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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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weder besonders viel noch besonders ausgewogen. Ohne die Apfelsinen der Copeleys und den Zitronenbaum in Graves’ Hinterhof hätten sie kein Obst gehabt.
    Das vom Spiegel unter Kens größten Topf gelenkte Sonnenlicht brachte das Wasser allmählich zum Sieden. Ken goß einige Kellen davon in den ChiliTopf und rückte ihn dann in den Brennpunkt des Spiegels.
    Wie gut, daß seine Frau die Kochbücher dagelassen hatte, so besaß er Rezepte. Wie man ausgewogene Mahlzeiten zusammenstellte , wußte er ohnehin, und manchmal funktionierte auch das Telefon. Wenn die Rüßler auch noch die Leitungen zusammenschossen, konnte man vielleicht eine Kommune gründen. Sein Nachbar war in die Berge geflohen und hatte die Hausschlüssel dagelassen, und, wichtiger noch, ein Schwimmbecken voll Wasser. Wenn man es gut abdeckte, um die Verdunstung zu verlangsamen, hielt der Vorrat sicher bis zu den Regenfällen vor, und die Goldfische würden die Schnaken in Schach halten.
    Auf der anderen Seite der Straße gab es noch den Golfplatz. Auf den großen ebenen Flächen dort ließen sich Zelte errichten, wenn die Kommune wuchs.
    Als die Außerirdischen Kosmograd zerstört hatten, war es ernst geworden, auch für Kenneth Dutton. Schon zwei Jahre zuvor hatte er sich mit Gewächshäusern beschäftigt, dann aber binnen zwei Tagen eins gebaut, aus Kunststoff, Glas, Holz und mit viel harter Arbeit. Er war richtig stolz – es wuchs etwas darin! Man konnte das Gemüse essen! Er hatte noch zwei weitere gebaut, bevor er mit den SteinzeitsuppenParties anfing.
    Schon zwei Uhr durch, und die Offutts waren immer noch nicht da. Na ja, mit dem Fahrrad, dauerte es eben seine Zeit, außerdem waren sie vermutlich unterernährt. Auch Sarge Harris war noch nicht da. Nie wußte man, ob Leute zu spät kamen, weil Einschläge inzwischen auch Stadtstraßen aufgerissen hatten. Seit drei Wochen waren die Rüßler fort. Wann und womit sie wiederkommen würden, wußte niemand.
    Patsy Clevenger traf mit Anthony Graves ein. Graves war klein, rundlich und für einen Mann an die Siebzig recht gesund. Früher hatte er Drehbücher fürs Fernsehen geschrieben. Er brachte einen wahren Schatz mit: Zitronen aus seinem Garten hinter dem Haus und einen Dosenschinken. Ken bot ihm einen Liegestuhl an, von dem aus er wie ein wohlwollender Onkel bei den Vorbereitungen zusehen konnte.
    Ken zog den großen Topf zur Seite, so daß das Chili nur noch leise köchelte. »Noch eine Stunde«, verkündete er und gab Reis und Wasser in einen zweiten Topf, den er in den Brennpunkt des Sonnenspiegels schob. In einen weiteren Topf wanderte Gemüse, es kam als nächstes an die Reihe. Man konnte alles mögliche machen, man mußte sich nur zu helfen wissen. Wo nur Sarge Harris blieb?
    Er traf erst gegen vier ein. »Ich bin spät weggekommen, und dann war noch eine riesige Schlange an der Tankstelle, außerdem hab ich auf drei Märkten Kartoffeln zu kriegen versucht, aber es gab keine.« Zumindest hatte er Eier mitgebracht. Ken bat Cora, Mayonnaise damit zu machen.
    Die Sonne sank, bald würde sie nicht mehr genug Wärme zum Kochen spenden. Für Mayonnaise brauchte man keine, wohl aber für Kaffee. Also lieber gleich Wasser heiß machen – man wußte nie, ob es Gas gab.
    Das Chili war gegessen, man saß beim GemüseCurry . Im großen und ganzen schienen alle Gäste recht munter zu sein. Cora würde wohl über Nacht bleiben, das wäre hübsch, vor allem, da Patsy nicht bleiben zu wollen schien.
    Da es keinen Strom gab, blieb Ken Dutton mit seinen Gästen draußen sitzen. Der Himmel spiegelte die Helligkeit all der Orte zurück, wo es in Los Angeles und im San FernandoTal Strom gab. Gelegentlich tastete sich ein Gast durch die Dunkelheit zur flackernden Kerze vor, deren Schein den Weg zum Bad wies. Bei der nächsten SteinzeitsuppenParty würde es wahrscheinlich auch keine Kerzen mehr geben.
    Einige der Gäste wuschen die Töpfe aus. Über den Abwasch war nicht lange geredet worden: Am besten sah man zu, daß man damit fertig war, bevor Ken den Kaffee auftrug. Jeder fürchtete, nicht wieder eingeladen zu werden, wenn er sich zu offensichtlich drückte.
    Sarge goß Schmutzwasser in einen Gully auf der Terrasse. »Zumindest haben wir sie aus Kansas verjagt«, sagte er.
    Graves, der auf seinem Liegestuhl halb eingeschlafen zu sein schien, sagte: »Tatsächlich? Sie sollen sich ziemlich lange mit dem Plündern von Bibliotheken aufgehalten und dabei … nun, Denkwürdigkeiten gesammelt haben, Dinge, die ihnen

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