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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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– ach was! Wenn ich noch länger warte, fahre ich womöglich nie ab.
    Er hat es nicht über sich gebracht, ja zu sagen, aber jedenfalls hat er nicht nein gesagt. Und das genügt mir! »Melissa, schnall dich an! Wir haben einen langen Weg vor uns.«

II Ankunft
10 Die Ankunft
    Warum treffen wir uns auf der Brücke der Zeit,
    um einen Gruß auszutauschen und voneinander
    zu scheiden?
    K ASIDAH des H ADSCHI A BDU EL JASDI
Zeit: Stunde Null
    Militärtechniker hatten überall im Oval Office Fernsehempfänger angebracht, unter anderem auch am Arbeitstisch des Präsidenten . Die Bildschirme zeigten die Kommandozentrale der sowjetischen Raumstation Kosmograd. Zur Zeit geschah dort nichts.
    So groß das Arbeitszimmer des Präsidenten war, es herrschte drangvolle Enge darin. Außer ihm selbst und Mrs. Coffey war der größte Teil des Kabinetts anwesend, Mitarbeiter, Diplomaten , Fernsehleute.
    Jenny nahm im Hintergrund Platz, möglichst weit von den Fernsehkameras entfernt. Theoretisch war sie stellvertretend für Admiral Carrell anwesend, sie sollte den Präsidenten beraten, aber selbst wenn er etwas mit ihr hätte besprechen wollen, wäre in diesem Affenzirkus keine Möglichkeit dazu gewesen. Alle wanderten im Raum herum – mit Ausnahme der Männer, deren Aufgabe der Schutz des Präsidenten war.
    Sie waren leicht aus der Menge zu erkennen, wenn man erst einmal wußte, worauf man zu achten hatte. Sie behielten nicht den Präsidenten im Auge, sondern die Menschen, die zu ihm hinsahen. Jenny gelang es, Jack Clybournes Blick auf sich zu lenken und zwinkerte ihm zu. Sinnlos – im Dienst reagierte er nicht.
    Er sah nicht glücklich aus. Jenny konnte sich den Grund denken, denn sie war zufällig Zeugin eines Gesprächs zwischen einem Vorgesetzten und Präsident Coffey geworden. »Mr. Dimming«, hatte der Präsident gesagt, »ich weiß Ihre Beweggründe zu schätzen. Doch ich habe dem Land gesagt, daß ich vom Oval Office aus zuzusehen gedenke, also werde ich das tun. Schluß der Debatte.«
    Da man zu dem Medienspektakel ausgewählte Vertreter von Presse, Rundfunk und Fernsehen eingeladen hatte, war auch die Anwesenheit von Sicherheitskräften erforderlich. Sie kannten jeden der Reporter und Kameraleute. Obwohl Jack sehr gelöst aussah, merkte Jenny, daß er sich Sorgen machte. Die Sicherheitsberater hatten dem Präsidenten empfohlen, einen bombensicheren Schutzraum aufzusuchen.
    Und jetzt erwarten wir es hier, dachte Jenny, im berühmtesten Amtszimmer der Welt, aber nur als Zuschauer. Die Akteure sind die Sowjets. Alle Computerprojektionen zeigten deutlich , daß das Raumschiff der Außerirdischen auf Kosmograd zusteuerte. Lediglich der genaue Zeitpunkt seiner Ankunft dort war ungewiß.
    Sie sah auf die Uhr. Es war schon weit nach Mitternacht. Die WeltraumReisenden waren überfällig. Draußen gab es Kaffee, aber wenn sie hinging, würde wahrscheinlich jemand ihren Stuhl besetzen. Besser also warten …
    Die Fernsehschirme zeigten einen Augenblick lang nichts, dann erkannte man die Schwärze des Weltraums. Von fern zuckte und blitzte etwas.
    ***
    Bisher war in den Teleskopen von der Erde und der Erdumlaufbahn aus lediglich ein langgezogener bläulichweißer Lichtschein und ein undeutlicher Schatten an dessen Spitze sichtbar gewesen. Als sich die riesige Masse nunmehr Kosmograd näherte , änderte sich etwas. Lichter blinkten in einem sich drehenden Ring um die Flamme wie Glühlampen bei einer Jahrmarktreklame .
    In der Kommandozentrale von Kosmograd drängten sich acht der Besatzungsmitglieder, die vier anderen waren anderswo unabkömmlich. Wes Dawson betrachtete das vom Teleskop auf einen Bildschirm von halber Wandgröße geworfene Bild des Raumschiffs. Nur noch Minuten trennten sie von ihm. Er verdrängte die Vorstellung, was geschehen würde, wenn es ein wenig zu schnell herankam. Es bremste stark ab, bisher ohne seine Zusatztriebwerke einzusetzen: an die sechs Dutzend winzige Triebwerke, weit kleiner als der Hauptantrieb und wohl auch weniger leistungsfähig.
    Symmetrisch angeordnet. Sechzehn pro Viertelkreis. Wes Dawson lächelte entzückt. Genau vierundsechzig: die Außerirdischen hatten ein Achtersystem! Es konnte natürlich auch ein Vierer- oder Zweiersystem sein …
    Der von diesen Zusatztriebwerken ausgehenden Strahlung nach zu urteilen, arbeiteten sie mit Kernverschmelzung oder Kernspaltung. Warum hatte das Raumschiff der Außerirdischen nicht früher gebremst?
    Es hatte auf keinen Kontaktversuch reagiert.
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