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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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unecht.
    Schutzhelme waren neben der Tür aufgestapelt. Zwar trug Harry keinen, aber seine Kleidung unterschied sich kaum von der der anderen. An den Tischen wurde bereits eifrig dem Bier zugesprochen. Aus den Augenwinkeln sah Harry jemanden einen Krug leeren, einen weiteren bestellen und einen Schluck daraus trinken, während sich der große runde Tisch um ihn füllte. Der Junge ist bestimmt schon soweit, daß er gern redet.
    Auch Harry bestellte einen Krug. Der Mann hinter der Theke sah neugierig auf sein Geld. »Wohl neu hier, was?« fragte er.
    »Ja.«
    Die mattblauen Scheine, die er herausbekam, trugen den Aufdruck »Ersatzgeld NordwestGetreide Projekt «.
    Harry ging mit seinem Krug an den großen Tisch. »Stört es, wenn ich mich dazu setze?«
    »Nur zu!« Der Mann mit dem kurzgeschnittenen weißblonden Haar war größer und breiter als Harry und hatte Hände von eindrucksvoller Größe.
    Dem Tonfall nach kam er aus dem Süden. Viele hier reden so. Sind alle nicht aus der Gegend. Warum nicht? Harry setzte sich neben ihn und steckte seine Banknoten aus Colorado Springs erst ein, nachdem der andere sie gesehen hatte. Damit er merkt, daß ich neu hier hin.
    »Whitey Lowenstein«, stellte sich der andere vor. »Und du?«
    »Man nennt mich den Roten Harry.«
    Lowenstein lachte. »Kann ich mir denken. Zu welcher Gruppe gehörst du?«
    »Nun …«, druckste Harry herum.
    »Ich verstehe«, sagte Lowenstein und lächelte. »Das gibt sich nach einer Weile. Die ganze Geheimnistuerei ist maßlos albern. Ich bin Schweißer.« Er musterte Harry aufmerksam. »Ich wette um ‘nen Krug, daß ich rauskrieg, was du machst.«
    »Ist gebongt.« Harry tat demonstrativ einen tiefen Zug.
    Lowenstein klopfte Harry auf die Brusttasche. »Hmm. Kein Dosimeter. Vielleicht hast du’s auch weggesteckt. Saubere Kleidung. Kräftiger Bursche. Bist du gebildet?«
    Harry lachte. »Ja, in der Schule des Lebens.«
    »Nun, ich hab so ein Gefühl. Alle Neulinge kriegen eingetrichtert , ›Feind hört mit‹, aber du hast überhaupt nichts gesagt. Bestimmt bist du ein Atomheini, Harry.«
    In einem Rüßlergefängnis? »Ich zahl dir den Krug, und wir vergessen die Sache.« Was, zum Henker, mag das sein, ein Atomheini?
    Eine Stunde später wußte er es. Es war nicht schwer zu erfahren – alle im Lokal waren im Bilde.
    Irgendwo in Bellingham – niemand schien genau zu wissen oder auch nur genau wissen zu wollen wo – lagerten über tausend Atombomben. Die Atomheinis kümmerten sich um sie. Tausend Atombomben! Ach du große Scheiße! Was tu ich hier bloß?
    ***
    »Du mußt von hier verschwinden, Roger.«
    »Linda, was wird hier gespielt?«
    »Glaub mir, es geht dir besser, wenn du es nicht weißt.«
    Ein eiskaltes Weib. Mein Gott – »Linda, du machst mir richtig angst!«
    »Das will ich hoffen.«
    Noch nie hatte er sie so sprechen hören. »Was, glaubst du eigentlich, habe ich vor? Das finstere Geheimnis der gefangenen Außerirdischen enthüllen? Meinst du wirklich, ich wüßte nicht, was hier gespielt wird?«
    Sie sah nachdenklich drein. »Ich habe dich nie für dumm gehalten, Roger.«
    »Sieh mal, Linda, ich könnte doch einfach warten. Und wenn Ed zurückkommt …«
    »… bist du nicht mehr hier.«
    »Linda, ich gebe auf. Was soll ich tun?«
    »Verschwinden, und dich nie wieder hier sehen lassen!«
    »Das war deutlich!«
    »Und warum bist du dann noch da?«
    »Linda, ich bin Tausende von Kilometern gekommen, um dich zu sehen!«
    »Ich habe dich nicht darum gebeten.«
    »Schon, aber sonst war ich immer willkommen. Ich weiß, daß du mich nicht gerade liebst, aber zumindest könntest du nett sein.«
    »Das ist alles vorbei, Roger.«
    »Das meinte ich nicht mit ›nett‹.« Roger seufzte. Schlagartig wurde ihm klar: Es ist aus.
    Da ist noch was anderes – »Sieh mal, ich wollte dich wiedersehen . Aber ich hab eine Freundin in Colorado Springs, wahrscheinlich heirate ich sie. Ich weiß nicht, warum ich zuerst mit dir darüber sprechen wollte, aber so ist es nun mal.« Das hat gesessen!
    »Ich … wer ist sie?«
    »Sie heißt Rosalee. Linda, du wirst es nicht glauben, ich hab sie auf der Straße kennengelernt.«
    Sie lachte. »Nein, das glaube ich wirklich nicht.«
    »Aber es stimmt, und sie ist großartig.«
    »Hat sie dich durchschaut, Roger?«
    »Besser als du.«
    »Dann solltest du sie wirklich heiraten«, sagte Linda. »Und zwar bald. Das Problem besteht darin, dich hier rauszuschaffen. Ich ruf am Tor an.«
    Roger fuhr sich durch den Bart.

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