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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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ein.
    »Herrgott!« rief Ted Griffin. »Diese wahnsinnigen Russen haben es tatsächlich getan!«
    Man hörte schwach die Stimme des Admirals. »Einer meiner Berater sagt, es könne sich um eine mechanisch wirkende kinetische Waffe handeln. Eine sowjetische Atomrakete sei es mit Sicherheit nicht, die könnten noch nicht hier sein.« Wieder eine Pause. »Hier laufen gerade weitere Berichte ein, aus Alaska, Colorado, Mississippi – Mr. President, wir werden bombardiert, aber offenbar aus dem Weltraum. Bekomme ich die Erlaubnis zurückzuschießen?«
    David Coffey sah auf seine Frau. Sie erschauderte. »Auf wen?« wollte der Präsident wissen.
    »Auf die Außerirdischen«, gab Admiral Carrell zur Antwort.
    »Nicht die Sowjets?«
    »Noch nicht.«
    »Ted?« wandte sich David Coffey an den Verteidigungsminister .
    »Sir?« Er sah zehn Jahre älter aus als noch vor wenigen Minuten .
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, Carrell zur Kriegsführung im Weltraum zu ermächtigen, ohne daß er gegen die Sowjetunion losschlagen kann?«
    »Nein.«
    »Aha. Jeanne, was meinst du?«
    »Der Präsident bist du, David.«
    Jenny hielt den Atem an.
    »Ihnen bleibt keine Wahl«, sagte Hap Aylesworth. »Sollen die etwa unser Land angreifen dürfen, ohne daß wir uns zur Wehr setzen?«
    »Vielen Dank«, sagte Coffey ruhig. »Admiral, ist Colonel Feinstein bei Ihnen?«
    »Ja, Sir. Colonel …«
    Eine andere Stimme wurde hörbar. »Ja, Mr. President.«
    »Colonel, ich ermächtige Sie, den Behälter mit den Codes zu öffnen und seinen Inhalt Admiral Thorwald Carrell auszuhändigen . Der Satz, der die Echtheit des Befehls bestätigt, heißt ›Tauben im Gras, schade‹. Sie werden eine Bestätigung vom Verteidigungsminister und dem diensthabenden Offizier des Nationalen Sicherheitsrats bekommen. Ted!«
    »Ja, Sir.« Ted Griffin nahm den Hörer, ließ ihn fast fallen und las etwas von einer Karte, die er seiner Brieftasche entnommen hatte. Dann wandte er sich an Jenny. »Major …«
    »Hier Major Crichton«, sagte Jenny. »Ich bestätige, daß ich persönlich gehört habe, wie der Präsident angeordnet hat, Admiral Carrell die Codes bekanntzugeben. Mein eigener Erkennungscode heißt Tango. Xylophon. Alpha. Vier. Sieben. Neun. Vier.« Erledigt. Gott, ich hätte nie gedacht …
    »Admiral«, sagte der Präsident. »Sie werden nichts gegen die Sowjetunion unternehmen, bis uns unwiderlegliche Beweise dafür vorliegen, daß sie uns angegriffen hat. Ich glaube nicht, daß sie damit zu tun hat, und die Welt hat auch ohne einen Atomkrieg genug Schwierigkeiten. Haben Sie mich verstanden ?«
    »Ja, Sir. Mr. President, ich schlage vor, daß Sie so rasch wie möglich herkommen. Major Crichton, unterstützen Sie den Präsidenten und bleiben Sie so lange bei ihm, wie er Sie braucht. Ich gebe Ihnen jetzt Colonel Hartley.«
    ***
    Etwas dröhnte in Harry Reddingtons Kopf.
    Er wurde wach, streckte die Hand aus, drückte den Knopf auf seinem Wecker: jetzt konnte er zehn Minuten weiterschlafen . Doch das Läuten hörte nicht auf. Im Zimmer war es pechschwarz , nicht der Wecker klingelte, sondern das Telefon. Harry nahm den Hörer ab. Seine Stimme klang betont freundlich : »Hallooo …«
    Eine lockende Stimme sagte: »Harry? Geh mal vors Haus und sieh dir das an.«
    »Ruby? Es ist schon spät. Ich muß früh wieder aus den Federn .«
    Im Hintergrund hörte man Tanzmusik, und eine Frauenstimme protestierte laut kreischend. Rubys Stimme klang gequält. Wahrscheinlich war sie high: wenn die Party schon eine Weile dauerte, blieb das gar nicht aus. »Harry, ich wollte mir draußen eine reinziehen. Du kennst ja Julia und Gwen – bei denen darf niemand rauchen, nicht mal Tabak, von Gras ganz zu schweigen.«
    »Ruby!«
    »Ich bin also rausgegangen, und es ist, es ist … es sieht so echt aus, Harry! Geh mal und sieh dir den Himmel an. Es ist das Ende der Welt.«
    Harry legte auf.
    Er ließ sich von Dawsons Wasserbett herunterrollen und suchte nach seinen Kleidungsstücken.
    Er war ohnehin zu lange aufgeblieben. Es wäre ein schöner Abend gewesen, wenn er sich mit seinen Freunden hätten betrinken können, aber nein – dein Ehrenwort haben wir zur Kenntnis genommen. Er war also heimgekommen und hatte sich mit einigen Drinks darüber hinweggetröstet, daß er allein war, während Kundschafter aus dem All erstmals Kontakt mit der Menschheit aufnahmen.
    Die Uhr zeigte zehn Minuten nach zwei. Bis nach Mitternacht war er aufgeblieben, um die Übertragung im Fernsehen zu verfolgen.

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