Fußfall
Landsleuten«, gab Admiral Carrell zu bedenken.
»General, tun Sie etwas! Setzen Sie ihnen zu!« sagte der Präsident . »Erteilen Sie ihnen eine Lektion! Gibt es keinen Ort, wo viele von ihnen konzentriert sind und sich keine von unseren Leuten befinden?«
»Keine – nein. Wenige – ja«, sagte Toland.
Der Präsident sah entschlossen auf die Bildschirme. »Statuieren Sie ein Exempel! Sofort! Es wird den Durchhaltewillen im Lande kräftigen.«
»Aber Sir …«
»Das ist ein Befehl, General!«
Toland salutierte. »Ja, Sir. Ich nehme an, Sie wünschen kein Flächenbombardement.«
»Nein. Aber sie sollen nicht nach Gutdünken schalten und walten können. Wir müssen ihnen zeigen, daß wir noch da sind. Wie sonst könnten wir sie aus Amerika vertreiben?«
Warum sind wir eigentlich so sicher, daß wir das können? Fast hätte Jenny das laut gesagt.
»Vielleicht sind wir nicht imstande, sie zu vertreiben«, sagte Admiral Carrell, »sondern müssen sie alle umbringen.«
»Möglicherweise kommt es dahin«, sagte General Toland, »daß wir das Land zerstören müssen, um es zu retten. Neutronenwaffen brauchen wir dafür.« General Toland trommelte mit den Fingern gegen die Glaswand des Raumes. »Wenn sich die Bürger in den Gebäuden befinden, hinter Steinmauern, in Kellern, werden nur die Außerirdischen getötet, weil sie sich draußen im Freien aufhalten. Haben nicht die meisten Häuser in Kansas Keller?«
»Viele«, sagte der Präsident.
»Knapp ein Meter Erde würde die Leute schon schützen«, sagte Toland. »Wir könnten diese Elefanten erledigen, ohne Kansas zerstören zu müssen. Das einzige Problem ist, daß wir keine Neutronenbomben haben.«
»Warum nicht?«
»Die wenigen, die wir besitzen, sind in Europa stationiert«, sagte Admiral Carrell. »Wegen der Proteste in der Öffentlichkeit durften wir sie nie in größerer Anzahl herstellen. Ich habe bei den Labors in Sandia und in Los Alamos angefragt, ob sie nicht ad hoc Waffen mit verstärkter Strahlung herstellen können , aber sie waren nicht in der Lage zu sagen, wie lange das dauern würde.«
»Aber das ist doch verrückt«, sagte der Präsident. »Ein paar tausend Elefanten – wie viele sind es überhaupt?«
»Wir wissen es nicht genau«, gestand Jenny. »Mit Sicherheit weniger als fünfzigtausend.«
»Auch das muß schon ein bedeutender Teil ihrer Bodentruppe sein«, sagte General Toland. »Mehr, als sie sich zu verlieren leisten können. Wenn wir sie alle vernichten, müssen sie uns in Zukunft möglicherweise zufrieden lassen.«
»Sie beherrschen nach wie vor den Weltraum«, gab Admiral Carrell zu bedenken. »Major Crichton, mir scheint, Sie wollen etwas sagen.«
»Ja, Sir«, gab Jenny zur Antwort. »Sie hatten mich aufgefordert , die Science FictionLeute an die Arbeit zu setzen. Es war nicht schwer. Sie haben eine ganze Reihe von Vorschlägen in puncto Kampfführung.«
»Nun?« ermunterte sie der Präsident.
»Sir, ich glaube, es wäre besser, wenn Sie es selbst hörten.«
David Coffey runzelte die Stirn, doch dann stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. »Klar, warum nicht? Wie Sie schon gesagt haben, es sind die einzigen Fachleute, die wir haben.«
***
Bei Einbruch der Dunkelheit war David Morgan noch immer nicht zurück. Also kein Gin, dachte Carlotta. Nur noch drei Finger hoch in der Flasche. Im Keller hatte sie Brombeerwein gefunden. Der würde genügen müssen.
Sie saßen bei Kerzenlicht im Wohnzimmer. Aus der Ferne hörte man Donnergrollen, und weit im Osten und Süden sah man Lichtblitze aufzucken.
Der Himmel war klar. Juana las beim Schein einer Kerosinlampe .
»Machst du dir keine Sorgen?« erkundigte sich Carlotta.
»Doch, natürlich, aber was hilft es? David hat einen guten Wagen mit Allradantrieb und ein Gewehr. Das Telefon funktioniert nicht. Was also sollte ich tun? Sollten wir etwa weglaufen ? Wohin? Die nächsten Häuser liegen kilometerweit von hier entfernt, und Lucy kann so weit ohnehin nicht gehen.«
»Habt ihr keinen zweiten Wagen?«
»Er ist kaputt. Aber selbst wenn er funktioniert, wo wärst du denn lieber als hier?«
»Ich weiß nicht. Willst du ein Glas Wein?«
»Nein.«
Wenn es nach dir ginge, dürfte auch ich nichts trinken. Der Teufel soll dich holen! Carlotta trank einen Schluck Brombeerwein . Er war viel zu süß.
Der Morgen zog hell, klar und wolkenlos herauf, ein herrlicher Tag in Kansas, mit Ausnahme einiger unheilschwangerer schwarzer Wolken, die sich fern im Osten erhoben. Immer noch
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