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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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königliche Soldaten auf ih- ren Schiffen den Befehl zum Angriff.
    König Ferdinand von Spanien, die Marionette der Habsbur- ger, ein insgesamt unangenehmer Zeitgenosse, war nun, da Wel- lington Napoleon besiegt hatte, auf seinen Thron zurückgekehrt und hatte beschlossen, seine halb vergessene Macht auszudeh- nen und die größte Streitkraft aller Zeiten quer über den At- lantik geschickt, um die Hoffnung der Kolonisten auf Freiheit zu zerstören.
    Jack hatte seine Gründe, sich einzumischen. Er war eher von Zynismus als von Idealismus geprägt, doch einen Tyrannen hat- te er noch nie ertragen können, und es war offensichtlich, dass es ein Gemetzel geben würde, wenn er den armen Kerlen hier nicht half.
    „Hier, Sir.“ Sein Lieutenant und Vertrauter Christopher Tra- hern reichte ihm ein bereits geladenes Präzisionsgewehr.
    Jack hob die Waffe an die Schulter und zielte auf eine der un- angenehmen Vampirfledermäuse, die im Zickzack den dunklen Fluss entlangflogen.

„Wie hoch ist die Reichweite von dem Ding?“, wollte Don Eduardo Montoya wissen, Besitzer der Villa und einer der Geld- geber der Rebellen.
    „Zweihundert Yards. Zielsicher.“
    Rumms!
    Der Schuss aus dem Gewehr hallte über den Hügel der Stadt, als Jack die blutsaugende Fledermaus vom Nachthimmel holte. Zufrieden reichte er das Baker-Gewehr zurück an Trahern. „La- den Sie für Mr. Montoya nach.“
    „Aye, Captain.“
    Unten an den Docks, am Fuß des Hügels, trugen seine Männer noch immer Waren aus dem Flussschiff, mit dem Jack vor weni- ger als einer Stunde angekommen war. Obwohl sie an Gefechte in der Nähe gewöhnt war, blickte seine Mannschaft nach oben – etwas beunruhigt bei all den hitzköpfigen Revolutionären, die ihre neuen britischen Gewehre erproben wollten.
    „Lasst mich eins davon ausprobieren!“, rief Carlos, Montoyas zwanzigjähriger Sohn.
    Der gut aussehende junge Hidalgo riss sich los von den drei hübschen jungen Damen, die ihn angehimmelt hatten, und schlenderte zu der steinernen Balustrade, die die schöne geflies- te Terrasse umgab.
    Jack warf ihm einen prüfenden Blick zu. Er hatte in dem jungen Casanova bereits den unverbesserlichen Verführer der Dienstmädchen erkannt. Dabei konnte er dem Jungen deswegen nicht einmal einen Vorwurf machen. Verdammt – südamerikani- sche Frauen! Selbst die Dienstmädchen sahen aus wie Helena von Troja.
    Jack bemerkte, dass eine von ihnen ihn interessiert beobach- tete. Ein hübsches Ding mit karamelbraunem Teint und schwar- zem Haar, das ihr bis zur Taille reichte.
    Als er ihren Blick erwiderte, machte sie plötzlich große Augen, senkte dann den Kopf und entfloh ins Haus, um offensichtlich ihrer Arbeit nachzugehen.
    Er seufzte und wandte sich ab. Na schön. Wieder eine ver- schreckt.
    Sein Ruf musste ihm wie immer vorausgeeilt sein.
    Carlos riss Trahern die nachgeladene Baker aus der Hand und legte sie probeweise an. „Ah, mit dieser kleinen Schönheit werde ich hundert Spanier umbringen.“
    Jack stemmte die Hände in die Hüften und sah zu, wie der Jun-

ge zielte. „Versuch einfach, dich nicht umbringen zu lassen.“
    Carlos drückte den Abzug und traf. „Ha!“ Mit stolzem Grin- sen warf er Jack die Baker zu und schlenderte dann zurück zu seinem Harem, um sich bewundern zu lassen.
    Jack sah dem Jungen belustigt nach, während er das Gewehr zur Seite legte. „Ein Rat für Sie“, sagte er zu Don Eduardo. „Halten Sie Ihren Jungen vom Schlachtfeld fern. Er ist noch grün hinter den Ohren und giert zu sehr nach Ruhm.“
    „Das ist leichter gesagt als getan, mein Freund.“ Lachend schlug Don Eduardo ihm auf die Schulter. „Kommen Sie herein. Trinken wir etwas!“
    Sie gingen in die luxuriöse Villa, wo man durch Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten, die Terrasse überblicken konnte. Zarte Vorhänge bewegten sich im Abendwind, der etwas Kühle in den prächtigen Wohnraum brachte. Die eleganten Mö- bel und goldgerahmten Ölbilder hätten jedes Haus in London, Paris oder Madrid zieren können, doch hier waren sie meilen- weit von jeglicher Zivilisation entfernt. Die nächste Großstadt war Caracas, die Hauptstadt. Allerdings lag sie an der Küste und stand jetzt unter der Kontrolle des spanischen Königreichs. Doch das Innere des Landes beherrschten die Rebellen, und die Kolonialsiedlung Angostura war ihr Hauptsitz.
    Die Stadt erinnerte Jack ein wenig an New Orleans – eine andere Stadt, in der er eine Menge Schwierigkeiten bekommen hatte. Hinter den flachen

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