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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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»Ein deutliches Beispiel dafür sind die Engel.«
    »Sicherlich sind die christlichen Kirchen an diesem Raumschiff interessiert«, äußerte sich der Bischof der Episkopalkirche , »aber ich kann mich nicht der Ansicht anschließen, daß die Existenz Außerirdischer die Offenbarung widerlegt.«
    Jeri Wilson hörte nachdenklich zu. Sie hatte an diesem Sonntagnachmittag ganz gegen ihre Gewohnheit den Fernseher eingeschaltet und war in dieser aus dem Kardinal der römischkatholischen Kirche, dem Bischof der Episkopalkirche von Kalifornien, zwei protestantischen Geistlichen und dem Historiker Professor Boyd von der Universität von Kalifornien bestehenden Diskussionsrunde gelandet. Letzterer schien als Moderator zu fungieren und zugleich die anderen Teilnehmer durch provokante Äußerungen zu verunsichern.
    »Und wenn sie nun noch nie etwas vom Christentum gehört haben?« fragte Boyd jetzt, »weder Berichte über Götter besitzen, keinerlei Vorstellung von Sünde und keinen Begriff von Erlösung ?«
    »Das würde an den Tatsachen unserer Offenbarung nichts ändern«, gab Kardinal Manelli zur Antwort. »Daran, daß die Auferstehung in unserer Geschichte stattgefunden hat, kann kein Raumschiff rütteln. Wir werden es ja bald genauer wissen, warum also spekulieren? Wenn Sie aber schon fragen wollen ›Und was, wenn?‹, ließe sich auch die Frage stellen: Und was, wenn sie sowohl das Alte und das Neue Testament haben oder schriftliche Überlieferungen, die eine erkennbare Beziehung zu diesen aufweisen?«
    Das wäre in der Tat interessant, dachte Jeri.
    »Ich wette, daß, was wir finden werden, mehrdeutig ist«, sagte einer der protestantischen Geistlichen. »Gott scheint nie eindeutige Äußerungen zu machen.«
    »Das kommt Ihnen nur so vor«, sagte Kardinal Manelli. Die anderen lachten, aber in Jeris Ohren klang es gequält.
    Es klingelte an der Haustür. Sie ging öffnen, obwohl sie die Sendung gern weiterverfolgt hätte. Melissa rannte durch den Flur und erreichte die Tür vor ihr.
    Davor stand ein rothaariger Mann, dessen Bart schon ins Weiße spielte. Sein Bauch quoll über den Rand seiner Bluejeans, und er wäre unter keinen Umständen in der Lage gewesen, seine Jeansjacke zu schließen. Unwillkürlich tat Melissa einen Schritt zurück, dann lächelte sie. »He, Harry!«
    »Hallo«, begrüßte ihn Jeri. »Was führt dich hierher?« Sie trat zur Seite, um ihn einzulassen, und ging ihm zur Küche voraus. »Bier?«
    »Gern, danke«, sagte Harry. Begierig nahm er die Dose entgegen . »Ich bin auf dem Weg zu Ken Dutton und dachte, ich schau mal kurz rein.«
    Melissa war wieder auf ihr Zimmer gegangen. »Das kannst du deiner Großmutter erzählen, Harry«, sagte Jeri.
    Er zuckte die Achseln. »Na schön, ich will was von dir. Ich muß aus meiner Wohnung raus.«
    »Allmächtiger, Harry, du erwartest doch wohl nicht, daß ich dich beherberge?«
    Er sah leicht gekränkt drein. »Du braucht es gar nicht so zu betonen.« Dann grinste er. »Nee, ich dachte nur, vielleicht könntest du bei den Leuten von der Wagenburg ‘n gutes Wort für mich einlegen. Ich könnte jederzeit nach Bellingham fahren .«
    »Harry, die wollen dich nicht.« Sie sah, daß ihn das traf. Aber jemand mußte es ihm sagen. Harry hatte gelegentlich für die TateEvans und auch für die Wilsons Aushilfsarbeiten gemacht, und obwohl ihn nie jemand ermuntert hatte, der Wagenburg beizutreten, wußte er Bescheid, weil David mit ihm darüber gesprochen hatte.
    Harry zuckte gleichmütig die Achseln. »Dutton wollen sie auch nicht, aber dich.«
    »Möglich, ich bin aber nicht sicher, ob ich möchte.«
    Harry sah erstaunt drein.
    »Ich überlege, ob ich an die Ostküste geh, zu David.« Nicht jetzt, hat er gesagt. Aber jedenfalls hat er nicht nein gesagt!
    ***
    Linda Gillespie trank ihren Margarita in einem Zug aus und stellte das Glas dann ein wenig zu laut auf den Tisch. Auch ihre Stimme war für die im Schummerlicht liegende Cocktailbar des Mayflower zu laut. »Verdammt noch mal, es ist einfach nicht recht!«
    Carlotta Dawson hob die Schultern. »Du hast doch gewußt, was dir bevorstand, als du einen Astronauten heiratetest! Aber denk mal an mich: ich hatte gedacht, ich krieg ‘nen netten Anwalt.«
    »Sie hätten uns zumindest mit nach Houston nehmen können .«
    »Wenn du so viel Zeit hast«, sagte Carlotta, »ich hab zu tun. Irgend jemand muß sich um seine Karriere kümmern, und Wes tut das jetzt garantiert nicht, wo er die Chance hat, an einem Raumflug

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