denen die Lehrer ihre Autos unterstellen.»
    Jetzt machten die Mädchen lange Gesichter, während die Jungs die Arme in die Höhe rissen, als hätten sie gerade das entscheidende Tor im Pokalendspiel erzielt.Nur einer jubelte nicht mit: Finn! Aber nicht etwa, weil er selbst Pferde mochte oder die Mädchen ihm leidtaten – nein, Finn hatte demonstrativ zur anderen Seite geschaut und dort etwas entdeckt, was ihm die Lust zu jubeln komplett verdarb.
    «Schau mal», sagte er zu Luca, der neben ihm saß, und deutete mit einer Kopfbewegung aus dem Busfenster.
    Der Fahrer hatte Finn offenbar gehört, aber das leichte Zittern in der Stimme nicht wahrgenommen und dachte deshalb wohl, dass Finn das dreigeschossige, klotzige Gebäude gegenüber den ehemaligen Stallungen meinte.
    «Das war früher das Gesindehaus», erklärte er. «Dort haben die Mägde, Knechte und andere Bedienstete des Grafen gewohnt.»
    «Welcher Graf?», rief jemand von hinten. «Etwa Graf Dracula?»
    Der Busfahrer verzog das Gesicht zu einem müden Lächeln.
    «Soweit ich weiß, ist der berühmteste Blutsauger der Welt niemals in Ostfriesland gewesen», erklärte er geduldig. «Unser Graf war aber auch nicht ohne. Es heißt, er habe am Ende seines kurzen Lebens mindestens einhundert Jungfrauen auf dem Gewissen gehabt!»
    Ein Raunen ging durch den Bus. Nur Dani war nicht

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