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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Wenn Linda den Posten anrief , konnte er mit dem Lastwagen hinfahren und sich als Harry Reddington ausgeben, denn es war inzwischen dunkel. Vielleicht war der Posten sogar schon abgelöst worden. Aber nein. Lieber auf Harry warten. Vielleicht war er schon wieder beim Wagen? Er sah auf die Uhr. Bestimmt nicht. Zu früh. Ich muß noch ein bißchen Zeit schinden
    »Sag ihnen den Namen Reddington.«
    »Was?«
    »Ich konnte ihnen nicht meinen richtigen Namen angeben. Können wir nicht zur Erinnerung an alte Zeiten noch einen zur Brust nehmen?«
    »Vielleicht schäme ich mich dieser alten Zeiten ein bißchen, Roger.«
    »Ich vielleicht auch. Jedenfalls zum Teil. Aber ganz früher, Linda, als du Ed noch nicht kanntest? Hätte ich dich doch bloß geheiratet. Hättest du mich genommen?«
    »Ja. Damals schon.«
    »Das kommt ja wie aus der Pistole geschossen.«
    »Ich habe oft darüber nachgedacht.«
    »Tut es dir leid, daß ich dir keinen Antrag gemacht habe?«
    »Ich hol dir was zu trinken, Roger.«
    »Gute Nacht, Linda.«
    »Auf Wiedersehen, Roger.«
    »Und du meinst, es ist endgültig.«
    »Absolut. Komm nie wieder, Roger! Beim nächstenmal rufe ich die Wachen.«
    »Da wir gerade davon sprechen …«
    »Klar, ich sehe zu, daß sie dich rauslassen. Reddington also.«
    »Einen Kuß noch – zur Erinnerung an die alten Zeiten.«
    »Soviel Whiskey hast du doch nicht getrunken. Also, mach’s gut, Roger!«
    Er stieg die Holztreppe hinab zum Lastwagen.
    »Na, sie hat sich bestimmt gefreut, dich zu sehen.«
    »Harry. Ich hatte gehofft, daß du zurück wärst.«
    »Ja. Komm, laß uns bloß abhauen!«
    »Hast du was rausgekriegt?«
    »Nee.«
    »Schade. Ich hätte dich für intelligenter gehalten. Ich hatte leider Pech. Sie hat sich nicht die Spur gefreut, mich zu sehen.«
    »Das war deutlich zu erkennen. Hier, kriech hinter den Sitz, und ab geht die Post. Hat sie am Tor angerufen, damit die Posten uns rauslassen?«
    »Ja. Wir sind wohl beide zu blöd, um was rauszukriegen.«
    »Nun, vielleicht weiß ich ja doch ein wenig«, sagte Harry. »Auf keinen Fall ist das hier ein Gefängnis.«
    »Was du nicht sagst!«
    »Doch. Wächter gibt es keine, wohl aber scharenweise Schweißer, Schlosser, Installateure und Bauhandwerker. Weißt du, was die meisten von den Jungs machen? Sie schweißen eine unheimlich große halbkugelförmige Stahlplatte zusammen. Was wir da auf den Kais gesehen haben, war nur ein Stück davon. Und weißt du noch was? Hier lagern tausend Atombomben .«
    »Unsinn!«
    »Wenn ich es dir doch sage! Tausend verdammte ABomben !«
    Wozu tausend Atombomben? Schweißer, große Stahlplatte. Atombomben. Unheimlich große halbkugelförmige Stahlplatte. Längst vergessene Erinnerungen stiegen in Roger auf. Freeman Dyson und Ted Taylor. Vorlesungen bei einer Sitzung der L-5Gesellschaft , der Gruppe von Fanatikern, die sich für Weltraumkolonien einsetzten. Aus Stahlplatten und Atombomben wollten die eine ganze Mondkolonie basteln. Macht euch um die Landestelle keine Sorgen, denn da, wo ihr aufsetzt, ist alles topfeben … »Himmelkreuzdonnerwetter!«
    »Was ist?« Harry nahm die Schlüssel aus der Tasche und stieg auf den Fahrersitz.
    »Nichts.« Rein kommt man. Wenn sie aber den Wagen auf dem Rückweg durchsuchen …
    Roger wartete, bis sich Harry ganz auf das Fahrzeug konzentrierte . Dann nahm er die große Wagenheberkurbel vom Kabinenboden und erhob sich leise.
    »Reddington?« sagte der Wachmann. Erleichtert seufzte Roger auf. Wie er sich schon gedacht hatte, hatte die Schicht gewechselt . Am Tor stand ein neuer Wächter. Er leuchtete Rogers Gesicht mit seiner Taschenlampe an. Roger kniff die Augen gegen den blendenden Schein zusammen und verzog dabei das Gesicht.
    »Könnten Sie mal die Decke wegziehen?«
    »Klar.« Roger wandte sich um und hob die Decke hinter den Sitzen hoch. Wenn ich jetzt da läge …
    Der Wachmann war gründlich. Er spähte hinter die Sitze und unter den Wagen. Er prüfte den Passierschein, kontrollierte die Vermerke auf dem Laufzettel und verglich Uhrzeiten.
    Doch er war so rücksichtsvoll, Roger nicht noch einmal mit der Taschenlampe in die Augen zu leuchten …
    ***
    Harry erwachte in einem Raum mit kahlen Wänden. Er lag auf einer Pritsche. Zwei Militärpolizisten der Luftstreitkräfte saßen an einem Tisch am anderen Ende des Raums. Als Harry stöhnend die Augen aufschlug, ging einer von ihnen hinaus.
    »Was, zum Teufel, ist hier los?« wollte Harry wissen.
    Er bekam keine Antwort. Der Militärpolizist

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