Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht
Nichts fehlte in dieser Schule, sogar ein großer Fußballplatz war vorhanden. Er lag hinter dem Schulgebäude und machte einen sehr gepflegten Eindruck.
Die Schule war wirklich toll, aber das interessierte die fünf «Pappnasen» und ihre beiden Freunde nur am Rande. Brit, Dani, Julia, Filip, Josh und Luca warteten auf die Gelegenheit, dass Finn endlich die Nachricht von den Norderdüner Jungs aus der Tasche ziehen und vorlesen konnte. Doch in den ersten beiden Stunden waren sie nicht eine einzige Minute allein, und somussten sie sich gedulden, bis sie auf die verschiedenen Klassen aufgeteilt worden waren – wobei die sieben alle in dieselbe Klasse kamen, und es war glücklicherweise nicht die von Max, Metin und den anderen Jungs.
Nachdem sich der ungefähr tausendste Lehrer vorgestellt hatte, der genau wie seine 999 Kollegen zuvor versicherte, wie froh und stolz und glücklich er sei, künftig die Fußballschüler unterrichten zu dürfen, läutete es endlich zur großen Pause! Die fünf «Pappnasen», Julia und Luca liefen hinaus auf den Vorplatz, der als Pausenhof diente, und zogen sich in die hinterste Ecke bei den ehemaligen Stallungen zurück.
«Niemand zu sehen», sagte Filip, der immer wieder einen Blick um die Mauer warf und den Pausenhof beobachtete.
«Also, dann …», sagte Brit auffordernd.
Finn nickte und zog den Zettel aus seiner Hosentasche. Er war inzwischen ziemlich verknittert, doch die Schrift war noch zu lesen. Wenn auch nicht besonders leicht. Metin, oder wer auch immer die Nachricht geschrieben hatte, besaß eine Sauklaue!
«Nun lies schon vor», drängte Dani, weil Finn zunächst nur stumm die Zeilen überflog.
«Was steht drin?», fragte Luca ungeduldig. «Geht … geht es um Leben und Tod?»
«Beim Fußball geht es nicht um Leben oder Tod – es ist viel ernster», zitierte Finn einen seiner Lieblingssprücheund zauberte damit ein Grinsen auf Brits Gesicht, was er erfreut registrierte. «Wir sind eingeladen.»
«Eingeladen?», echote Julia.
«Zu einem Fußballspiel», sagte Finn und las endlich vor:
«Fremdlinge! Ihr seid in unser Territorium eingedrungen und habt uns tödlich beleidigt! Das schreit nach Rache! Deshalb fordern wir euch zu einem Teufels-Kick heraus, um alles oder nichts! Treffpunkt: Der Fußballplatz am Strand, in der Nacht von Freitag auf Samstag, zur Geisterstunde!
Die Verlierer sind einen Monat lang die persönlichen Diener der Gewinner!
Gezeichnet: die Phantastischen Acht!»
Finn ließ den Zettel sinken.
«Lustig», meinte Filip. «Klingt ein bisschen nach Kindergarten und Indianer spielen, oder?»
Auch Brit machte einen leicht entsetzten Eindruck.
«Das hat wirklich Metin geschrieben?»
«Klar», sagte Finn. «Oder glaubst du, ich hab mir das eben ausgedacht?»
Brit verzog das Gesicht, und Finn grinste innerlich. Offenbar hatte er gerade eben einen Punkt gegen Metin gutgemacht.
«Warum ausgerechnet Freitagnacht?», überlegte Luca. «Wollen die im Dunkeln gegen uns spielen?»
«Freitag ist Vollmond», sagte Brit. «Aber ob das Mondlicht hell genug ist, um dabei Fußball zu spielen …?»
«Nicht Fußball», unterbrach Julia sie und fuhr mit einer tieferen und leicht gruseligen Stimme fort: «Einen Teufels-Kick, in der Geisterstunde! Huhuu …!»
Die anderen lachten, außer Josh.
«Freut euch bloß nicht zu früh», warnte er seine Freunde. «Oder habt ihr vergessen, dass am Freitagabend die Begrüßungsparty steigt?!»
«Stimmt», sagte Julia. «So ein Mist!»
«Welche Begrüßungsparty?», fragte Finn.
«Hast du etwa die Stofftasche noch nicht ausgepackt?», fragte Dani.
«Äh, welche Stofftasche?», fragte Finn.
«Die wir zur Begrüßung von Steffi bekommen haben!», erklärte Brit. «Schau mal rein, da sind jede Menge nützlicher Infos drin. Unter anderem auch die Einladung zur Begrüßungsparty am Freitagabend.»
«Verdammt», fluchte Luca. «Es wäre schon so schwer genug gewesen, das Internat nachts heimlich zu verlassen. Aber wenn alle feiern, und niemand schläft …!»
«Ich wette, dass Max und Metin von der Party gewusst haben», sagte Brit. «Die wollen, dass wir Ärger kriegen!»
«Und das werden sie wohl auch schaffen», befürchtete Julia. «Aber deswegen können wir doch nicht kneifen. Wir müssen gegen sie antreten!»
«Und wie willst du unbemerkt das Haus verlassen?», fragte Filip.
Er bekam keine Antwort.
«Houston, wir haben ein Problem», sagte Finn.
Niemand lachte. Kein Wunder, es war ja auch
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