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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Bewegung der Sterne ist so minimal, daß man keinen Unterschied merkt, aber alles, was sich vor dem Hintergrund der ›Fixsterne‹ bewegt, wie beispielsweise ein Planet oder ein Asteroid , befindet sich bei der ›BlinkKomparation ‹ an unterschiedlichen Stellen. Werden nun beide Aufnahmen abwechselnd ein- und ausgeschaltet, wirkt es, als spränge der Himmelskörper, der sich bewegt hat, hin und her. Mit Hilfe des BlinkKomparators hatte Clyde Tombaugh den Pluto entdeckt. Das Verfahren gehörte zum Standardrepertoire der Fotoerkundung, weil man mit seiner Hilfe erkennen konnte, was sich im Zeitraum zwischen zwei Satellitenaufnahmen verändert hatte.
    »Worin besteht die Schwierigkeit?« erkundigte sich Owen.
    »Es ist zu schnell für den zeitlichen Abstand.«
    »Nun, es ist ja ziemlich nah.«
    »So nah nun auch wieder nicht«, sagte sie. »Ich hab mir die Aufnahmen geben lassen, die vor ein paar Wochen gemacht wurden. Das Ding bewegt sich so schnell, daß ich mir fast jeden Abend einzeln vornehmen mußte! Es hat eine hyperbolische Umlaufbahn.«
    »Das gibt es doch überhaupt nicht!«
    »So ist es aber«, sagte Dr. Mouton.
    »Entschuldigung«, mischte sich Jeanette ein. Beide wandten sich zu ihr um. Offensichtlich hatten sie ihre Anwesenheit vergessen. »Was ist eine hyperbolische Umlaufbahn?«
    »Das Objekt bewegt sich zu schnell für die Anziehungskraft der Sonne«, erklärte Dr. Mouton. »Es kann sich auf einer solchen Bahn aus dem Sonnensystem lösen.«
    Jeanette runzelte die Stirn. »Und was könnte eine so rasche Bewegung verursachen?«
    »Beispielsweise große Planeten«, sagte Richard, »wenn sie die Umlaufbahn eines Objekts stören …«
    »Es hat einen eigenen Antrieb«, sagte Mary Alice Mouton.
    »Nun mach aber halblang!«
    »Ich weiß, daß es blöd klingt, Rick, aber eine andere Erklärung finde ich nicht. Ich hab das Ding wochenlang zurückverfolgt , und es hat den größten Teil der Strecke gebremst.«
    »Aber …«
    »Das kann weder an Jupiter noch an irgendeiner anderen Energiequelle liegen.«
    »Natürlich nicht … Mary Alice?«
    »Die Computerzeichnung paßt einwandfrei, wenn man ein angetriebenes Raumschiff annimmt.« Dr. Moutons Stimme war ausdruckslos geworden. »Sonst paßt nichts.«
    Eine Stunde später. Zwei weitere herbeigerufene Astronomen hatten nach Begutachtung der Aufnahmen den Raum kopfschüttelnd verlassen. Einer von ihnen hatte die ersten Bilder als hundertprozentig echt bezeichnet – er hatte sie selbst gemacht. Der andere hatte erklärt, er könne nichts sehen.
    Owen rief die Kollegen in Arizona an. »Laura? Rick Owen am Apparat. Wir haben hier was ganz Merkwürdiges. Habt ihr Aufnahmen aus der vorigen Woche, die den Ausschnitt südlich vom Löwen zeigen?« Er rasselte einige Koordinaten herunter und wartete ein Weilchen.
    »Gut! Habt ihr sie euch angesehen? Könntest du das wohl jetzt gleich machen? Ja, ich weiß, daß es stört, aber glaub mir, es ist wichtig.«
    »Sie halten es ja wohl nicht wirklich für ein großes angetriebenes Raumschiff?« fragte Jeanette.
    Mary Alice sah mit flackerndem Blick zu ihr hin. »Ich habe alles andere probiert, und nichts paßt zu den Werten. Und natürlich habe ich auch die Möglichkeit von Pulsaren bedacht!« Das allerdings verstand Jeanette nicht.
    Sie tranken Kaffee, während Owen telefonierte. Schließlich legte er den Hörer auf. Sein Blick wirkte besorgt. »In Kitt Peak haben sie es gesehen«, verkündete er. »Ein Computerfritze namens Tom Duft. Sie haben es ihm nicht geglaubt. Es ist genau da, wo wir es gesehen haben. Mary Alice, vielleicht macht dir jemand die Entdeckung streitig.«
    »Als ob es mir darauf ankäme. Ich will wissen, was es ist«, gab diese zurück. »Rick, es ist riesig, bewegt sich mit eigener Kraft und kommt auf uns zu!«
    ***
    In Kalifornien war es gegen drei Uhr nachts. Jeanette hörte es dreimal klingeln, dann kam die schläfrige Stimme: »Ja?«
    »Linda. Hier spricht Jenny.«
    »Jenny? Ist was?«
    »Das kann man wohl sagen, Schwesterherz. Ich muß deinen Mann sprechen. Sofort!«
    »Was?« Nach einer Pause fuhr sie fort. »Na schön.«
    »Mach ihm Kaffee«, fügte Jenny hinzu. »Er wird ihn brauchen .«
    Dann hörte sie Major General Edmund Gillespies Stimme. »Was ist los, Jenny?«
    »General, ich muß etwas Merkwürdiges berichten …«
    »General? Sprichst du etwa dienstlich?«
    »Nun – mehr oder weniger. Ja, Sir. ich habe meinen Colonel bereits informiert, und er findet auch, daß es nicht schaden könnte,

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