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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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kriegen, erfährt es niemand. Sie sperren mich ein, Geheimhaltung, die ganze Stadt ist ein riesiges Gefängnis. Die Aussichten stehen gut, daß sie mich schnappen und einfach verschwinden lassen, eine Unperson aus mir machen. Ich brauche diesen Rückhalt. Vielleicht brauche ich noch was – jemand muß mir aus Bellingham raushelfen. »Ist Fox da?«
    »Im Gewächshaus.«
    John Fox. Wenn es jemand aus Bellingham raus und nach Colorado Springs schafft, dann Fox. Er hat überall Freunde. Schon, daß ich es ihm sage, kann mir Rückhalt verschaffen.
    Der Geruch, der im Gewächshaus hing, hatte etwas Beruhigendes an sich. Es roch nach Leben, nach Pflanzen und fruchtbarem Boden, nach Wachstum und Zerfall.
    John Fox wandte sich bei Rogers Eintreten nicht um. Er war noch dürrer, als Roger ihn in Erinnerung hatte. Das Wildlederhemd und die Lederhose schlotterten ihm um die Knochen. Er goß Schößlinge in einer Pflanzschale. »Die müssen in ein paar Tagen umgepflanzt werden«, sagte er.
    »John?«
    »Ja – Roger? Was gibt es?«
    »Die Marine bunkert unten im Hafenkomplex tausend Atombomben.«
    Fox wandte sich um und sah Roger mit aufgerissenen Augen an. »Warst du etwa da?«
    »Ja. Tausend Atombomben, und sie schweißen eine riesige Stahlhalbkugel zusammen. Ed Gillespie leitet das Ganze. Was sagst du dazu?«
    »Orion.« Ein Lächeln flackerte auf und erstarb. »Sie bauen einen Orion.«
    »Ja, und kannst du dir vorstellen, was mit Bellingham passiert , wenn sie das Ding starten?«
    Fox nickte. »Willst du das veröffentlichen?«
    »Veröffentlichen? Ich sage es erst mal dir. Zumindest könnt dann ihr in der Wagenburg die Köpfe einziehen, wenn es losgeht . Aber was ist mit Bellingham? Sollten nicht zumindest die Einwohner davon erfahren?«
    Fox nickte wieder. »Und wer noch?«
    Das war der springende Punkt. »John, da bin ich nicht ganz sicher. Möglicherweise kann man es den Leuten nicht sagen, ohne daß es auch die Rüßler erfahren. Andererseits …«
    »Dir wird schon was einfallen.«
    Völlig überraschend schlug Fox zu. Roger knickte zusammen . Etwas ungeheuer Schweres bohrte sich durch seinen Solarplexus nach hinten gegen die Wirbelsäule. Durch einen Schleier des Schmerzes versuchte er sich zu orientieren. Fox’ knochiger Ellbogen lag um seinen Hals und drückte ihm die Luft ab. Er wurde fortgeschleift.
    Wegen des Drucks konnte er nur flüstern. »Ich wollte es … nur dir sagen … dir … Weiter hatte ich … noch nicht gedacht. John, laß mich …«
    Fox stieß mit der freien Hand eine Tür auf. Roger schlug wild um sich. Der Ellbogen wurde mit aller Kraft abgewinkelt. Gott im Himmel, Fox war unglaublich stark. »Deine Sorte kenne ich«, sagte Fox. »Du bist wild auf den PulitzerPreis und würdest die Geschichte veröffentlichen, komme, was da wolle. Wenn es nicht anders ginge, würdest du es sogar den Außerirdischen erzählen.«
    Roger wurde nach vorn gerissen. Fox’ Gewicht drückte ihn nach unten, mit dem Gesicht ins Wasser. Rogers Hände krallten sich um etwas Kühles, Glattes, und er stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Der Rand einer Toilettenschüssel. Er wurde in einer Toilettenschüssel ertränkt … und bekam sein Gesicht nicht hoch genug aus dem Wasser … Seine Kräfte schwanden, er bekam keine Luft mehr. Ich hatte doch noch gar nichts Endgültiges beschlossen!
38 Gebete
    Höret zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat,
    die da Augen haben, und sehen nicht,
    Ohren haben, und hören nicht!
    J EREMIA 5, 21
Zeit: Zehn Monate nach dem Fußfall
    Grifflingsschiff Neunundvierzig brachte Vitamine für die gefangenen WinterheimEingeborenen , Pflanzen und gefrorenes Fleisch zur näheren Untersuchung, Saatgut, Kleintiere und einen Jungelefanten. Außerdem kehrten mit ihm drei raumgeborene Krieger für die Paarungszeit zurück. Als Tshintithpitmäng eintraf, wurde er unverzüglich zur Beisetzungsgrube beordert.
    Wer mochte wohl gestorben sein? Der Wächter an der Zugangsschleuse , der ihm den Befehl übermittelt hatte, wußte nichts. Tshintithpitmäng war nach Winterheim in den Krieg gegangen, hatte das Raumschiff vor Beginn der Paarungszeit verlassen, keinerlei Kontakt gehabt … und obwohl der Geruch der Paarung in der Luft hing, empfand er nichts als Furcht. Wer war während seiner Abwesenheit gestorben?
    Eine kleine Verzögerung war wohl nicht schlimm, und so machte Tshintithpitmäng einen Umweg durch den Garten.
    Er fand ihn nicht so vor, wie er erwartet hatte.
    Der Garten war klein, beengt. Die

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