Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
beunruhigend.«
    »Nur geht so etwas allzu häufig einer Invasion voraus. Nun, diesmal vielleicht nicht. Mütterchen Rußland begrüßt die ersten Besucher aus dem interstellaren Raum. Sie werden als erstes hierherkommen; kein intelligentes Wesen läßt bei der Landung einen potentiellen Feind über sich. Dieser Erfolg wird die Mondlandung der Vereinigten Staaten in den Schatten stellen.«
    »Brauchen wir unbedingt Besucher, die unserem Triumph zusehen? Man könnte das Ganze doch aufzeichnen und im Fernsehen übertragen.«
    »Ich kann mir einen weiteren Zweck des Unternehmens denken. Wenn die Außerirdischen ankommen, sieht es so aus, als verträten wir die ganze Welt … Es spielt keine Rolle. Sicherheitsfragen betreffen mich nicht. Ich kann unseren ausländischen Besuchern verbieten, bestimmte Teile der Station zu betreten, und der Besatzung, technische Einzelheiten mit ihnen zu besprechen. Trotzdem kann das eine oder andere durchsikkern , das ist nun einmal so. Aber der Vorwurf dafür wird nicht Arwid Rogatschow treffen.«
    ***
    Der Kleinlaster keuchte den Coldwater Canyon hinauf. Harry saß im Fahrtwind fröstelnd hinter der Kabine auf der Pritsche und hielt seine alte Gitarre an sich gepreßt. Für einen Maitag in Los Angeles war es ausgesprochen kalt. Doch kalt oder nicht, der Kleinlaster war besser, als zu Fuß zu gehen. Es war nett von Arline, ihn mitzunehmen. Nur schade, daß noch fünf andere Leute mitfuhren, sonst hätte er nicht auf der Ladefläche zu sitzen brauchen.
    Es war ein schöner Abend in der Sunset Bar gewesen, wo er spielte, damit man ihn freihielt und ihm vielleicht auch etwas Kleingeld zukommen ließ. Früher einmal hatte sich Harry für einen guten Unterhaltungskünstler gehalten, aber damit war seit seinen beiden Autounfällen Schluß. Immerhin ging er seither am Krückstock, und das hing nicht nur mit der anwaltlich verordneten Fettleibigkeit zusammen. Es war schlimmer als nur Pech. Kopf und Rücken schmerzten, und er verfluchte die beiden Mistkerle, die ihn auf diese Weise zum Krüppel gefahren hatten. Bei der Gelegenheit fluchte er gleich mit auf die Versicherungsgesellschaften , die trotz der Ratschläge seiner Anwälte, psychische Dauerschäden und Arbeitsunfähigkeit geltend zu machen, keinen roten Heller herausrückten.
    Ruby drängte sich an ihn. Die Wärme tat ihm wohl. »Kommst du mit zu mir?« fragte sie.
    »Täte ich rasend gern«, sagte Harry. Wer schläft schon gern allein? »Aber du weißt ja, ich muß auf ein Haus aufpassen.«
    »Dann nimm mich doch einfach mit.«
    »Das geht nicht«, sagte Harry. Er wollte es nicht. Ruby war vor zehn Jahren eine liebevolle, angenehme Partnerin gewesen, und nicht nur im Bett. Naiv, aber nett. Vielleicht hatte er erwartet , daß sie erwachsen würde, aber nein – gewachsen war sie, und zwar vor allem in die Breite: sie wog bestimmt ihre achtzig Kilo. Damals war sie sanft und anschmiegsam gewesen. Jetzt, da sie schwabbelig war, fiel ihre geringe Intelligenz noch mehr auf. Arline, ja, das wäre was, aber die lebt bei ihrem Alten, und mit dem ist nicht zu spaßen.
    Einen Augenblick lang erwog Harry den Gedanken. Arline käme bestimmt mit. Es würde ihr im Haus Dawsons riesig gefallen. Aber …
    … dein Ehrenwort haben wir zur Kenntnis genommen. Mist! Der Wagen war jetzt ganz in der Nähe. Harry klopfte an die Scheibe der Kabine. Der Kleinlaster fuhr an den Straßenrand. Er kletterte herunter und winkte Arline zu. »Danke«, rief er.
    »Bist du sicher, daß du allein klarkommst?« fragte sie.
    »Bestens«, sagte Harry. Er wartete, bis sie den Hügel hinauf und um eine Kurve verschwunden war und machte sich dann auf den Anstieg zu Dawsons Haus.
    Das würde ihm guttun, mußte es einfach. Seine Beine kamen ihm schon viel muskulöser vor als noch vor einigen Tagen.
    Er spürte die kleine Beretta schwer in seiner Hemdtasche. Ihm war klar, daß er sie hätte zu Hause lassen müssen. Besonders viel nützte sie mit dem mickrigen Kaliber 6,35 mm nicht, und wenn ihn die Bullen damit erwischten, würden sie nur um so schlimmer auf ihm herumhacken. Aber es war alles, was er hatte, und in dieser Gegend gab es nun einmal ein paar böse Menschen.
    Die einzige Waffe ist es ja nicht, dachte er. Er hatte sich im Haus umgesehen – Wes hatte bestimmt damit gerechnet und ihm wohl deswegen auch das Geldversteck verraten. Dabei hatte er die Militärpistole vom Kaliber 11,43 mm gefunden, die Wes auf Harrys Rat für Carlotta gekauft hatte, doch die hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher