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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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liegt in deiner Natur, und du hast es dir immer gewünscht.“
    Sie senkte den Kopf.
    „Dieses Leben kann ich dir geben“, sagte er. „Ich schulde es dir. Deine Vergangenheit ist mir gleichgültig. Ich kenne die Umstände, und ich werde dich deswegen nie verurteilen. Wir können aus London weggehen und woanders neu anfangen. Ich weiß, dass ich dich einmal im Stich gelassen habe, aber wenn du mir noch eine Chance gibst, wird das nie mehr passie- ren.“
    Sie seufzte bekümmert. Die richtigen Worte, allerdings vom falschen Mann. Sie sah ihn an. „Ach Mick, ich weiß nicht. So viel hat sich verändert. Ich bin nicht mehr das Mädchen, das du gekannt hast.“
    „Doch, tief im Innersten schon, Bel. Aber selbst wenn du dich verändert hast …“, er lächelte und fasste sie sanft am Kinn, „... bete ich dich noch genauso an wie damals, als du neun warst.“
    Voll Zuneigung lächelte sie ihn an. „Damals hast du einen Wurm nach mir geworfen.“
    „Na also, das beweist meine Hingabe.“
    Hingabe ...
    Schon bei dem Wort geriet sie aus dem Gleichgewicht. Sie rang sich ein Lächeln ab, kämpfte gegen die Tränen. „Ich muss darüber gründlich nachdenken.“
    „Lass dir Zeit. Ich bin für dich da. Gute Nacht, Bel.“ Er beugte sich über ihre Hände und küsste sie, ließ sie sanft los und ging hinaus.
    Zwei Wochen war es nun her, seit er sie in der Oper gesehen hatte. Drei, seit sie aus seinem Leben gestürmt war. Hawk hat- te die letzten Tage wie durch einen trostlosen Nebel erlebt.
    Nachdem er seine Schwester und ihre Freundin zurück nach

London gebracht hatte, war seine Zeit von endlosen Bespre- chungen aufgefressen worden. Er nahm an allen teil, freund- lich zurückhaltend wie immer.
    „Hawkscliffe ist wieder da“, sagten alle und bezogen sich da- bei nicht nur auf seine Rückkehr vom Land.
    Die Männer im Club tranken auf ihn, dessen Stern weiter im Steigen begriffen war. Obwohl sich die weibliche Hälfte des ton schwer enttäuscht zeigte, als sich Gerüchte über seine be- vorstehende Heirat verbreiteten, seufzte die Damenwelt trotz- dem, wann immer er vorüberging. Seine Bewunderer waren von seiner ritterlichen Entscheidung, die arme, sanfte, schöne Juliet Breckinridge heimzuführen, bis ins Mark getroffen. Die- se Wahl hatte seinen Ruhm als Ritter in schimmernder Rüstung besiegelt.
    Er fühlte sich furchtbar. Er kam sich wie ein Betrüger vor, und seine Seele lag im Sterben.
    Jedes Mal wenn er Coldfell sah, hatte er das seltsame Gefühl, er hätte sich unwissentlich an den Teufel verkauft.
    Er überstand die langen, sinnlosen Tage, indem er so tat, als existierte Belinda Hamilton nicht, was ihm ziemlich schwer fiel, da in jeder Ecke von Knight House Erinnerungen lauerten, denen er nicht entkommen konnte. Er trug sie in sich, ihr Ge- ruch hing noch in seinen Kleidern, er konnte sie noch schme- cken, und manchmal, wenn er zu schlafen versuchte, war ihm, als berührte sie ihn. Es tat so weh, dass er am liebsten sterben wollte. Vergessen.
    Immer wenn er White’s betrat, wappnete er sich gegen den Schlag: Er wusste, eines Tages würden ihm die Klatschmäuler erzählen, wen sie als ihren neuen Gönner erwählt hatte. Doch zum Glück erwähnten seine Clubfreunde sie in seinem Beisein nicht.
    Bis auf einen. Lord Alec war von irgendeiner Gesellschaft auf dem Land zurückgekehrt, und nun betrat er mit zornig lo- dernden Augen den Club und ging geradewegs auf Hawk zu, der dort einen deutschen Sprachführer studierte.
    Alec stützte sich mit den Händen auf dem Tisch auf und starrte ihn erbost an. „Du bist ein Idiot. Weißt du das? Ein Idiot, du aufgeblasener Esel.“
    Hawk schaute ihn warnend an.
    „Du hast für sie getötet. Du wärst für sie gestorben. Ich ha- be euch zusammen erlebt. Sie ist diejenige welche, Hawk, und

du lässt sie gehen. Warum?“
    Er antwortete nicht.
    „Ich weiß, warum, du Dummkopf. Mit einem Wort: Angst. Hol sie zurück.“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Sie hat mich verlassen. Was soll ich da tun?“
    „Das, was nötig ist. Alles ist besser, als hier wie ein kalter, selbstgerechter Schnösel herumzusitzen. Soll ich mit ihr spre- chen?“
    „Nein! Alec, schrei nicht so herum.“ Er betrachtete die neu- gierig herüberstarrenden Clubmitglieder. „Wie du siehst, ver- suche ich gerade zu arbeiten, also lass mich gefälligst allein.“
    „Allein wirst du bald lange genug sein, mein Lieber, und ge- nau das hast du auch verdient. Weißt du was? Sie ist ohne dich besser dran.

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