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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Flugzeug. Aus dem war ja nichts geworden, aber das hier …
    Als ihn das Telefon um ein Uhr nachts weckte, hatte ihn das nicht im geringsten überrascht. George TateEvans erteilte der Familie Shakes den Auftrag, nach Bellingham zu fahren.
    Ich lasse mich nicht kommandieren, dachte Bill, sagte aber nichts, sondern überlegte bereits, was wohl sein Vorgesetzter zu der überraschenden Bitte um eine oder zwei Wochen Urlaub sagen würde. In einer Hinsicht hatte George recht: für so etwas wie diese Sache war die Wagenburg gedacht.
    Zwar war es immer noch ein Spiel, aber jetzt wurde um Punkte gespielt. Bill war nicht sicher, wie die Kinder dazu standen. Miranda und Kevin hatten ihre eigenen Sorgen, und Karl und Owen kamen in ihrer neuen Schule nicht besonders gut zurecht. Sie hätten die Kinder niemals so spät im Schuljahr umschulen sollen. Aber alle taten brav ihre Arbeit im Gemüsegarten und kauften riesige Mengen Lebensmittel ein.
    Bill versuchte, nicht an die Kosten zu denken und auch nicht an die Störungen ihres gewohnten Lebens, die das Ganze mit sich brachte. Er konnte die ›Krieg der Sterne‹Haltung seiner Kinder nicht recht verstehen … und es war ihm auch unerfindlich , daß George und Vicki die Sache so todernst nahmen. Gwen schwankte. »Vicki macht sich richtig Sorgen«, hatte sie gesagt.
    »Sieh das Ganze als Probealarm an«, hatte er ihr geraten. »Wir merken, wo noch Macken sind, und wenn später mal was passiert, wissen wir genau, was wir zu tun haben.«
    Das klang nicht unvernünftig.
    ***
    Max Rohrs sagte an jenem Abend im Bett zu seiner Frau Evelyn , die in einem Buch las: »Ich glaub, ich mach Bill Shakes nervös.«
    Ohne ihre Lektüre zu unterbrechen, fragte sie: »Hast du nicht gesagt, daß er klein ist?«
    »Ja. Er reicht mir nicht mal bis zur Schulter. Seine Frau ist so wie er, nur ein Stück breiter, und die Jungs sind ‘nen ganzen Kopf größer. Ich hab das Gefühl, er versteckt was.«
    »Leichen?«
    Das sagte sie nicht etwa, weil es sie interessiert hätte, sondern einfach, um etwas zu sagen. Max, der das merkte, lachte. »Nein, keine Leichen – aber mir liegen da zu viele Leitungen auf dem Grundstück. Jetzt haben sie schon wieder ‘ne neue Sickergrube anlegen lassen, und ich glaub nicht, daß die nötig ist. Ich will dir was sagen, das sind bestimmt so Überlebensfritzen.« Er drehte sich auf die andere Seite. »Bestimmt haben sie Schußwaffen, riesige Lebensmittelvorräte und ‘nen Bombenkeller. Wahrscheinlich unter dem Tennisplatz, den ich für sie gegossen hab.« Er runzelte die Stirn. »Seit einer guten Woche sind die wie aufgescheucht.«
    »Ich hab heute von Linda gehört«, sagte seine Frau, übergangslos , wie es schien.
    »Linda? Wie kommst du jetzt auf die?«
    »Gillespie. Sie ist wieder in Washington. Der Präsident hat Ed und Wes Dawson zur Ausbildung nach Houston geschickt. Endlich darf Wes in den Weltraum.«
    Neid beschlich Max. »Gut für ihn.«
    »Linda wohnt in Flintridge. Ihre jüngere Schwester Jenny – du erinnerst dich doch noch an sie? – hatte was mit der Entdekkung des außerirdischen Raumschiffs zu tun.«
    »Ach, das macht den Shakes wohl so nervös. Die Leute richten sich da bestimmt aufs Überleben ein.« Die Erwähnung Lindas ließ ihn daran denken, wie er seine Frau kennengelernt hatte. Er war damals als Matrose in Washington auf Landurlaub gewesen und hatte nicht gewußt, wo er die Nacht verbringen sollte. Jemand hatte ihm empfohlen, es einmal im Gemeindehaus nahe der National Cathedral zu versuchen.
    Dort hatten sich zahlreiche junge Frauen befunden, eine so hochnäsig wie die andere, bis auf Evelyn und ihre Freundinnen Linda und Carlotta. Auch sie studierten am College, aber sie schämten sich nicht, mit einem einfachen Unteroffizier gesehen zu werden.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn auch Evelyn die Nase hoch getragen hätte, dachte Max. Aber nicht für mich. Daß seine Frau klüger war als er, störte ihn nicht, und daß sie ihn rückhaltlos liebte, verblüffte ihn immer wieder.
    Drei Wochen später war sie schwanger geworden. Keine Sekunde lang hatten sie über Abtreibung gesprochen. Sie ließen sich in der Kirche trauen, in deren Gemeindehaus sie einander kennengelernt hatten, und der Hochzeitsempfang fand auf Flintridge statt. Viele Angehörige Evelyns waren gekommen und auch Verwandte Lindas und Carlottas, wichtige Leute, die über Max’ Zukunft gesprochen hatten und über Anstellungen, die er bekommen konnte. Es sah ganz so aus, als sei

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