Fußfall
hergekommen.«
Halverson sah nachdenklich drein. »Was hätten Sie auch allein ausrichten können? Beim nächstenmal würden Sie einfach erschossen werden. Aber ich möchte doch zu gern wissen, was die da im Osten Geheimnisvolles im Schilde führen.«
»Colonel?« Der Sergeant sprang von dem Panzerfahrzeug herunter. Er schien älter zu sein als Halverson.
»Ja, Luke?«
»Colonel, ich hab gestern abend ‘ne merkwürdige Geschichte gehört, drüben in Collinston.«
»Collinston? Das liegt achtzig Kilometer von hier! Was haben Sie denn da getrieben?«
»Bin mit ein paar von den Jungs hingefahren, um was zu trinken. Sie brauchten uns nicht, denn wir wollten ja noch nicht aufbrechen.«
»Das nächste Mal geben Sie Bescheid, wenn Sie das Lager verlassen.« Er lachte leise vor sich hin. »Also schön, in Collinston haben Sie eine offene Bar gefunden. Vermutlich braucht es mehr als Krieg und Fallschirmjägerangriffe, damit sie in dem Ort die Lokale dichtmachen.«
»Bestimmt. Jedenfalls war da einer, der schon ziemlich viel intus hatte, deswegen hat ihn auch keiner groß beachtet. Er hat gesagt, er hätte einen Elefanten gesehen, einen kleinen, in einem Weidengehölz vor der Stadt. Er glaubte, er wäre vielleicht aus ‘nem Zirkus entlaufen, weil es ein dressierter Elefant war.«
»Dressiert? Wieso das?« fragte Halverson.
»Keine Ahnung.«
»Harry.« Carlotta sprach mit großem Nachdruck. »Harry, das ist einer von den Angreifern. Wir müssen ihn gefangennehmen , und zwar lebend. Vielleicht weiß er etwas über Wes. Harry, wir müssen!«
Harry schluckte. »Klar, aber ich brauch Benzin!«
»Ich zapfe welches aus Davids Wagen.«
»Augenblick mal«, sagte Colonel Halverson. »Das kann ich nicht zulassen.«
»Warum nicht?« wollte Carlotta wissen. »Sie fahren nach Osten. Da werden Sie genug Angreifer zu Gesicht bekommen. Den einen da brauchen Sie nicht.«
»Aber – hören Sie, diese Viecher sind bewaffnet …«
»Es hat dem Mann in der Bar nichts getan«, sagte Carlotta. »Warum hätte der sonst gedacht, daß es dressiert war? Vielleicht … vielleicht hat es sich hingelegt und auf den Rücken gedreht!«
»Großer Gott!« sagte Harry. »Vielleicht hat sie recht.«
»Ja, aber …«
»Colonel, mein Mann war ein Freund des Präsidenten. Präsident Coffey hat ihn persönlich den Außerirdischen entgegengeschickt . Es ist mein Recht zu erfahren, was mit ihm passiert ist. Geben Sie Harry Benzin, und dann führen Sie von mir aus Ihren Krieg! Harry und ich tun das übrige.«
Klar, dachte Harry. Natürlich.
***
»Und ich sage, wir stellen sie.« Evan Lewis war sich seiner Sache sehr sicher. »Zum Teufel, Joe, wir müssen einfach! Wir könne doch die – die Biester nicht in ganz Kansas frei rumlaufen lassen.«
»Ich widerspreche Ihnen ja gar nicht, Captain«, sagte Colonel Halverson, Er ließ den Blick über das Häuflein Männer schweifen , das sich um Juana Morgans Eßzimmertisch versammelt hatte. Evan Lewis, Inhaber eines Landmaschinenhandels mit angeschlossener Reparaturwerkstatt, der die Panzer kommandierte , George Mason, Rechtsanwalt, Kommandeur der sechs Hubschrauber. Der vierte Mann am Tisch war David Morgan, emeritierter Professor für Betriebswirtschaft, Halversons Adjutant und Stabschef. Morgan war der Kleinste in der Runde, und er sprach mit einem abgehackten Ostküstenakzent, der Joe Halverson maßlos auf die Palme brachte. Andererseits mußte er sich eingestehen, daß Morgan der klügste Kopf im Bataillon war.
»Trotzdem gefällt mir die Sache nicht«, sagte George Mason. »Colonel, wir haben keine Ahnung, was da vorne los ist, und auch nicht, was die vom Heer beabsichtigen.«
»Was also sollen wir Ihrer Ansicht nach tun?« erkundigte sich Halverson sarkastisch.
»Auf Befehle warten.«
»Wirklich heldenmütig«, sagte Captain Lewis.
»Genug«, sagte David Morgan leise, aber alle hörten es. »Auf Gezänk können wir verzichten.«
»Und auf welcher Seite stehen Sie, Professor?« Evan Lewis hatte Professor Morgan noch nie ausstehen können, doch sie waren Gäste in seinem Haus, Uniform hin oder her.
»Ich schließe mich Colonel Halversons Ansicht an«, sagte Morgan. »Die Eindringlinge haben da im Osten irgend etwas zu verbergen. Unsere Aufgabe als KavallerieEinheit ist Aufklärung – aber mit Umsicht. Vor allem müssen wir sicher sein, daß die Informationen, die wir bekommen, nützlich sind. Das wird nicht einfach sein. Wie wir wissen, stören sie alle Funkverbindungen , und die Telefone
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