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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Man hatte ihr gesagt, es handele sich um religiöse Opfer der alten Inselbewohner. Keinesfalls aber konnten diese Pyramiden sehr alt sein. Mauna Loa brach ziemlich häufig aus, und über das Feld, an dem sie gerade vorüberkamen, waren im Verlauf des 20. Jahrhunderts sicherlich mehrfach Lavaströme hinweggegangen .
    An der Gabelung bog sie links ab, und die Straße stieg noch steiler an als zuvor. Der gemietete TriumphSportwagen quälte sich aufwärts. Hier, auf der Seite von Mauna Kea, gab es kaum neue Lavafelder. ›Sie‹ galt als so gut wie erloschen. Es ging kilometerlang durch Weideland, das König Kamehameha einem britischen Seemann geschenkt hatte, mit dem er sich angefreundet hatte.
    Richard Owen erwachte gerade in dem Augenblick, als sie die ›behelfsmäßige‹, aus Holz errichtete astronomische Station erreichten. »Hier bleiben wir«, sagte er. »Ich lade Sie zum Mittagessen ein.«
    Besonders aufwendig war die Anlage nicht. Lange niedrige Baracken, umgeben von Lava und Schlamm und einige Bäumchen , die auf dem Lavafeld zu überleben versuchten. Sie stellte den Wagen neben mehreren Jeeps ab. »Von mir aus können wir weiterfahren«, sagte sie, »ich muß nicht unbedingt etwas essen.«
    »Es ist Vorschrift. Akklimatisierung. Der Gipfel liegt ziemlich genau 4200 Meter hoch. Hier auf 3000 Meter ist die Luft schon ziemlich dünn. Man tut sich schwer, wenn man nicht daran gewöhnt ist – selbst das Gehen ist nicht leicht.«
    Als sie die Holzbaracken erreicht hatten, gab sie ihm im stillen bereits recht.
    Am Rande des Vulkans stand ein halbes Dutzend Observatorien . Richard stellte den Jeep vor dem der NASA ab.
    »Darf ich auch durch das Teleskop schauen?« fragte sie.
    Er lachte nicht. Vielleicht hatte er die Frage schon zu oft beantwortet . »Niemand sieht mehr durch Teleskope. Wir machen nur noch Aufnahmen.« Er ging ihr voraus, durch Korridore mit kahlen Wänden und eine eiserne Treppe hinab in einen mit StahlrohrBüromöbeln eingerichteten Aufenthaltsraum.
    Eine Frau etwa in Jeanettes Alter nippte darin mit gerunzelter Stirn an einer Tasse Kaffee.
    »Mary Alice«, stellte Owen vor, »Captain Jeanette Crichton. Sie macht für das Heer SatellitenFotoerkundungen und dergleichen . Dr. Mary Alice Mouton. Spezialistin für Asteroiden.«
    »Hallo«, sagte Mary Alice mit nach wie vor gerunzelter Stirn.
    »Schwierigkeiten?« erkundigte sich Owen.
    »Tja.« Sie schien Jeanette überhaupt nicht zu bemerken. »Ich wollte dich bitten, dir mal was anzusehen, Rick.«
    »Na klar.«
    Dr. Mouton erhob sich und ging Rick Owen voraus. Kopfschüttelnd folgte Jeanette ihnen durch einen weiteren Gang und eine Treppe hinauf, vorbei an einem unaufgeräumt wirkenden Computerraum. Die sind einer so verrückt wie der andere, dachte sie. Aber damit war ja zu rechnen gewesen.
    Eigentlich hatte sie nicht recht gewußt, was sie erwartete. Sie war zum erstenmal auf Hawaii. Auf Einladung einer Technikervereinigung hatte sie vor deren Kongreß über Satellitenbeobachtung gesprochen und einige Tage Badeurlaub angehängt, wollte vor allem die Sonne genießen. Da sie niemanden kannte, war es bisher ziemlich langweilig gewesen, und sie hatte erwogen , vor ihrer Rückkehr nach Fort Bragg ihre Schwester Linda und deren Mann Edmund zu besuchen.
    Dann hatte sie draußen am Riff Richard Owen kennengelernt . Nach dem Schwimmen hatten sie miteinander gefrühstückt , und er hatte sie zur Besichtigung der Station eingeladen. Aus Andeutungen, die er bei Tisch und auf dem Weg herauf gemacht hatte, glaubte sie schließen zu dürfen, daß er versuchen würde, sich an sie heranzumachen. Sie hatte schon überlegt , wie sie darauf reagieren sollte – einen Schlafsack hatte sie mit.
    Und jetzt schien sie mit einemmal Luft für ihn zu sein.
    Sie folgte den beiden in einen kleinen, vollgestopften Raum. In einer Ecke stand ein großer Sichtschirm. Dr. Mouton machte sich an den Einstellknöpfen zu schaffen, und mit einemmal blitzte auf dem Monitor ein Sternenfeld auf. Einige weitere Handgriffe und die Sterne blinkten – ein, aus; ein, aus. Dabei schien einer von ihnen hin und her zu springen.
    »Ein neuer Asteroid?« wollte Owen wissen.
    »Dachte ich zuerst auch«, sagte Dr. Mouton. »Aber sieh mal genau hin und denk gut nach.«
    Er betrachtete aufmerksam den Bildschirm. Jeanette trat näher , konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Man macht an zwei verschiedenen Abenden Himmelsaufnahmen und vergleicht sie, indem man sie abwechselnd aufblinken läßt. Die

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