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Gäbe es die Liebe nicht

Gäbe es die Liebe nicht

Titel: Gäbe es die Liebe nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Seide stickte und diskret flirtete. „Ich hoffe, Sie genießen unsere kleine Party.“
    Sie hatte ein Gesicht wie aus Porzellan und Haar wie Flachs. Daniel fand ihre Schultern etwas zu schmal, aber auch er verstand es zu flirten. „Jetzt sogar noch mehr, Miss.“
    „Mein Vater hat mir erzählt, dass Sie sich für ein Stück Klippe interessieren, das ihm auf Hyannis Port gehört.“ Sie lächelte hinreißend. „Ich hoffe, Sie sind nicht hier, um geschäftliche Dinge zu besprechen.“
    Daniel nahm zwei Gläser von dem Tablett, das ein Kell ner ihm hinhielt. Er hätte dem Champagner einen Scotch vorgezogen, aber manchmal musste auch er sich anpassen. Während er daran nippte, musterte er Cathleen. Er wusste, dass Maxwell Donahue niemals mit seiner Tochter über Geschäfte gesprochen hätte, aber er nahm ihr die kleine Lüge nicht übel. Im Gegenteil, er bewunderte ihren Versuch, ihn auszuhorchen. Doch gerade deshalb kam sie für ihn nicht in Frage.
    „Waren Sie schon einmal dort?“
    „Natürlich.“ Sie neigte den Kopf, so dass die Brillanten an ihren Ohren das Licht einfangen konnten. „Aber ich lebe lieber in der Stadt. Sehe ich Sie nächste Woche auf der Party der Ditmeyers?“
    „Wenn ich in Boston bin.“
    „Sie reisen viel.“ Cathleen nahm einen Schluck Champagner. Ein Ehemann, der selten zu Hause war, wäre ideal. „Das muss sehr aufregend sein.“
    „Sie sind doch selbst gerade erst aus Paris zurückgekehrt“, entgegnete er.
    Dass er das wusste, schmeichelte ihr, und fast hätte sie gestrahlt. „Drei Wochen waren einfach nicht genug. Allein die Einkäufe haben viel Zeit gekostet. Sie glauben nicht, wie viele Stunden ich nur für dieses Kleid bei Anproben verbracht habe.“
    Wie sie erwartet hatte, ließ er seinen Blick an ihr hinabgleiten. „Es hat sich gelohnt.“
    „Danke.“ Als sie aufstand, um zu posieren, wurde sein Blick abwesend. Hastig berührte sie ihn am Arm. „Waren Sie schon einmal in Paris, Mr. MacGregor?“
    Er war in Paris gewesen und hatte die Schrecken des Krieges gesehen. „Vor einigen Jahren“, antwortete er beiläufig und nippte an seinem Glas. Er sah sich um. Überall funkelten Juwelen, glitzerte Kristall. Der Raum duftete nach teurem Parfüm. In fünf Jahren hatte er sich daran gewöhnt, aber er hatte nicht vergessen, wie Kohlenstaub roch. Er würde es nie vergessen. „Ihr Vater versteht es, Feste zu geben.“
    „Gefällt Ihnen die Musik?“
    Er vermisste den Klang der Dudelsäcke noch immer. Das zwölfköpfige Orchester in weißen Smokings war nicht nach seinem Geschmack, aber er lächelte trotzdem. „Sehr.“
    Sie warf ihm einen viel sagenden Blick zu. „Aber Sie tanzen nicht.“
    Daniel nahm Cathleen das Glas aus der Hand und stellte es zusammen mit seinem ab. „Oh doch, Miss Donahue“, widersprach er und führte sie galant auf die Tanzfläche.
    „Cathleen Donahue kennt wirklich keine Zurückhaltung.“ Myra Lornbridge rümpfte die Nase.
    „Zieh deine Krallen wieder ein, Myra.“ Es war eine leise, von Natur aus sanfte Stimme.
    „Es stört mich nicht, wenn jemand unhöflich oder berechnend oder sogar ein wenig dumm ist.“ Seufzend schob Myra den letzten Bissen Leberpastete in den Mund. „Aber ich hasse es, wenn jemand sich aufdrängt.“
    „Myra.“
    „Schon gut, schon gut.“ Myra schob den Löffel in die Lachscreme auf ihrem Teller. „Übrigens, Anna, dein Kleid ist sehr schön.“
    Anna warf einen Blick auf die rosafarbene Seide. „Du hast es doch ausgesucht.“
    Myra lächelte selbstzufrieden. „Wenn du dich nur halb so viel um deine Garderobe kümmern würdest wie um deine Bücher, hätte Cathleen Donahue nicht die geringste Chance gegen dich.“
    „Cathleen interessiert mich nicht.“
    „Und der Mann, mit dem sie tanzt?“
    „Der rothaarige Hüne?“
    „Er ist dir also aufgefallen?“
    „Ich bin nicht blind.“ Anna fragte sich, wann sie gehen konnte, ohne unhöflich zu sein. Sie würde jetzt viel lieber zu Hause sitzen und die medizinische Zeitschrift lesen, die Dr. Hewitt ihr zugeschickt hatte.
    „Kennst du ihn?“
    „Wen?“
    „Anna …“
    Anna lachte. „Also gut, wer ist das?“
    „Daniel Duncan MacGregor.“ Myra machte eine Kunstpause, um die Neugier ihrer Freundin zu wecken.
    „Der Name sagt mir nichts.“
    „Wenn du dich mehr für unsere Kreise interessieren würdest, wüsstest du es.“
    Die feine Gesellschaft mit ihren Regeln und Ritualen interessierte Anna jedoch nicht im Geringsten. „Wozu? Du wirst es mir bestimmt

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