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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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hatte es nicht verdient, ihr die Sandalen zu bin- den. Bei der Vorstehung, dieser verantwortungslose Soldaten- junge könnte ihren Knöcheln irgendwie zu nahe kommen, ver- finsterte sich seine Stimmung noch weiter. Verdammt, sie ge- hörte ihm. Er kannte jeden Zoll ihres Körpers.
    Gott helfe dir. Du bist von ihr viel besessener, als es Dolph Breckinridge je war.
    Er eilte durch den Club, bis er die spiegelblanke Glatze des Innenministers entdeckte. „Mylord, verzeihen Sie bitte die Verspätung.“
    Der mächtige Mann sah ihn über seine „Times“ hinweg an und betrachtete Hawks erschöpftes Gesicht mit Missfallen. „Hmm“, sagte er und senkte die Zeitung. „Ist irgendetwas, Hawkscliffe? Sie wirken etwas abgespannt.“
    „Äh, nein, Sir.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „In letzter Zeit war alles ein bisschen hektisch, von wegen der Abreise nach Wien.“ Hawk räusperte sich und nahm Platz.
    „Ah, natürlich. Meinen Glückwunsch zu Ihrer Ernennung. Gewiss werden Sie Ihre Aufgabe mit Ihrem üblichen Geschick

erfüllen. Lassen Sie sich auch zu Ihrer bevorstehenden Hoch- zeit gratulieren.“
    „Danke“, murmelte er, aber der Hinweis auf sein Schicksal brachte ihn so durcheinander, dass er wieder den Faden verlor. Lord Sidmouth blickte auf seine Uhr. „Weswegen wollten Sie mich sprechen, Hawkscliffe?“
    „Ach so, ja, natürlich. Man hat mich auf eine Sache aufmerk- sam gemacht, die, glaube ich, in Ihr Ressort als Innenminister fällt, Mylord.“
    Sidmouth musterte ihn interessiert.
    Hawk erklärte ihm die Not der Kinder in den Gaunerschu- len, den furchtbaren Teufelskreis von Armut und Verbrechen, doch erkannte er innerhalb weniger Momente, dass es sinnlos war.
    Lord Sidmouth hörte ihm höflich zu, doch seine Miene war verschlossen. Es lag nicht daran, dass Hawk seine Sache schlecht vorgebracht hätte, Sidmouth interessierte sich ein- fach nicht dafür, obwohl er für die sozialen Unruhen in ganz Britannien zuständig war. Hawk gab sein Bestes, doch Sid- mouth schüttelte nur den Kopf, sprach von begrenzten Mitteln, die man dafür verwenden müsse, die ständig drohenden Auf- stände zu verhindern.
    Die ganze Regierung hege insgeheim immer noch die Sorge, dass sich der Pöbel ähnlich wie in Frankreich erheben könnte, was angesichts der Maschinenstürmer nur zu verständlich sei. Daher sei es zwar bedauerlich, aber angesichts der anstehen- den Probleme könne die Regierung sich nicht mit Trivialitäten befassen. Und außerdem sei es ganz verkehrt, jugendliche Ver- brecher mit Müde zu behandeln, da diese dadurch nur in ihrer Verbrecherlaufbahn bestärkt würden.
    Schließlich gab Hawk es auf. Seine Partei, seine Regierung hatten ihn gründlich enttäuscht. Betrübt kehrte er zum Knight House zurück.
    Er wusste nicht mehr, was er von seinen Kollegen mit ihrer repressiven Gesetzgebung und ihrer Abneigung gegen die Bau- ern und Armen halten sollte. Zwar wusste er, dass Henry Brougham von den Whigs sich für die Armenbildung einsetzte, doch hatte ihn seine eigene Arroganz immer daran gehindert, sich mit dem Mann zu verbünden. Nun beschloss er, ah seine Unterlagen an Brougham zu schicken; vieheicht wäre es der Sache dienlich und zum Teufel mit dem persönlichen Ruhm.

„Aus dir wird schon noch ein Whig“, hatte Belinda einmal zu ihm gesagt.
    Vielleicht, dachte er, vielleicht. Er schleppte sich in sein Haus, reichte dem Butler Ledermappe und Rock und ging nach oben. Wie von selbst zog es ihn in Belindas Zimmer. Mit wehem Herzen legte er sich auf das Bett, in dem er sie in die Freuden der Liebe eingeweiht hatte. Verzweiflung durchströmte ihn. Er zog sich das Kissen über die Augen und versuchte zu schlafen. Wie düster Castlereaghs Melancholie auch sein mochte – es konnte nicht schlimmer sein, als die Liebe seines Lebens zu verlieren.
    So trübselig sein Tag auch gewesen war, das bevorstehende ge- sellschaftliche Ereignis verhieß, dass der Abend sich noch schlimmer gestalten würde. Ein anderer Mann hätte sich viel- leicht sinnlos betrunken, doch Hawk zog sich nur noch mehr in sich zurück und machte einfach weiter, legte seine Abendklei- dung an, setzte sich in die Kutsche und ließ sich in die King Street fahren.
    An diesem Abend sollte er zum ersten Mal mit seiner zukünf- tigen Braut in der Öffentlichkeit erscheinen. Lady Juliet, der Earl of Coldfell und der ton erwarteten ihn im Almack’s. Er wusste nicht, wo er dazu die Kraft hernehmen sollte. Vollbrü- tendem Zorn schaute er an dem eleganten

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